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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Anstrengung, alles, was wir durchgestanden haben, war vergebens. Sie werden uns nicht helfen, Havald.«
    »Askir wird es tun«, meinte Serafine überzeugt. »Nicht wahr, Havald?«
    »Ja. Der Kommandant steht zu seinem Wort«, antwortete ich. »Ich bin sicher, auch die anderen Reiche werden folgen … man muss es ihnen nur so erklären, dass sie es verstehen.«
    »Sie verstehen gar nichts«, fuhr Leandra auf. »Es ist, als ob sie direkt vor einer Mauer stünden. Sie hören gar nicht zu!«
    »Es ist schon gut«, sagte ich, froh darüber, dass sie nicht mehr weinte und nicht mehr allzu wütend war. »Wir werden einen Weg finden.«
    Meiner Erfahrung nach, hörten die meisten Menschen zu, wenn sie eine Klinge an ihrem Hals verspürten. Ich wüsste nicht, warum das nicht auch für gekrönte Häupter gelten sollte.
     
    Ich hatte Glück gehabt, im Vulkan hatte mich Leandra mehr versengt, mit Zokoras Salbe und frischen Verbänden und einem ordentlichen Schluck Kornbrand ging es mir rasch besser.
    Die Nachricht von den Geschehnissen auf dem Botschaftsball hatte sich sehr schnell verbreitet, Zokora legte mir gerade Verbände über die Salbe, als es an der Tür klopfte. Ein Soldat der Federn stand dort; es überraschte niemanden, dass Orikes mich sprechen wollte.
     
    Trotz der späten Glocke fanden wir den Stabsobristen hellwach vor, allerdings schien er nicht besonders erfreut, uns zu sehen. Während ich ihm Bericht über die Geschehnisse auf dem Ball erstattete, was seine Laune nicht verbesserte, wurde er von Zokoras Anblick abgelenkt, die seine Bücherwand studierte. Da das Kleid sie zu stören schien, hatte sie es zwischen ihren Beinen hochgebunden, sodass ihre Waden frei zu sehen waren. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um nach einem Buch zu greifen, sah der Stabsobrist hastig zur Seite und wandte sich wieder mir zu. »Das hat Euch enorm geschadet«, teilte er mir mit. »Wo ist Eure Königin?«
    »Sie hat sich zurückgezogen.«
    »Verständlich. Götter!«, seufzte er. »Hättet Ihr das nicht diskreter erledigen können? Duelle sind nicht gern gesehen, aber unter manchen Umständen … Alles wäre besser gewesen als das! Gut«, meinte er dann und atmete tief durch. »Das Reich hat Schlimmeres überstanden, letztlich kam niemand ernstlich zu Schaden, auch wenn Baron Wirten eine Protestnote eingereicht hat. Er sagt, Ihr hättet ihm sein Korsett zerbrochen.«
    Ich hatte Mühe, nicht laut aufzulachen.
    »Leutnant Stofisk wird helfen, die Wogen zu glätten«, meinte ich, noch immer erheitert. »Er hat sich als ein Geschenk der Götter erwiesen, der Mann ist unbezahlbar.«
    »Stofisk?«, fragte Orikes überrascht. »Wir reden hier von demselben Mann, der zu einem Marsch ohne seine Stiefel antrat?«
    Davon hatte ich noch nichts gehört, aber es klang doch sehr nach ihm.
    »Bislang hat er noch nichts vergessen. Ich bin sehr zufrieden.«
    Orikes sah kopfschüttelnd wieder zu Zokora, die sich gerade barfuß auf einen Stuhl stellte, um einen Band aus dem hohen Regal zu ziehen.
    »Sera!«, bat er steif. »Könntet Ihr meine Bücher in Ruhe lassen? Sie sind unermesslich wertvoll!«
    »Ich nehme das hier mit«, teilte sie ihm freundlich mit und zeigte ihm den Band.
    »Anartes Abhandlung über die Reichsgesetze?«, fragte Orikes verwundert. »Was wollt Ihr damit?«
    »Euer Kaiser benutzte es als Referenz. Ich will wissen, worauf er sich genau bezieht«, meinte Zokora und sprang elegant vom Stuhl. »Ihr bekommt es zurück.«
    »Ich …«, begann er.
    »Tut ihr den Gefallen«, bat ich.
    Orikes seufzte. »Wenn der Kommandant nicht … Gut«, gab er sich dann geschlagen. »Gebt gut darauf acht, denn es gibt nur noch zwei Exemplare von diesem Buch.«
    Zokora schien ihn nicht zu hören, sie hatte sich im Schneidersitz auf dem Stuhl niedergelassen und begann hier und jetzt zu lesen.
     
    Ich schloss die Tür meines Quartiers, legte mich auf mein Bett, fluchte und wälzte mich auf die Seite. Nur noch wenige Tage bis zum Kronrat. Irgendwie mussten auch die noch zu überstehen sein.
    Eine Kerzenlänge vor der zweiten Glocke klopfte es an der Tür. Schlaftrunken wickelte ich mir die Decke um, tapste zum Eingang und sah mich Santer und Desina gegenüber.
    »Der Götter Segen mit Euch«, meinte Santer. »Dürfen wir eintreten?«
    Wortlos ließ ich sie herein. Sie sahen sich im Raum um.
    »Was ist geschehen?«, fragte ich die beiden und griff nach der Flasche Kornbrand, die Varosch mir vorhin vorbeigebracht hatte.
    »Wir wurden vorhin zu

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