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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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sich irgendwas verändert hat.«
    Tarka blickte ihn verwirrt an. » Die Menschen sind also deine Freunde, ja? Was sollen die schon wissen?«
    » Sie spüren den Herzschlag nicht so, wie wir es tun, das ist richtig. Aber manche von ihnen haben trotzdem eine Verbindung zum Land, zu den Gebeinen der Erde. Und sie haben vielleicht ebenso wie wir gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist.«
    Die große Trollin sah nicht überzeugt aus. » Trotzdem sind sie schwach. Diese Dinger würden sie zerfetzen!«
    » Menschen sind klein und schwach, ja, aber sie sind auch schlau und wissen vieles. Außerdem sind sie zahlreich, und sie haben Waffen und Rüstungen. Und es gibt gute Kämpfer unter ihnen. Es ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst.« Kurz schweiften seine Gedanken zu S ten, Natiole und Ana. Natiole wird mir zuhören. Und wenn er nicht weiß, was in den Gebeinen der Erde geschieht, wird er mir helfen, es herauszufinden.
    Tarka schwieg, also deutete Kerr in den Gang, durch den sie gekommen waren. » Wirst du nun zu deinem Stamm zurückkehren? Oder folgst du diesem Weg und triffst meinen Stamm?«
    Er sah in den Tunnel, der ihn zu den Seinen führen würde. Der Gedanke, heimzukehren, war verlockend, aber Kerr wusste, dass er keine Wahl hatte. Es war seine Pflicht, Gefahren zu erkennen und abzuwenden. Dafür hatte Druan ihn an seine Seite gerufen und ihn alles gelehrt, was er als weisester aller Trolle auf seinen Wanderungen gelernt hatte. Kerr war nicht Druan, aber er würde seinen Teil tun, damit die Trolle jeder Bedrohung begegnen konnten.
    » Nein«, brummte Tarka und wandte sich der Abzweigung zu. » Ich nehme diesen Weg.«
    Diesmal war es Kerr, der überrascht war. Sie schickte sich an, in Richtung Oberfläche zu gehen. » Du willst mich begleiten?«
    » Du bist kein sonderlich guter Jäger. Wenn ich nicht auf dich aufpasse, lässt du dich noch von einem Höhlenbären umbringen. Oder du stolperst über einen Rargam und brichst dir das Genick.«
    Die Vorstellung ließ Kerr schmunzeln. Dann erinnerte er sich daran, wie gut Bärenfleisch schmeckte, bekam Hunger und beeilte sich, Tarka zu folgen. Er konnte riechen, dass sie an keinem weiteren Gespräch interessiert war. Und auch wenn ihr Schweigen ihn weiterhin störte, war er doch froh, sie als Begleitung zu haben. Für einen einsamen Troll war eine lange Wanderung nie ganz ungefährlich, und wenn seine Vermutung stimmte und sein Gefühl ihn nicht trog, dann waren die Höhlen und Gänge der Trolle seit etlichen Dreeg noch gefährlicher geworden.
    Eine so gute Jägerin wie Tarka an seiner Seite zu wissen, vertrieb manche von Kerrs Sorgen. Warf allerdings auch die Frage auf, was er tun würde, wenn sie ihn tatsächlich bis an die Oberfläche begleiten wollte und sie dann gemeinsam auf Menschen treffen würden.
    Nun, sie haben Azot überlebt, sie werden auch Tarka überstehen, versuchte er sich zu beruhigen und passte seinen Schritt dem ihren an.
    Ihr Weg führte sie weit durch Tunnel, die er nur allzu gut kannte – einst hatten hier Trolle gelebt, ehe der Krieg gegen die Zwerge sein Volk langsam immer weiter in die Tiefen gedrängt hatte. Bis Druan, Pard und die anderen die Reise angetreten hatten, die mittlerweile von den Trollen in vielen Geschichten und Liedern beschrieben wurde, war es äußerst gefährlich gewesen, diese Tunnel zu besuchen, da die Zwerge Patrouillen aussandten, hier Fallen aufstellten und manchmal sogar Spinnen ansiedelten. Nun, da die Zwerge sich in ihre gewaltigen Festungen zurückgezogen hatten, gab es diese Gefahren nicht mehr, und sie kamen der Oberfläche schnell näher, aber dies war nur der erste Schritt.
    Das Felsgestein veränderte sich, wurde erst heller, dann wieder dunkler, wies jetzt einen Braunton auf. Der Schlag des Herzens wirkte hier weiter entfernt. Kerr wusste, dass es an der Oberfläche noch schlimmer war, so als ob das Herz die Gebeine der Welt benötigte, um seinen Klang weiterzuleiten. Kein Wunder, dass nur die wenigsten Menschen es spüren können oder gar verstehen.
    » Wie ist es dort oben?«
    Tarkas plötzliche Frage riss Kerr aus seinen Überlegungen.
    » Warst du noch nie dort? Ich dachte, viele hätten in der Schlacht …«
    » Ich nicht«, unterbrach sie ihn rüde. » Die Menschen sollen ihre Schlachten selbst schlagen.«
    Kerr war versucht, ihr zu widersprechen und ihr die weite Reise zu erklären, aber er hielt sich zurück. Ihre Worte klangen entschieden, als habe sie sie schon viele Male gesagt, und er glaubte

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