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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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schon selbst auf mich Acht geben! Wieso denken überhaupt alle, dass ich so schutzbedürftig bin? In meinem Volk gab es schließlich viele starke Frauen, die den Männern in nichts nachstanden!“
    Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber du gehörst auf jeden Fall nicht dazu, Schätzchen!
, dachten Sigurd und Lemdred unisono, und auch Lotan und der Barbar schienen ihre Zweifel zu haben. So oder so freute es Sigurd diebisch, dass dieser geckenhafte Pandialo einmal mehr die Prügel für seine eigene lose Zunge kassiert hatte.
    „Also schön, dann sind wir acht an der Zahl“, sagte Faramon, den das Gezänke der Menschen vorläufig noch nicht um seinen Gleichmut brachte. Aber das konnte ja noch kommen. „Eure Pferde könnt Ihr bis zu unserer Rückkehr in unserem Dorf lassen, denn wir müssen zu Fuß gehen, wollen wir die Mucklinspuren nicht aus den Augen verlieren. Sobald wir den Stillen Wald verlassen haben, wird Hamafin bis Nalënor unser Führer sein.“
    Die einen drückten ihre Zustimmung durch ein freudiges Nicken aus, die anderen durch ein gebrummtes „Hmmm“. Gleichwie – das Abenteuer konnte beginnen!

Siebtes Kapitel: Das Mucklinland
    Es war eine höchst eigentümliche Prozession, die schließlich den Ered Fuíl an dessen südwestlichem Rand verließ. Vorneweg gingen zwei Elben, von denen einer ein Stückchen größer und etwas schmaler als der andere war. Faramon mutete nicht nur elegant und schön, sondern ebenso wachsam und gefährlich an. Wenn er seine Sinne schärfte und eine Gefahr witterte, so sagte man, konnte ein anderer die Macht seines Blicks beinahe körperlich spüren, wie einen Pfeil oder einen Speer, der in einen eindrang. Hamafin hingegen wirkte etwas friedfertiger und gemütlicher, doch war er nicht minder klug und geschickt und galt als einer der besten Fährtenleser, die die Elben dieser Tage zu bieten hatten.
    Hinterher kam ein nicht sehr großer Mensch in einer abgewetzten, mit Tintenflecken gesprenkelten grauen Robe und einem hohen, spitzen, breitkrempigen Hut. Gewappnet war Lotan der Heiler neben seinem weißen Bart mit einem langen, hölzernen Stock, von dem niemand wusste, wozu er ihn eigentlich brauchte, denn er war viel zu gut zu Fuß, um eine Stütze zu benötigen.
    Danach kamen die zart geschaffene Prinzessin Alva, die Tochter von Tenea, der Königin von Awidon. An ihrer Seite war wie ein getreuer Schatten Graf Monsegur Pandialo, dessen Grafschaft sich im Zentrum Awidons unweit der blühenden Stadt Griont befand. Wie man erahnen konnte, war er sehr wohlhabend, was er dem lukrativen Handel mit Gewürzen, Duftwässern, Land und Vieh zu verdanken hatte, und Gerüchten zufolge stand Tenea einer Verlobung zwischen ihm und ihrer Tochter keineswegs ablehnend gegenüber. Darum wohl hatte sie ihn auch zum Leibwächter und Beschützer Alvas auf deren Reise nach Aím Tinnod erkoren. Deshalb – und weil er angeblich irgendein zweitklassiges Fechtturnier in Griont gewonnen hatte, womit er pausenlos angab.
    Danach folgten Sigurd, der Sohn von König Arnhelm von Lemuria (der auch der König der Rhodrim war), und der rhodrimische Offizier Lemdred. Ganz am Ende ging, einen riesenhaften, breitschultrigen Schatten wie ein kleines Gebirge werfend, Cord der Barbarenkrieger, der seinen Schilderungen zufolge aus dem kleinen Dorf Lug im hohen Norden stammte. Aberwitzigerweise hatte er sich der Fahrtgesellschaft in ganz offizieller Funktion angeschlossen, nämlich als Abgesandter der einflussreichen Händlergilde, die ihren Hauptsitz ebenfalls in der awidonischen Hauptstadt Taliska hatte. Als solcher hatte er sich Thingor dann auch vorgestellt, um sich von da an fast ausschließlich in Schweigen zu hüllen. Ein toller Vertreter von Händlern, die für gewöhnlich um endlose Wortsalven niemals verlegen waren!
    Im Westen erspähten die acht nun die Wälle und Wipfel des Ehrfurcht gebietenden Milmondo Mirnors, des größten Gebirges Arthiliens, das sich dunkelgrau gegen die es krönende Decke aus weißen Wolken abhob. Links von sich allerdings, kaum dass sie den Südzipfel des Stillen Waldes hinter sich gelassen hatten, sahen sie die Waidland-Moore, einen üblen Landstrich, über dem aus unzähligen tückischen Sümpfen düstere Nebelarme aufstiegen und der nicht gerade sonderlich einladend wirkte. Schwärme von Stechmücken, gefräßige Lindwürmer und Beute jagende Oger trieben dort ihr Unwesen, was genügend gute Gründe waren, einen weiten Bogen um das Gebiet zu schlagen.
    Für den Rest des Tages

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