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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ihren muskulösen Beinen vom Saum der Brücke ab und schraubten sich mit ihren gezackten, wie aus Furcht und Verhängnis gewobenen Schwingen in die Höhe empor. Mit vor Fassungslosigkeit fahl gewordenen Gesichtern starrten die Gefährten ihnen nach und beobachteten, wie die etwa zwei Dutzend Gargoyles inmitten des Regengusses ihre Kreise zogen.
    „Am Tag Stein, in der Nacht blutrünstige Flugmonster! Da hast du nun deine Gargoyles! Nur gut, dass wir dank dir wissen,
wer
uns gleich zu Muß verarbeiten wird, Herr Neimoklas!“, sagte Fredi.
    „Woher sollte ich das ahnen? Ich kannte den Namen doch auch nur aus irgendwelchen alten Erzählungen“, rechtfertigte sich Neimo überflüssigerweise.
    Dann stießen die beinahe mannshohen, fliegenden Kreaturen mit ihren ausgebreiteten Flügeln auf den Steig hernieder und gingen zum Angriff über, denn das warme Blut, das sie witterten, erweckte eine unstillbare Gier in ihnen und war ein Leckerbissen, den man ihnen nicht allzu oft servierte.
    Faramon hatte längst den ersten gefiederten Pfeil aus dem Köcher hinter seinem Rücken gezogen und ließ ihn dem vordersten der Gargoyles in die Brust zischen. Quiekend wie eine Ratte, der man mit schweren Stiefeln auf den Schwanz getreten hatte, drehte die Kreatur schwungvoll ab, doch war nicht zu sagen, ob das Geschoss sie gänzlich aus dem Gefecht genommen hatte. Die anderen Mitglieder der Gemeinschaft hatten unterdessen ihre Schwerter gezogen, abgesehen vom alten Lotan, der kampfbereit seinen langen Stab in Händen hielt.
    Kreischend und fauchend vor Tollheit und Hass fuhren die schwarzen Flugwesen mit ihren dolchscharfen Fängen hinab und versuchten, ihre Krallen in ihre Gegner zu schlagen und ihnen Fleisch und Knochen aus den lebendigen Leibern zu reißen. Zunächst gestaltete sich dies jedoch durchaus schwierig, denn die Gefährten dachten gar nicht daran, sich so einfach abmurksen zu lassen und den Rest der Geschichte anderen zu überlassen. Vom Regen und der immer dichterwerdenden Dunkelheit in ihrer Sicht behindert, hieben und hackten sie nach allem, was sie nicht als Freund erkannten und was sich ihnen aus der Luft näherte.
    Sigurd stach einem der Feinde, der sich ihm mit weit aufgerissenem Rachen und speicheltriefenden Fängen näherte, die Klinge genau in die Halsgegend, worauf das Scheusal seine eigenen Schwingen wie zum Schutz um sich schlang und damit wie eine Insektenlarve wirkte, die sich verpuppte. Allerdings half ihm das auch nicht mehr viel, denn kurz darauf entrollte es sich wieder und purzelte stocksteif wie ein Stein in die Tiefe. Immerhin einer weniger.
    Auch Cord brauchte nicht lange, um einen zählbaren Erfolg zu verzeichnen und mit dem Prinzen mehr als gleich zu ziehen. Er sah sich nämlich gleich zweien der Ungetüme gegenüber und nahm sie bei ihrem Sturzflug ins Visier, um den rechten Moment für seine Gegenattacke abzupassen. „Kommt her, Ihr Flattermänner, ich hab da etwas für Euch!“, sagte er unhörbar vor sich hin, dann ließ er sein mächtiges Breitschwert zu einem Rundschlag kreisen und senste beiden Gargoyles die Köpfe weg.
    „Wer sagt’s denn?“, lobte er sich selbst, doch hatte er das noch kaum fertig ausgesprochen, als er schon spürte, wie etwas sehr Hartes und Scharfes eine Mehrzahl schmerzhafter Striemen in seinen massigen Rücken furchte.
    Der Barbar schrie auf, schüttelte sich mit Leibeskräften und schlug mit den Ellbogen nach hinten. Zunächst veränderte sich nichts an seinem Leiden, doch dann ließ der Druck urplötzlich von ihm ab. Er fuhr herum und erkannte, dass Alva, die schmächtige, schöne Prinzessin, damit beschäftigt war, einen der abscheulichen Angreifer durch ein Herumfuchteln mit ihrem Schwert auf sich zu lenken und ihn sich gleichzeitig vom Leib zu halten. Einige Tropfen Blut, die dem Wesen von den Krallenfüßen rannen, verrieten, dass dieses Exemplar es wohl war, das ihn hinterrücks angefallen hatte und für seine Verletzung verantwortlich war. Also hatte ihn die Tochter der awidonischen Königin durch ihr Eingreifen gerettet!
    Wütend stapfte Cord nach links, wo Alva ein Stück weiter verzweifelt focht, doch nicht wirklich ein probates Mittel fand, um ihrem Feind einen entscheidenden Treffer zuzufügen. Umgekehrt sah es so aus, dass das Flugwesen nicht mehr weit davon entfernt war, eine Lücke in der gegnerischen Deckung zu erspähen und sein gieriges Maul todbringend nach vorne schnellen zu lassen. Der Barbar ging einen Schritt weiter, schlitterte in einer

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