Der Kristallstern
ließen sich in den Sand fallen, atmeten schwer und lachten.
Jaina sprang wieder auf, und Jacen tat es ihr nach.
»Jaina, Jaina, es geht dir gut!«
»Jacen, ich habe dich so vermißt! Ich weiß nicht, wo Anakin ist!«
»Wenn wir nach ihm greifen könnten…«, sagte Jacen »… würden wir ihn vielleicht finden, aber…«
»Wir müssen uns weit von dieser Decke entfernen!« Jacen führte ihren gemeinsamen Gedanken zu Ende. Jaina war froh, daß er genauso darüber dachte wie sie, aber das brachte sie einer Lösung, wie sie der Decke entkommen konnten, nicht näher.
»Wir müssen an dem Drachen vorbeikommen«, sagte Jaina.
»Es gibt keinen Drachen«, sagte Jacen verächtlich. »Das sagen sie nur, um uns zu erschrecken.« Er marschierte geradewegs auf den Zaun des Canyons zu, geradewegs auf den freien Platz davor.
Jaina lief hinter ihm her. Der Drache sprang aus dem Sand hoch, brüllte und warf sich gegen den Zaun. Jaina griff nach Jacen und zog ihn zurück, bis sie der Drache nicht mehr sehen konnte. Sie mußte ihn nicht sehr kräftig ziehen, denn er war ziemlich erschrocken, aber auch verblüfft.
Der Drache vergaß, daß er sie gesehen hatte, und wanderte auf der Suche nach einem warmen Sandflecken schnaufend am Zaun entlang.
»Mann!« wisperte Jacen.
»Vielleicht könnte ich auf und ab hüpfen und winken und…« Jaina dachte daran, daß Jacen hinter ihrem Rücken zum Zaun laufen und ihn überklettern könnte. Aber dann wäre sie immer noch im Inneren gefangen.
»Vielleicht könnte ich sie zähmen«, sagte Jacen. »Und dann könnten wir auf ihr davonreiten.«
Jaina hatte keine Ahnung, woher Jacen wußte, daß es eine Frau Drache und kein Herr Drache war. Aber er lag bei solchen Sachen immer richtig.
»Auf ihr reiten?« fragte Jaina fasziniert.
Dann begannen Jacens Lippen zu zittern. »Aber dann würden ihr die Proktoren vielleicht etwas antun – so wie den Myrmins.«
»Wie könnten sie einem Drachen etwas antun?« fragte Jaina.
»Mit ihren Lichtschwertern!«
»Sie hätten zuviel Angst! Ich wette, daß sie sich nicht mal in seine Nähe trauen.«
»Dann eben mit einem Blaster«, sagte Jacen.
»Oh. Ja.«
»Vielleicht könnten wir den Drachen ablenken«, überlegte Jacen laut.
»Das sollten wir dann aber schnell tun«, sagte Jaina.
»Ich brauche etwas, das ich werfen kann«, sagte Jacen. Er blickte sich um, aber überall war nur Sand.
Der Drache walzte an den Zaun heran, rieb seine schuppigen Schultern an dem Maschendraht, schloß die Augen und ächzte zufrieden.
Wenn Jaina in der Lage wäre, ihre Fähigkeiten einzusetzen, könnte sie den Drachen leicht ablenken. Gemeinsam mit Jacen wäre sie vielleicht sogar imstande, den Drachen zu stoppen. Aber ein solcher Versuch würde ohne Onkel Lukes Unterstützung ein schwieriges Unterfangen sein.
»Ich weiß.« Jaina holte ihr Multiwerkzeug aus der Tasche.
Jacen griff eifrig danach.
»Nein, warte!« Jaina hielt das Werkzeug fest. »Nicht werfen!« Sie öffnete die Linse, fing das Licht ein und ließ es vor dem Drachen auf dem Boden aufblitzen.
»Ist der Drache nicht hübsch?« fragte Jacen.
Als der Drache die Augen aufschlug, sah er den konzentrierten Lichtpunkt von Jainas Linse. Er grunzte und ließ den Kopf nach unten sinken. Jaina gab Jacen das Multiwerkzeug. Er kam mit solchen Kreaturen besser zurecht als sie.
Er ließ das Licht in unmittelbarer Nähe der Vordertatzen des Drachen tanzen. Der Drache legte seine Tatze auf die Stelle mit dem Licht. Dann legte er die andere Tatze auf die erste, aber das Licht war noch immer nicht bedeckt. Er zog die erste Tatze unter der zweiten hervor und verlor das Gleichgewicht. Er rollte auf den Rücken, grunzte und zappelte. Dann sprang er auf und hielt Ausschau nach dem Licht.
Jacen bewegte das Licht, damit es der Drache jagen konnte. Der Drache machte einen Sprung in Richtung des Lichts. Er brachte den Boden zum Erbeben, als er landete, und wirbelte Sandfontänen hoch. Jaina lachte vor Entzücken.
Inzwischen hatten sich sämtliche anderen Kinder hinter Jaina und Jacen versammelt, um dem Drachen beim Spielen zuzusehen.
Jacen ließ das Licht vor dem Drachen tanzen, der ihm hinterherstampfte und versuchte, es mit den Pranken einzufangen. Jacen veranlaßte das Licht, an der Klippe hochzuwandern, die sich hinter dem Zaun erhob. Der Drache kratzte mit den Vorderfüßen an den Felsen und brach Gesteinssplitter heraus. Er brüllte vor Freude, und sein Schwanz peitschte hin und her.
Während der ganzen Zeit
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