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Der Krieg gegen die Yukks

Der Krieg gegen die Yukks

Titel: Der Krieg gegen die Yukks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Ort.“
    „Sapiens? Sapiens? Kommt mir irgendwie bekannt vor.“ Der Alte kniff die Augen zusammen. „Ah – einer von diesen Brudermördern!“ Er wich zurück. „Sie sollten ihn in Gewahrsam nehmen, Ghunt! Sofort eine bewaffnete Einheit holen! Dieses Geschöpf ist gefährlich!“
    „Herr Inspektor, ich bin sicher …“, fing Ghunt an.
    „Das ist ein Befehl!“ knurrte der Inspektor. Er fiel in eine unverständliche Sprache und bellte Befehle. Ein paar untersetzte Neandertaler kamen und packten Dan an den Armen.
    „Was soll das?“ wollte Dan wissen. „Ich verlange, daß ein Rechtsanwalt zugezogen wird!“
    „Das können Sie sich aus dem Kopf schlagen!“ rief der Inspektor. „Ich weiß, wie ich mit solchen Schurken wie Sie umgehen muß. Ihr plant wieder neue Untaten, was? Wollt euch in zivilisierte Orte ausbreiten und konkurrierende Lebensformen ausrotten?“
    „Ich habe ihn hergebracht, Herr Inspektor“, warf Dzhackoon ein. „Wegen einer gewöhnlichen Verletzung der Verkehrsregeln.“
    „Hier bestimme ich, was gewöhnlich ist! Also, Sapiens, was habt ihr euch diesmal ausgedacht?“
    „Daniel Slane, Zivilist, Sozialversicherungsnummer 456-7329-988. Mehr sage ich nicht.“
    „Das bedeutet Zwangsumsiedlung. Unerlaubte Entfernung vom Heimatort, Widerstand gegen die Staatsgewalt … führt ihn ab, Abschnitt 97, ein unbewohnter Ort.“
    Man führte Dan ab. „Tut mir leid“, zischte jemand neben ihm. Er konnte nicht erkennen, ob es Dzhackoon oder Ghunt war. „Ich fürchte, Sie müssen erst mal die Strafe antreten. Ich werde versuchen, die Sache auszubügeln.“
    Man führte Dan in einen Raum, in dem eine Reihe grauer Tafeln nebeneinander standen.
    „Siebenundneunzig“, sagte der Bewacher. Er ging zu einer Wandkarte und suchte. Dann bediente er eine Wählscheibe an der Wand. Er drückte einen Knopf neben einer der Tafeln. Ihre Fläche wurde hell und begann zu schimmern.
    „Machen Sie einfach einen Schritt hindurch.“
    Dan zog den Kopf ein und trat in einem Wirbel kalter Luft durch die Öffnung.
    Er stand an einem steilen Abhang und blickte über Wiesen auf eine Ebene hinunter. Dort gab es Baumgruppen und einen Fluß. In der Ferne grasten Tiere zwischen kleinen Büschen. Keine Straße schlängelte sich durch das Tal, auf dem Fluß keine Schiffe und in der Ferne kein Dorf. Keine Pfade in den Hügeln, keine Zäune, keine Äcker, keine Häuser. Keine Kondensstreifen am Himmel. Keine Abgasschwaden, kein Knattern von Verbrennungsmaschinen, keine Blechbüchsen, keine Limonadeflaschen, kurz, keine Menschen.
    Dan drehte sich um. Das Portal schimmerte noch schwach in der sauberen Luft. Er steckte den Kopf hindurch und blickte wieder in den Raum. Der gelbgekleidete Neandertaler starrte ihn an.
    „Hören Sie“, sagte Dan und kümmerte sich nicht um den heißen Ring, den er um den Hals spürte, „können wir nicht noch einmal darüber reden?“
    „Sie ziehen lieber den Kopf zurück, bevor es sich schließt. Sonst – ksst“ sagte der Wächter fröhlich.
    „Wie wär’s, wenn Sie mir was zu lesen gäben? Und, hören Sie, ich erkälte mich leicht. Wird es hier nachts kalt? Gibt es gefährliche Tiere? Was soll ich essen?“
    „Hier“, sagte der Wächter, öffnete eine Schublade und gab ihm eine Broschüre. „Moment mal, englisch, englisch … die sind eigentlich für arme Burschen, die zuviel gesehen haben und zwangsumgesiedelt werden müssen.“
    „Danke.“
    „Sie ziehen sich jetzt lieber zurück.“
    Dan zog den Kopf aus dem Portal und setzte sich ins Gras. Er warf einen Blick auf das Heft. Auf dem Umschlag stand: WILLKOMMEN IM UMSIEDLUNGSZENTRUM 23. Er schlug es auf. Auf der ersten Seite stand:
    Nehmen Sie Rücksicht auf die Tabus der anderen!
    Was für Sie ein angenehmes Picknick oder Paaren ist, kann auf andere abstoßend wirken. Was manche in Gruppen tun, machen andere nur in Abgeschiedenheit. Die meisten Tabus gibt es in Zusammenhang mit Essen, Sex, Ausscheiden oder Göttern. Schauen Sie sich also um, bevor Sie sich hinlegen, setzen, kauern oder knien!
    Damen mit Bärten bitte beachten:
    Ihr Freund oder Mann gehört vielleicht zur Gruppe, die verstopfte Klos reinigen muß – also nicht alles hineinwerfen! Und ihr Burschen! Sich gegenseitig das Fell pflegen, ist schön und gut – aber bitte im Freien!
    Dan warf das Heft ins Gras. Es gab Schlimmeres als Einsamkeit. Diese Welt sah hübsch und sauber aus – und gehörte ihm allein. Er konnte Bäume fällen, eine Hütte bauen, sie einrichten. Man

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