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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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könnte man das wohl ausdrücken«, gab Merlin zurück.
    »So eins wollte ich schon immer haben. Ich war noch jünger als Zhan jetzt ist, als ich zum ersten Mal die Geschichte von Seijin Kody und seinem Schwert ›Helmspalter‹ gelesen habe.«
    »Ganz so magisch ist es nicht«, warnte Merlin ihn.
    »Kann ich damit auch andere Schwerter einfach durchschlagen?«, wollte Cayleb nun wissen und lachte.
    »Wahrscheinlich nicht«, gab Merlin geduldig zurück.
    »Schade. Ich hatte mich schon so darauf gefreut.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Und? Hat es wenigstens einen Namen?«
    Kurz blickte Merlin ihn fast tadelnd an, doch dann lachte er.
    »Ja, Cayleb«, antwortete er. »Ja, den hat es tatsächlich. Ihr könnt es ›Excalibur‹ nennen.«
    »›Excalibur‹«, wiederholte Cayleb langsam, versuchte sich an diesen sonderbaren, exotischen Silben. Dann lächelte er wieder. »Das gefällt mir. Das klingt wie ein Schwert, das wahrlich ein Prinz führen sollte.«
    Merlin erwiderte das Lächeln des jungen Mannes – der eigentlich auch nicht so viel jünger war als seinerzeit Nimue Alban, wie Merlin sich schnell wieder ins Gedächtnis zurückrief. Dass Cayleb in dieser Weise reagiert hatte, erleichterte ihn zutiefst, doch Merlin hatte nicht die Absicht, ihm auch von den anderen Sicherheitsvorkehrungen zu erzählen, die er bereits getroffen hatte.
    Endlich hatte er doch noch eine Verwendungsmöglichkeit für die Medi-Einheit gefunden, die Pei Kauyung für Nimue zurückgelassen hatte. Er hatte weder Cayleb noch Haarahld unmöglich die Antigeron-Behandlung anbieten können – selbst wenn er sich sicher gewesen wäre, dass die Medikamente nach so vielen Jahrhunderten immer noch wirksam wären. Es wäre doch etwas schwierig zu erklären gewesen, warum Cayleb im Alter von neunzig Jahren immer noch herumsprang wie ein Mittzwanziger. Doch es war ihm gelungen, eine Genprobe des Prinzen zu nehmen, und die Medi-Einheit hatte für ihn die Standard-Antigeron-Nanotech produziert.
    Vor mehreren Fünftagen hatte Merlin ihm diese dann heimlich injiziert. Fest auf Caylebs individuellen Gen-Code zugeschnitten, würden diese selbstreplizierenden Nano-Maschinen nun alles in seinem Leib jagen und zerstören, was nicht zu ihm ›gehörte‹. Caylebs Lebensspanne würde das nicht verlängern – zumindest nicht unmittelbar –, aber er würde sich nie wieder eine Erkältung oder eine Grippe einfangen. Oder Krebs. Oder irgendeine andere Krankheit oder Infektion.
    Cayleb diese Nannies ohne dessen ausdrückliches Einverständnis und ohne jegliche Erklärung zu injizieren stellte einen ernstzunehmenden Verstoß gegen die ärztliche Ethik der Föderation dar – ganz zu schweigen davon, dass Merlin damit auch ein Gesetz der Föderation gebrochen hatte. Doch unter den gegebenen Umständen hatte Merlin in dieser Hinsicht keinerlei Bedenken. Wichtig war jetzt nur, dass dieser junge Mann – dessen Überleben, davon war Merlin mittlerweile fest überzeugt, für den Erfolg von Nimues Mission unerlässlich geworden war – tatsächlich auch die bestmöglichen Überlebenschancen hatte, die Merlin ihm nur bieten konnte.
    Und wenn Merlin Athrawes damit in selbstsüchtiger Art und Weise das Überleben und die Gesundheit eines Menschen verlängert hatte, der ihm persönlich sehr wichtig geworden war, dann ließ sich das eben nicht ändern.

.III.
    Königlicher Palast, Manchyr
    Prinz Hektor von Corisande rief sich wieder ins Gedächtnis zurück, dass die Ritter der Tempel-Lande genau das taten, was er von ihnen wollte. Leicht fiel ihm das nicht.
    »Entschuldigen Sie, Pater«, sagte er, »aber ich bin mir absolut nicht sicher, dass wir wirklich so schnell werden handeln können.«
    »Euer Hoheit werden natürlich über derartige Dinge besser informiert sein als ich«, gab Pater Karlos Chalmyrz, der Privatsekretär Erzbischof Bahrmyns, höflich zurück. »Ich leite lediglich die Botschaft weiter, die Euch zu überbringen mir aufgetragen wurde.«
    Und diese stammte, was er sorgsam zu erwähnen vermied, von Vikar Allayn Magwair persönlich.
    »Ich verstehe das, Pater Karlos.« Hektor gewährte dem Oberpriester ein dünnes Lächeln. »Und ich weiß all Ihre Bemühungen auch durchaus zu schätzen, wirklich. Ich bin lediglich besorgt, ob meine Admirals und Captains in der Lage sein werden, den … vorgeschlagenen Zeitplan auch einzuhalten.«
    »Soll ich Vikar Allayn davon in Kenntnis setzen, dass dem nicht so ist, Euer Hoheit?«, erkundigte sich Chalmyrz

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