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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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Kinder. Leia wünschte, sie hätte sie auf dem Weltschiff zurückgelassen, sicher und gesund, aber sie war auch ungemein dankbar dafür, daß sie sie bei sich hatte.
    »Ist Hethrir zurück?« fragte Jaina.
    »Nein«, sagte Leia, »er ist nirgendwo in der Nähe. Ich werde ihn niemals wieder in eure Nähe kommen lassen. Habt ihr einen Traum gehabt? Einen Alptraum?«
    Jaina nickte schwermütig, geborgen in Chewbaccas Armen.
    »Mein Kopf tut weh, Mama.« Jacen klammerte sich an Leia.
    Leia wiegte ihn und sang ein leises Liedchen. Nach einer Weile fielen beide wieder in einen unruhigen Schlaf. Leia wickelte sie in die Bettdecke ein, und Chewbacca schnallte sie mit einem Sicherheitsgurt fest.
    Die Alderaan stand kurz vor der Landung auf der Crseih-Station.
     
    Tigris betrat den Konferenzsaal der Fremdenherberge auf der Crseih-Station. Die langen Steinbänke waren besetzt. Glänzender weißer Samt war hinter dem Podium angebracht, auf dem Lord Hethrir stehen würde. Hethrirs rotgoldene Haare würden sich wie lodernde Flammen von dem strahlenden Weiß abheben, und seine dunklen Augen würden brennen.
    Tigris erkannte die meisten der Leute, die auf Lord Hethrir warteten. Lady Ucce saß auf dem Ehrenplatz, der für den großzügigsten Geldgeber des Neugeborenen Imperiums reserviert war. Lord Qaqquqqu saß unter den unbedeutenderen Anhängern Lord Hethrirs. Viele der Gäste hatten das Weltschiff besucht, entweder als Beteiligte am Handel oder als Buhler um Hethrirs Gunst. Andere waren vom Proktor zum Imperiumsjüngling befördert und ausgesandt worden, um heimlich für das Neugeborene Imperium zu arbeiten. Ihre Wiedervereinigung war, soweit Tigris wußte, ein einzigartiges Ereignis. Die Jünglinge mit ihren hellen Uniformen, Orden und eleganten Mänteln stachen besonders hervor.
    Jede freie Person in der Versammlung fühlte sich dem Gedenken an das Imperium und Lord Hethrirs Plan für das Neugeborene Imperium verpflichtet.
    Sie hatten sich noch nie auf diese Art und Weise versammelt. Irgend etwas Neues und Seltsames geschah. Tigris war stolz, daran beteiligt zu sein, so klein seine Rolle auch sein mochte.
    Ein Kind einer nichtmenschlichen Spezies begleitete jeden Gast. Alle Gäste waren natürlich Menschen. Es stand den Menschen zu, das Imperium wieder zu errichten und die Macht zu übernehmen.
    Tigris sah das Zentaurenkind, das zusammen mit Anakins Schwester gegen die Regeln in Lord Hethrirs Schule verstoßen hatte. Tatsächlich stammten viele der Sklavenkinder im Raum aus der Gruppe, die Lord Hethrir gerade erst aussortiert und verkauft hatte. Es kam Tigris komisch vor, daß sich die Gäste von Sklaven bedienen lassen wollten, die noch so jung und unerfahren waren, daß sie angelernt werden mußten. Einige riefen noch immer weinend nach ihren Müttern. Aber es stand Tigris nicht zu, Lord Hethrirs Gäste zu kritisieren.
    Schweigend und Anakins Hand haltend, suchte Tigris einen Platz, auf den er sich setzen konnte. Der Konferenzsaal war sehr voll.
    Die Proktoren versammelten sich unmittelbar vor dem Eingang.
    »Erheben Sie sich!«
    Tigris eilte in die letzte Reihe und zog Anakin hinter sich her. Ringsum erhoben sich die Gäste und neigten die Köpfe. Tigris starrte auf den Boden und wartete auf Hethrirs Genehmigung, wieder aufblicken zu dürfen.
    Lord Hethrirs junge Proktorengarde marschierte durch den Eingang und den Mittelgang entlang und nahm an beiden Seiten des Podiums Aufstellung.
    Lord Hethrir schritt herein.
    »Hattest du vor, mein Lichtschwert zu behalten?«
    Tigris straffte sich, überrascht von Hethrirs leiser und gefährlicher Stimme. Der Lord blickte finster auf ihn herunter.
    Tigris erbleichte. Der Knauf des Lichtschwerts lastete schwer in der Tasche seines zerschlissenen Hemds. Er kramte nach dem Schwert und reichte es seinem Lord. Er hätte Hethrir in sein Zimmer folgen sollen, um ihm das Schwert sofort zurückzugeben. Statt dessen hatte er Anakin beruhigt. Er hätte Anakin weinen lassen sollen, bis er von sich aus still wurde. Das Kind mußte letzten Endes lernen, sich unter Kontrolle zu halten.
    Hethrir schritt den Mittelgang entlang und nahm seinen Platz auf dem Podium ein.
    »Sie können sich setzen«, sagte er.
    Aber einer der Gäste blieb stehen.
    Tigris erkannte ihn. Sein Name war Brashaa. Er war ein unbedeutendes Mitglied der Gefolgschaft Lord Hethrirs. Wie konnte er es wagen, Hethrirs Befehl zu trotzen?
    Hethrir blickte auf Brashaa hinunter, mit allen Anzeichen der Milde. Tigris glaubte, einen Anflug

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