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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Pfütze aus und kam auf dem Hosenboden zum Sitzen. Das kostete ihn wertvolle Zeit, wobei er angesichts der Tatsache, dass es rechts und links von ihm schätzungsweise mindestens tausend Schritt in die Tiefe ging, noch von Glück reden konnte, dass er keinen Gleitflug in die Tiefe genommen hatte.
Es ist meine Schuld, wenn ich zu spät komme, um sie zu retten!
, dachte er verbittert.
    Dann sah er zu seiner Erleichterung, dass von Alvas anderer Seite her ein länglicher Gegenstand hervorzuckte, an dessen Spitze ein Licht glomm, wie bei einem eisernen Spieß, den man eine Zeitlang in Feuer getaucht hatte. Lotans Zauberstab traf das fliegende Biest hart und genau dort, wo bei einem Menschen der Solarplexus saß, was zur Folge hatte, dass das schwarze Ding jäh aufschrie, von der Prinzessin abließ und taumelnd und unkontrolliert mit den großen Flügeln schlagend hinfort flatterte.
    Auch Monsegur Pandialo hatte gegen die Angreifer einen sehr schweren Stand, obwohl er sich ebenso tapfer wie vehement wehrte. Am Anfang der Auseinandersetzung hatte er einen Augenblick lang befürchtet, dass Angst und Schrecken seine an sich flinken Arme und Beine lähmen würden, doch schließlich hatte er sich darüber hinweggesetzt und kämpfte nun um sein Leben, was das Zeug hielt. Seine Schwierigkeit bestand allerdings darin, dass seine Waffe, jenes schmale, degenartige Schwert mit dem in Form einer Rose gegossenen Knauf, für einen Fechtkampf Mann gegen Mann konstruiert war und dass man damit vorwiegend Stiche und Stöße ausführen konnte. Und entsprechend mühte er sich auch ab, einen Ausfall nach dem anderen zu üben und mit seiner Klinge immer wieder so geschwind zuzustechen, wie eine Biene ihren Stachel versenkt. Unglücklicherweise jedoch erwies sich die teils behaarte Lederhaut der Gargoyles als viel zu zäh und undurchlässig, um sich von solchen Treffern übermäßig beeindrucken zu lassen. Dazu hätte es schon eines wuchtigen Schlages mit einem ausgewachsenen Schwert bedurft, so wie es Sigurd und Cord erfolgreich vorgemacht hatten.
    Wieder einmal tänzelte der Mensch aus der awidonischen Grafschaft Griont zur Seite, doch da seine Bewegungen mittlerweile schwerfälliger und weniger elegant waren, wiederholte er tatsächlich das Missgeschick des Barbaren und rutschte auf dem Steig, der sich zusehends in eine vom Regen geflutete Wasserrutsche verwandelte, aus und fiel hin. Schreiend und orientierungslos suchte er, sich unter seiner Klinge, die er wie einen Wischmob durch die Luft schwenkte, zu vergraben. Jedoch wusste er selbst, dass dies auf die Dauer ein ziemlich nutzloses Unterfangen sein würde, da er kaum noch die Kraft besaß, wieder auf die Beine zu kommen.
    Das schwarze Flugmonster, das sich ihm gegenüber aufgebaut hatte, spreizte seine an den Rändern gezahnten Schwingen und war gerade im Begriff, sich auf sein wehrloses Opfer zu stürzen, als es spürte, wie etwas gegen seinen Kopf hämmerte. Die Erschütterung und der Schmerz waren nicht allzu schlimm, und doch wurde es von Wut beseelt. Als es dann auch noch eine ganze Tirade von Schmährufen hörte, die eindeutig ihm galten, und es ein kleines, offenbar weibliches Wesen mit langen, rotblonden Haaren erblickte, war klar, wen es mit seinen Klauen zuerst in Stücke reißen würde.
    „So etwas Hässliches wie dich hab ich echt noch nie gesehen; da würde jedes Warzenschwein Reißaus nehmen, wenn du ihm einen Heiratsantrag machen würdest!
Gargoyle
?
Ganz-und-gar-hässlich
solltest du dich nennen, du Weichei!“, rief Hermeline mit schriller, möglichst lauter Stimme, und sie hoffte, dass sie trotz des anhaltenden Regens und Donners auf sich aufmerksam machen konnte. Immerhin war der Stein, den sie geworfen hatte, nicht schlecht gezielt gewesen.
    Der Gargoyle brüllte wie ein riesiger Panther, den man gerade genug verletzt hatte, um seine Kampfwut aufs Äußerste zu entfachen. Kurz richtete er sich im Steigflug auf, dann senkte er sein furchterregendes Haupt mit der langen Schnauze und den kleinen Augen und schnellte schließlich nach vorne hernieder. Noch drei Schritt trennten ihn davon, seine Fänge in den grazilen Körper der kleinen Mucklin zu schlagen, noch zwei, dann nur noch einer ...
    ... und dann ein schrecklicher Schmerz, der ihn durchfuhr! Zwei weitere dieser verdammten kleinen Geschöpfe – einer mit braunem, der andere ebenfalls mit rotblondem Haar – hatten sich hinter ihrer Artgenossin verborgen und waren nun, gerade im rechten Augenblick, nach vorne

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