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Der Krieger und der Prinz

Der Krieger und der Prinz

Titel: Der Krieger und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merciel Liane
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ausgelöscht. Das Haus Tallaine stand im Hinblick auf Reichtum und Macht einzig hinter dem Geschlecht des Hochkönigs zurück; die Tallaines hatten so viele Male in den Palast eingeheiratet, dass ihr eigenes Blut halb königlich war. Doch die Krankheit raffte sie trotzdem dahin. Kein einziger Erbe blieb verschont.
    Übrig mit einem Anspruch auf Burg Steintor, dem Stammhaus von Tallaine, blieben lediglich zwei Vettern. Einer, ein Mündel des Hochkönigs in Felsenhügel, war kaum mehr als ein Kind. Der andere war Uvarric Penarring, ein mächtiger Eichenharn-Lord, dessen Anspruch sich durch seine langmyrnische Ehefrau begründete, eine Tochter der jüngeren Linie der Tallaines. Obwohl zweihundert Meilen und der Seivern zwischen Uvarric und dem Erbe seiner Gemahlin lagen, war er entschlossen, sich zu nehmen, was in seinen Augen sein rechtmäßiges Eigentum war.
    Uvarrics Forderung war die bei weitem stärkere der beiden, nicht nur Kraft des Gesetzes, sondern Kraft der Gewalt. Der Eichenharn-Lord war ein enger Freund seines Königs, reich an Stahl und Pferden, und befehligte eine beträchtliche Armee. Sein Rivale um das Land der Tallaines war ein Kind ohne eigene Ritter. Die Pest hatte zudem Langmyr schlimmer getroffen als Eichenharn und dieses Königreich erheblich mehr geschwächt. Es war allen klar, auf welche Weise die Angelegenheit geregelt werden würde, und das sah auch der Hochkönig von Langmyr ganz eindeutig so. Er akzeptierte Uvarrics Forderung. Aber nicht ohne Bedingungen.
    Das Volk von Langmyr, so erklärte der Hochkönig, wollte keinen Ausländer als seinen Lord. Sie kannten und liebten seine Gemahlin, aber diesen Eichenharn-Lord kannte es nicht. Falls Uvarric in Steintor herrschen wollte, müsste er mit seiner Familie und seinem Gefolge dort leben. Sobald er damit einverstanden wäre und Treueeide auf Felsenhügel abgelegt hätte, würden die Schlüssel zur Burg ihm gehören.
    Uvarric stimmte zu. Er legte die Eide ab, küsste das Schwert des Hochkönigs und brachte sein Gefolge in seine neue Burg. Einige hundert Soldaten kamen mit ihm, aber die meisten seiner Ritter und Lords blieben auf ihren eigenen Ländereien. Einige von Uvarrics Lehnsmännern vermählten sich mit langmyrnischen Frauen aus geringeren Familien, um ihre Häuser zu verbinden, und einige nahmen langmyrnische Kinder als Geiseln in Obhut, aber nachdem ihr Lord in Steintor Fuß gefasst hatte, gingen sie nach Hause. Die beiden ältesten Söhne Uvarrics begleiteten sie und übernahmen die alten Ländereien ihres Vaters, um dort zu herrschen.
    Und als Uvarric allein in seiner Burg war und sich so sicher fühlte, dass er in seiner Wachsamkeit nachließ, töteten die Langmyrner ihn im Schlaf. Sie spießten seine jüngeren Kinder in ihren Betten auf und zerstückelten seine Enkelkinder so grausam, dass sich die Wände der Kinderstube rot färbten. Selbst die Schoßhunde der Kinder starben.
    Lady Penarring überlebte und fand »Zuflucht« in einem einsamen Turm in der Burg des Hochkönigs, wo sie auf die Welt hinabschauen, sie aber nie wieder berühren noch von ihr berührt werden konnte. Binnen weniger Jahre taten ihr Trauer und Einsamkeit an, was die Messer ihrem Gemahl angetan hatten, und sie gesellte sich zu ihm auf den Scheiterhaufen.
    Niemand wusste genau, wer die Morde begangen hatte. Die meisten Gerüchte beschuldigten Lord Asoril Veltaine, der enge Verbindungen zu dem rivalisierenden Kinderben hatte, aber es konnte niemals etwas bewiesen werden. Was schnell bewiesen wurde und dann zwei Königreiche in Brand setzte, war die Tatsache, dass die Mörder sich der Unterstützung des langmyrnischen Thrones erfreut hatten.
    Der Hochkönig vergeudete kaum einen Tag, bevor er den Anspruch des Kindes auf den Thron von Steintor bestätigte und ihm die Ländereien von Tallaine überließ, mit Lord Veltaine als Vormund während seiner Minderjährigkeit. Uvarrics Söhne schworen Rache, die meisten der langmyrnischen Geiseln fanden einen schrecklichen Tod, und die Eichenharner sammelten ihre Armee, um den Verrat in Steintor zu rächen. Auf der anderen Seite des Seivern erwarteten sie die Langmyrner.
    Dieser erste Krieg wütete ein Jahrzehnt lang. Die Eichenharner besetzten schnell die Seivernfurt und beide Seiten von Tarnebrück, schickten dann ihre Armeen über diese beiden Brückenköpfe hinüber und schlugen eine blutige Schneise quer durch Langmyr. Sie eroberten ein Dutzend Burgen und brannten hundert Städte nieder, und in jeder Schlacht begingen beide

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