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Der Krieger und der Prinz

Der Krieger und der Prinz

Titel: Der Krieger und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merciel Liane
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Mühe, die Worte zu formen. Im Zelt war es warm, aber sie zitterte nur immer heftiger. »Mein Arm ist kalt.«
    »Ich werde die Wunden auswaschen, damit sie sauber bleiben«, sagte Albric, obwohl er bezweifelte, dass irgendein Wasser dazu imstande war. »Es könnte ein wenig brennen. Das tut mir leid. Versuche, tapfer zu sein.«
    Mirri nickte und schloss die Augen, während er den Ärmel ihrer Bluse abschnitt. Ihr Arm war wie Marmor. Das heiße Wasser, das er auf die Wunden tupfte, schien zu dampfen, wenn es ihre Haut berührte. Das Mädchen schauderte noch immer, aber sie zuckte nicht ein einziges Mal zusammen, und Albric wusste nicht, ob sie den Lumpen überhaupt noch spüren konnte.
    »Bin ich ein Köder?«, murmelte sie, während er arbeitete.
    Der Lumpen verharrte auf ihrem Arm. Albric runzelte die Stirn. Er konnte nicht lügen, nicht bei diesem Mädchen, das einen Morgen des Grauens erlebt hatte und dem Ghulhunde eine Wunde gerissen hatten, und das nur, weil er doch nicht so schlau gewesen war, wie er gedacht hatte. Aber was konnte er sonst sagen? »Ja. Aber nicht so, wie sie es gern hätte. Du bist ein Köder , Kleine, aber ein Köder, um die Dornenlady in all ihrem Stolz und ihrer Grausamkeit zu besiegen. Deine Freunde werden kommen und gegen sie kämpfen, und sie werden sie dann erschlagen.«
    »Bitharn wird sie voller Pfeile schießen«, stimmte Mirri mit geschlossenen Augen zu.
    Albric tätschelte ihr unbeholfen die Schulter. Er hatte ihr jetzt den Arm gewaschen und verband ihn mit Leinenbandagen. Er war großzügig mit den Verbänden; für sich selbst würde er sie nicht mehr brauchen. Nachdem er ihr den Mantel locker über die Schultern gehängt hatte, kehrte er zum Eingang zurück, verweilte dort jedoch, weil es ihm widerstrebte, die kleine Zuflucht des Zeltes zu verlassen.
    »Warum helft Ihr ihr?«, fragte das Kind, ohne die Augen zu öffnen.
    Darauf wusste er keine gute Antwort. Das harte Krächzen einer toten Krähe draußen ersparte es ihm, ihr eine schlechte zu geben.
    »Ich muss gehen.« Albric zog an seinen Handschuhen. Er überprüfte sein Schwert und hob seinen Schild; er erwartete nicht, dass er noch etwas anderes brauchen würde. Keine Rüstung heute. »Wenn du Kampfgeräusche hörst, lauf. Auf geradem Weg zurück in deine Stadt. Geh zum Hauptmann der Wache oder zum Solaros der Stadt, wen du gerade findest. Erzähle ihnen, was hier geschieht. Anschließend verlasse nicht noch einmal die Mauern der Stadt, ganz gleich, was geschieht, bis die beiden zurückkehren und dir sagen, dass alles in Ordnung ist.«
    »Warum muss ich weglaufen? Wird der Verbrannte Ritter nicht gewinnen?«
    »Doch«, erwiderte Albric und zwang sich, zuversichtlich zu klingen. »Aber sobald die Dornenlady weiß, dass sie verliert, könnte sie ihre Schoßtiere losschicken, um dich zu töten, also läufst du am besten davon, sobald du Gelegenheit dazu hast.« Dieser Teil, das wusste er, war ganz und gar keine Lüge.
    Er wartete das Nicken des Kindes nicht ab. Entweder sie verstand, oder sie war tot, und Albric hatte getan, was er konnte, damit die Waage des Schicksals sich der ersten Möglichkeit zuneigte. Weitere Gefühle gestattete er sich nicht mehr; es war nicht länger seine Sorge.
    Durch die dürren Bäume vor sich erblickte er die schräge Silhouette des Zelts der Dornenlady. Draußen vor seinem Zelteingang fand sich weiteres Blut; er fragte sich, welches arme, unglückliche Tier dafür gestorben war. Zwei Krähen hockten in den Ästen des höchsten Baums über der Lichtung, und beim Anblick ihrer leblosen Augen durchlief ihn ein Schauder, obwohl sie nicht herabschauten.
    Severine stand noch genauso da wie zuvor; sie schien sich überhaupt nicht bewegt zu haben. Als Albric näher kam, drehte sie den Kopf, das Gesicht unter der weiten grauen Kapuze bleich wie das eines Totengeistes. Keine Ghulhunde zu sehen.
    »Er kommt«, sagte sie.
    »Das habe ich mir gedacht. Wo sind Eure Schoßtiere?«
    »Ich habe sie an den Waldrand geschickt, damit er besser hierherfindet. Er kommt ohne seine Fährtensucherin, und er soll sich doch nicht verirren.«
    »Er ist allein gekommen?«, krächzte Albric, der sein Erstaunen nicht verbergen konnte.
    »Ja, es sei denn, er kann seine Gefährtin auf einem baumlosen Feld voll frischem Schnee verstecken.«
    »Dieser verdammte, vom Licht geblendete, von den Göttern verfluchte Narr! Was denkt er sich dabei?«
    Severine erwiderte nichts. Aber sie lächelte.
    Sir Kelland brauchte nicht lange, bis er

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