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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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beiden dunklen Reitern gesprochen hatten, war er in eine tiefe Nachdenklichkeit versunken, und es hatte beinahe den Anschein gemacht, als habe ihm irgendetwas ein gehöriges Maß an Besorgnis eingeflößt. Nun wirkte seine Stimme mit einem Mal drängend und entschieden, was zeigte, dass er zu einem Entschluss gekommen war. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was diese Reiter angeht, und es ist noch zu früh, Euch meine Vermutungen mitzuteilen. Aber eines erscheint mir sicher zu sein, nämlich dass sie nichts Gutes im Schilde führen und dass wir ihnen aus dem Weg gehen sollten. Was zum Beispiel, wenn sie geradewegs von Gorgon kommen, um die Piraten davor zu warnen, dass eine kleine Gruppe Wanderer mitzwei wertvollen Schmuckstücken möglicherweise ihr Lager kreuzt? Es ist schließlich nicht auszuschließen, dass die einen Schufte mit den anderen gemeinsame Sache machen.“
    „Mit anderen Worten: jede Sekunde, die wir hier vertrödeln, können die Piraten ihre schnarchenden Wachposten in höchste Alarmbereitschaft versetzen und ihre versoffenen Soldaten auf Patrouille schicken, was unsere Lage etwas verkomplizieren würde. Das ist es doch, was du damit sagen willst?!“, entgegnete Sigurd.
    „So in etwa“, nickte der Zauberer.
    „Das klingt echt verflixt kompliziert“, meinte Fredi.
    „Also dann hinein ins Vergnügen!“, brummte Cord der Barbar.

Zweites Kapitel: Aufruhr in der Piratenfestung
    Wie die Gefährten zu ihrer Erleichterung feststellten (obwohl von
Erleichterung
in einer solchen Klemme, in der sie steckten, eigentlich keine Rede sein konnte), hatten sich die Sicherheitsvorkehrungen der Piraten seit dem Kurzbesuch von Faramon und Neimo noch nicht verschärft. Der hohe hölzerne Wall, der die Festungs- und Siedlungsanlage an der Pforte Arthiliens wohl einmal gänzlich umfrieden und vor Störenfrieden wie den Rhodrim beschützen sollte, war im Osten mit der Flanke des Gebirges verwoben und erstreckte sich von dort aus über einige Meilen Land nach Westen. Anschließend machte er einen Knick nach Süden und wand sich ein gutes Stück weit in Richtung des Pafa Sa Velarië, des Orkland-Passes. Allerdings waren das Bollwerk und die dazwischen aufragenden Türme noch größtenteils unvollendet, und es gab hier und da zahlreiche Breschen, Lücken oder noch völlig unbebaute Abschnitte, die einem Besucher (oder einem ungebetenen Gast) den Zutritt erlaubten, ohne das große Doppelportal in der Mitte der Palisade zu benutzen und sich freundlicherweise bei den Torwachen anzumelden.
    Es war bereits die zweite Stunde nach Mitternacht und damit diejenige Zeit, die bei nahezu allen Völkern Arthiliens dazu verwendet wurde, sich im verdienten Schlaf zu wiegen und Kräfte für den folgenden Tag zu schöpfen. Arbeitsscheue Gesellen mit einem Mindestmaß an Pflichtbewusstsein wie die Bewohner der Piratenküste jedoch scherten sich bekanntlich wenig um solche Regelmäßigkeiten und waren darum häufig bei Nacht zum Zechen und Bechern und Schmausen unterwegs, ebenso wie sie andererseits den Tag dazu benutzten, ihren Rausch auszuschlafen oder ihre Bäuche faul in der Sonne zu braten.
    Entsprechend erkannten die neun, als es ihnen unter der kundigen Führung Faramons gelungen war, sich in das Innere der Siedlung hineinzustehlen, überraschend viele Menschen – fast ausschließlich Männer –, die an so manchen trüben Ecken lautstark palaverten, Becher mit Bier und Wein schwenkten oder in kleinen Grüppchen scheinbar ziellos durch die Gegend tappten. Hatten ihnen bei ihrem Heranschleichen an die hohe Umzäunung Felsen und Büsche und nicht zuletzt das nächtliche Dunkel Schutz geboten, so sorgte an diesem von brennenden Feuern erhellten Ort nun die dichte Bebauung dafür, dass sie vorerst genügend Möglichkeiten fanden, sich vor neugierigen Blicken zu verstecken. Allerdings war gar nicht ausgemacht, dass die Anwesenheit von so vielen Leuten in ihrer Umgebung unvorteilhaft für sie war, denn zum einen wirkten diese nicht gerade sonderlich aufmerksam und hellwach, und zum zweiten fielen sie auf diese Weise erheblich weniger auf, wenn sie doch jemand aus Zufall erblicken sollte. Schließlich gaben die Piraten ein Bild ab, das unterschiedlicher kaum sein konnte (sah man einmal von ihrem übereinstimmend ungewaschenen Zustand ab, auf den sie sich alle verständigt zu haben schienen), sodass ein paar weitere wunderlich aussehende Gestalten in ihrer Mitte kaum aus der Rolle fallen konnten.
    „Wir müssen in den westlichen

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