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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Tatsächlich erwies sich die Strecke jedoch als deutlich weiter und beschwerlicher, erst recht, da ihre Füße mit jedem Schritt im weichen Sand versanken.
    Dann aber hatten sie es doch geschafft: Faramon, Sigurd, Alva, Pandialo, Cord, Neimo, Fredi, Hermeline und Piruk traten über eine Stufe in eine Senke hinunter und zwängten sich zwischen den stattlichen Steinpfeilern hindurch, die die sich anschließende Fläche umrahmten. Ihre Eingeweide zogen sich wie eine Faust zusammen, als sie vor dem riesigen Felsendorn angelangten, der wie ein mächtiger, den Himmel stürmenden Turm von unbekannter Hand in uralter Zeit in die Nacht gestellt worden war. Eine unwirklich anmutende Stille breitete sich von der Drachenpranke in kalten Wellen aus, und man konnte spüren, dass hier eine Macht ihr Werk tat, die seit dem Morgengrauen Orgards existierte.
    Nachdem die Gefährten die klamme Lähmung einigermaßen abgeworfen hatten, näherten sie sich dem gekrümmten Felsen, der der Mitte Dork-Girgols entwuchs, und untersuchten ihn. Es dauerte auch nicht lange, da fanden sie die Höhlung, von der Stildor gesprochen hatte, auch wenn diese erheblich kleiner und unspektakulärer war, als sie es sich vorgestellt hatten. Es war eine Bresche, nicht viel mehr als ein größerer Spalt, der in einer der Außenwände klaffte und der eine Fläche von weniger als zehn Schritt in jede Richtung in dem Felsen aussparte. Es gelang den neun kaum, sich gemeinsam in die Öffnung hineinzuzwängen, und Cord musste geduckt gehen, um sich nicht den Kopf anzuschlagen.
    Die Wände des Hohlraumes wuchsen schräg nach innen und wiesen abgesehen davon, dass sie äußerst rauh und rillenförmig beschaffen waren, keine Besonderheiten auf. Auf dem steinernen Grund jedoch befand sich eine Anordnung aus kniehohen, durch Mörtel aneinandergefügten Randsteinen, die ein Rund einschlossen, das etwa die Hälfte der gesamten Fläche einnahm. Die kreisförmige Ummauerung erinnerte ziemlich stark an das obere Ende eines Brunnenschachtes – und hatte der Muareb nicht von einer Zisterne gesprochen, die den Eingang in das unterirdische Reich der letzten Istari markierte?
    Soweit, so gut. Das Problem war nur, dass der Schacht, den sie alle vermuteten, von einer massiven Steinplatte – oder besser gesagt von einem Konstrukt aus zwei Steinplatten – versperrt wurde. Wenn sie sich nämlich das Innere der Brunnenmauern ansahen, dann endete ihr Blick in wenigen Fuß Tiefe an einer grauen, steinernen Schicht, die in ihrer Mitte einen längs verlaufenden, feinen Spalt frei ließ, durch den sich nicht einmal eine Fliege hätte zwängen können.
    „Der Weg in die Tiefe führt ganz eindeutig durch diesen Brunnen. Da die Platte massiv ist, muss es demnach einen verborgenen Mechanismus geben, um sie zu bewegen“, sagte Faramon.
    „Also suchen wir – so viele Möglichkeiten, einen Hebel zu verstecken, gibt es hier ja nicht“, meinte Alva.
    „Wäre ja gelacht, wenn wir den nicht finden würden!“, ergänzte Neimo.
    Doch so sehr sie sich auch abmühten – nach einer geraumen Weile und nachdem sie jede Einkerbung, jeden Zacken und jede kleinste Wölbung geprüft hatten, hatten sie noch immer keinen Fortschritt erzielt und gaben ihre Untersuchung vorerst wieder niedergeschlagen auf.
    „Wir sind ja feine Schatzjäger – wir sind schon am Ende, noch bevor wir den Ort unserer Suche überhaupt erreichen haben“, sagte Fredi und rieb sich die schweißnasse Stirn.
    „So leicht geben wir ganz bestimmt nicht auf!“, beschied Sigurd unverdrossen. „Wenn alles andere nicht hinhaut, bleibt uns immer noch gute, alte, plumpe Gewalt! Das ist mir sowieso viel lieber! Cord, Piruk – wir drei steigen jetzt auf diese dämliche Steinplatte und versuchen, sie an diesem Spalt mit bloßen Händen auseinander zu ziehen! Und Ihr anderen fasst in der Zwischenzeit nichts an – nicht, dass einer von Euch noch den Hebel findet und sich plötzlich der Boden unter uns auftut!“
    Der Vorschlag des Prinzen erschien einen Versuch wert. So kniete sich der Barbar auf der einen Plattenhälfte nieder, und Sigurd und der Takskall auf der anderen. Dann befleißigten die drei sich, ihre Fingerspitzen in den schmalen Längsspalt zu graben und die schwere Abdeckung nach hinten in die jeweils entgegengesetzte Richtung zu schieben. Doch so sehr sie auch ihre Muskeln anspannten, ächzten, stöhnten und grunzten – nicht das Geringste rührte sich.
    „Hach, während sich die Herrschaften so abmühen, hat bestimmt

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