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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Selbst ein direkter Treffer durch eine schwere Kanone würde sein ›Gehirn‹ nicht ernstlich schädigen können, und solange seine Energiezelle intakt blieb – und diese war durch eine zentimeterdicke Schicht aus Panzerstahl geschützt −, und solange seine Nannies auf hinreichende Mengen Rohstoffe zugreifen konnten (und wirklich reichlich Zeit hätten), würde das ausreichen, um ihn im Prinzip von Grund auf neu zu bauen.
    Doch seine Freunde – und es war völlig sinnlos, sich vormachen zu wollen, die Leute rings um ihn wären nicht genau das geworden – waren deutlich ›zerbrechlicher‹ als er selbst. Schon als er zum ersten Mal in Nimues Höhle erwacht war und begriffen hatte, was er eigentlich war, hatte er seine eigene potenzielle Unsterblichkeit akzeptiert. Doch erst als er Cayleb, Haarahld, Gray Harbor – und all den anderen Charisianern, die er kennen und schätzen gelernt hatte – deutlich nähergekommen war, hatte er begriffen, wie schmerzhaft diese Unsterblichkeit sein konnte. Selbst jetzt, das wusste er, konnte er sich diesen Schmerz noch nicht einmal ansatzweise ausmalen. Im Laufe der Jahrhunderte – vorausgesetzt, Nimues Mission hier hätte Erfolg – würde er diesen Schmerz in aller Ernsthaftigkeit kennen lernen, doch er hatte nicht die Absicht, das auch noch aktiv voranzutreiben.
    Selbst wenn das kein ausschlaggebender Faktor gewesen wäre – und es war einer: Er war sich selbst gegenüber entschieden zu ehrlich, um das abzustreiten – , hatte er auch begriffen, wie wichtig Haarahld und Cayleb dafür waren, diese Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Er konnte sich außerordentlich glücklich schätzen, einen König und einen Kronprinzen gefunden zu haben, die dafür intelligent genug – und auch geistig flexibel genug – waren, und auch ihrer eigenen Verantwortung ihrem Königreich gegenüber so bewusst –, dass sie das akzeptierten, was er ihnen anzubieten hatte. Selbst wenn Merlin noch so nüchtern darüber nachdachte, konnte er es sich einfach nicht leisten, sie zu verlieren.
    Und so hatte er Owl angewiesen, die Fertigungseinheit in Nimues Höhle dazu zu nutzen, perfekte Kopien von Caylebs und Haarahlds persönlichen Rüstungen anzufertigen. Nur dass sie, statt aus dem besten Stahl zu bestehen, den Safehold nur zu bieten hatte, jetzt aus Panzerstahl bestanden. Keine Klinge und keine Kugel würde sie durchdringen können. Tatsächlich würden sie sogar die meisten Kanonenkugeln abzuhalten vermögen, auch wenn die kinetische Energie des Aufpralls eines solchen Geschosses den Träger dieser Rüstung unweigerlich dennoch töten würde.
    Seine eigene Rüstung – die Standardausführung der Royal Guards – hatte Merlin bereits ausgetauscht. Nicht, weil das erforderlich gewesen wäre, ihn am Leben zu erhalten, sondern um peinlichen Fragen auszuweichen, warum er etwas Derartiges nicht benötige. Es wäre sehr viel einfacher, zu erklären, warum eine Kugel seine Rüstung nicht durchschlagen hätte, auch wenn das unweigerlich hätte geschehen müssen, als zu erläutern, warum die Wunde, die eine Kugel gerissen hätte, nicht blutete.
    Doch jetzt bat er Cayleb, selbst eine Rüstung anzulegen, die dem Kronprinzen zweifellos als ›wundersam‹ erscheinen musste. Und so geistig flexibel Cayleb auch sein mochte, er war doch immer noch ein Produkt seiner Kultur und einer Religion, die sämtlichen ihrer Anhänger über Jahrhunderte hinweg einprogrammiert hatte, ›verbotenes Wissen‹ abzulehnen, um nicht der ewigen Verdammnis anheimzufallen.
    Das Schweigen zog sich mehrere Sekunden hin, und dann erlaubte sich Cayleb ein schiefes Grinsen.
    »Ich denke, das ist ein Gefallen, den ich Euch gewähren kann«, sagte er. »Ohm … gibt es irgendwelche … Besonderheiten dieser neuen Rüstung, die ich berücksichtigen muss?«
    »Das Einzige, worum man sich Sorgen machen muss«, erklärte Merlin und versuchte – nicht ganz erfolgreich –, sich ein erleichtertes Lächeln zu verkneifen – »ist, dass sie nicht rosten wird. Das könnte eventuell von Euch ein gewisses Maß an ›kreativen Erklärungen‹ verlangen. Ach, und Ihr werdet mit Eurem neuen Schwert ein wenig vorsichtiger umgehen müssen. Es wird recht scharf sein … und auch so bleiben.«
    »Ich verstehe.« Einen kurzen Moment lang wurde Caylebs Miene wieder völlig ausdruckslos, doch dann wich dieser Gesichtsausdruck schnell einem breiten, sehr jungenhaften Grinsen.
    »Also bekomme ich jetzt ein eigenes Zauberschwert, ja?«
    »So

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