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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sie uns Schwierigkeiten macht.« »Hört auf zu reden, spart euch die Luft zum Rennen«, zischte Tungdil und kämpfte mit zunehmendem Seiten stechen. Sie erreichten den Platz, wo Ertil sie hinter einem Stapel leerer Fässer verborgen erwartete. Er öffnete ihnen den Eingang in den Kanal, als Ondori herum wirbelte und in die hektisch tanzenden Flocken starrte. Der Schnee um sie herum wandelte sich, wurde zuerst zu Eisklümpchen, dann zu Wassertropfen, die auf ihre Rüstungen prasselten. »Rein«, befahl sie und legte einen Pfeil auf die Sehne. Furgas brachte sich und Balyndis in Sicherheit, dann folgten die Amme und Rodario mit seiner Gefangenen. Durch den Regen flog eine golden leuchtende Kugel heran, wurde größer und hielt genau auf Boïndil zu, der als Letzter in der Reihe stand. Er hatte eben noch Zeit, das Visier des Helmes herunter zuklappen, dann traf sie ihn auf der Brust und verwandelte sich in einen Feuerball, der ihn vollkommen umfing. Sowohl Tungdil als auch Boëndal spürten die immense Hitze, und Ondori schrie auf. Als die magischen Flammen knisternd erloschen, stand Ingrimmsch immer noch, kleine Lohen umzüngelten ihn und erstarben dann. Die umgearbeitete Rüstung hatte den heraufbeschworenen Gewalten entgegengewirkt. »Hier sind sie«, schrie ein Mann in der Dunkelheit. Im nächsten Moment wurde er zu einem gleißenden Wesen aus Licht. »Hierher!«
»Ho, hat dein Hokuspokus nicht gewirkt, Betrüger? Ich bin gespannt, welche Farbe dein Blut hat«, grollte Boïndil und stürmte auf den Avatar zu; sein Bruder hob den Krähenschnabel und rannte ebenfalls los. »Für Balyndis!«, rief Tungdil laut und stürzte sich in den Kampf. Der selbst erkorene Avatar schleuderte ihnen einen Zauber nach dem anderen entgegen, um sie daran zu hindern, bis zu ihm vorzudringen, doch gegen die Zähigkeit und den ehernen Willen von drei wütenden, hasserfüllten Zwergen gab es kein Mittel. Tungdil fühlte sich wie ein Stück Erz in einem Hochofen. Die Panzerung hielt ihm die zerstörerische Wirkung vom Leib, aber sie erhitzte sich dabei stark und würde ihn rösten, gelänge es ihm nicht rechtzeitig, den Avatar zu vernichten. Die Waffen der Zwerge waren von den heißen Flammen rot glühend geworden, die hölzernen, angesengten Stiele drohten in Brand zu geraten, aber bevor die Beile, der Krähenschnabel und die Axt unbrauchbar wurden, fanden sie ihr Ziel. Auch wenn sie den Mann wegen des Lichts nicht richtig erkannten, die Umrisse genügten ihnen vollkommen. Nach den ersten beiden Hieben Ingrimmschs erlosch der Schimmer, und vor dem Trio taumelte ein am Oberschenkel verletzter Mann von etwas mehr als sechzig Sonnen umläufen rückwärts, ein Kurzschwert zur Abwehr vor sich haltend.
Es nützte ihm nichts. Das robenähnliche weiße Gewand schützte ihn nicht vor den heißen Klingen und dem langen, geschwungenen Spieß des Krähenschnabels. Von drei Seiten hackten sie auf ihn ein, bis er verstümmelt und wimmernd in der Gosse verblutete. Zur Sicherheit zertrümmerte ihm Boëndal den Schädel, dann liefen sie in den Kanal und schlossen ihn. »Wieder einer weniger«, sagte Boïndil grimmig, als er die neugierigen Gesichter der wartenden Menschen sah. »Aber es wurde verflucht heiß in meinem Kleid.« »Und wo habt ihr Ondori gelassen?«, erkundigte sich Rodario, der Lirkim auf seiner Schulter zurechtrückte und neben Tungdil herging. »Die Albin!« Ihre Abwesenheit war ihnen erst aufge fallen, nachdem das Gefecht gegen den Magus geschlagen war. »Ich habe sie schreien hören …«
»Sie wird in der Glutwolke verbrannt sein«, schätzte Ingrimmsch und griente boshaft. »Es ist nicht schade um das Schwarzauge. Und wir müssen uns nicht den Kopf zerbrechen, wie wir sie loswerden.« Er stapfte den Kanal entlang und sicherte die Spitze. »Dabei hätte ich sie so gern erschlagen.«
Niemand sagte ein Wort des Bedauerns über den Tod Ondoris, allerdings war sich auch keiner wirklich über ihr Ableben sicher.
* Sie schafften das nächste Wunder und erreichten das Heer aus Dritten, Freien, Ersten und Albae, deren Vorhut sich bis auf zehn Meilen an Porista angenähert hatte. Tungdil brachte Balyndis sofort zu Narmora, welche die Zwergin mit ihren Kräften von den schlimmsten Schmerzen und Wunden befreite und den Rest der Heilung dem schier unzerstörbaren Zwerginnenkörper überließ. Während der Prozedur vernahm Narmora den Schrei eines Kindes, und bei aller Härte, die sie als Maga bewies, schlug dennoch das Herz einer sorgenden Mutter

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