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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Höhlendecke mit ihren gezackten Strukturen schweifen, die sich an vielen Stellen in völliger Schwärze verlor.
    Die Behausungen der Wüstenbewohner waren überwiegend schlicht und zweckmäßig und unterschieden sich damit ganz und gar etwa von den prächtigen Hallen, die die Bewohner Zwergenauens geschaffen hatten. An den Wänden der Kaverne, in der sie sich gerade befanden, verliefen Simse, die als Anrichte, Platz zum gelegentlichen Sitzen und als Abstellplatz für allerlei Gegenstände gebraucht wurden. Darüber waren an manchen Stellen eintönige Wandbehänge an Haken befestigt. Als einzige weitere Zierde standen dicke Kerzen auf den vielen Tischen, deren Widerschein über die steinernen Platten waberte.
    Dann wurden von weiblichen Talúregs, die ihre Köpfe größtenteils mit Tüchern umwickelt hatten, Schalen mit einem eintopfartigen Inhalt serviert. Überall setzte daraufhin das Klappernvon Löffeln und Messern ein. Was niemand bemerkte, war, dass eine der Frauen, eine jüngere Talúreg, deren schwarze Haarsträhnen unter ihrer hellen Kopfbedeckung hervorsahen, Cord einen etwas zu langen, freundlichen Blick zuwarf. Der Barbar wiederum quittierte dies damit, dass er sie solange neugierig anstierte, bis sie ihren Blick verschämt abwendete. Dabei zeigte er artig sein schönsten Lächeln. Sofern man bei seinen selten geputzten, unvollständigen Zahnreihen von so etwas reden konnte.
    Ein Lächeln von mir hat noch jede Frau zum Dahinschmelzen gebracht. Vielleicht hätt’ ich mir das Zeigen meiner Zähne allerdings für eine spätere Gelegenheit aufheben sollen – sie sind schließlich meine Glanzstücke und beseitigen, wenns drauf ankommt, die letzten Zweifel an meiner Schönheit ...
    „Kann mir irgendjemand sagen, was wir da gerade vorgesetzt bekommen? Für mich sieht es nicht wirklich so aus, als ob man das essen könnte ...“, bemerkte Alva und rümpfte empört die Nase.
    Selbst dem kleinen Fredi, der normalerweise nicht übertrieben wählerisch war, was Speisen anging, schien dem Braten nicht zu trauen. „Gibt es denn nicht wenigstens Wein oder eine große Karaffe Wasser dazu? Zum Herunterspülen meine ich ...“, meinte er und runzelte die Stirn, während er den Inhalt seines Tellers von einer auf die andere löffelte und misstrauisch beäugte.
    „Was Wasser angeht, so habt Ihr wohl vergessen, dass wir uns hier am Rand der Wüste befinden“, sagte Naíb, der sich etwas missmutig zu ihnen gesellt hatte. „Wasser ist bei uns die mit Abstand größte Kostbarkeit, und wir gehen sehr sorgsam damit um. Die Menge, die wir für die Zubereitung dieses Eintopfes benutzt haben, ist schon weit mehr, als jedem von uns normalerweise für einen ganzen Tag zusteht. Nur zu seltenen Anlässen gönnen wir uns etwa ein winziges Gläschen Kakteensaft. Und bei dem Mahl, das man Euch gereicht hat, handelt es sich um eine unserer Spezialitäten, könnte man sagen: ein Muß aus Rüben und Knollen verschiedener Pflanzen, zerstoßene Wüstengräser und ein paar in kleine Stückchen gehackte Rassûl – Skorpionfleisch. Ein echtes Festessen!“
    „Ich glaube, ich bin bereits satt“, beschied Neimo und schob seinen Teller von sich.
    „Wenn die Wüste einem etwas anbietet, dann sollte man es annehmen, denn sie wird es vielleicht kein zweites Mal tun“, sagte Stildor, der plötzlich bei ihnen stand. „Aber wenn Ihr mit dem Essen fertig seid, dann werde ich Euch gerne ein wenig in unserem Reich herumführen und Euch dies und jenes über unser Leben berichten.“
    „Ich glaube, bis auf Cord und Piruk sind wir alle fertig“, erhob Faramon stellvertretend für die anderen seine Stimme.
    „Einen Moment noch“, sagte der Ork. Dann setzte er sich seine Schale an den Mund und schlang den Rest der zähen Masse mit einem lauten Schlürfen in sich hinein. Beim anschließenden Kauen knirschte und knackte es gewaltig.
    „Das klingt, als würdest du eine Regenrinne kauen“, bemerkte Sigurd. „Hoffentlich verschluckst du dich nicht dabei.“
    „Wir Orks haben schon weit Schlimmeres gegessen“, erwiderte der Takskall wie zu seiner Entschuldigung und zuckte mit den Schultern.
    „Da schließe ich mich Piruk gerne an“, meinte Cord. „Hat ein bisschen wenig Salz das Zeug – aber gegen den Hunger sonst ganz gut zu gebrauchen. Ein gutes Bier würde das Ganze jetzt noch abrunden.“
    „Und eine gute Pfeife und mein weicher Ohrensessel in meinem lauschigen Wohnzimmer ...“, seufzte Fredi und schwelgte für einen Moment in seinen

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