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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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eine Legion des Feindes herum?«
    »Wenn die Berichte stimmen.«
    Irgendwie hatte ich daran wenig Zweifel.
    Es klopfte an der Tür. Eine Feder stand dort und salutierte. Leandra, Zokora und Varosch baten um unsere Anwesenheit.
    Wir trafen uns in Zokoras Quartier. Sie saß auf dem Bett und las in einem kleinen schwarzen Buch, während Varosch ihr die Schultern massierte. Es war das erste Mal seit einiger Zeit, dass ich sie hier aufgesucht hatte, und die Anzahl an Büchern, Folianten und Rollen, die in weitem Kreis um ihre Bettstatt verteilt lagen, war beachtlich.
    Leandra war auch da, trug wieder ihre alten Sachen, die Rüstung mit dem Greifen. Sie stand aufrecht da, und ich spürte in ihr eine neue Entschlossenheit, die mir gefiel.
    »Ich soll dir von Ragnar ausrichten, dass er und Angus morgen wiederkommen, um seine Schwester zu begrüßen.«
    »Danke. Ich werde sehen, dass ich ihn abpassen kann.«
    »Ich hörte auch, es wäre heute doch noch einiges geschehen«, fuhr sie fort. Serafine und ich berichteten ihr von Stofisk und seinem Plan, von dem Nekromanten, und davon, dass Stofisk vorschlug, dass sie auf ihrem Greifen fliegen sollte, um dann den Nekromanten zu erschlagen.
    Leandra blinzelte nicht einmal.
    »Teilt Orikes mit, dass ich es tun werde«, ließ sie uns wissen und wandte sich anderem zu. »Faihlyd und Armin sind in Askir eingetroffen und wollen uns zum Essen einladen.«
    »Orikes hat es uns eben mitgeteilt.«
    »Gut, dann lasst uns gehen.«
     
    Die Botschaft des Kalifats lag nahe bei den anderen in der Hochstadt und war ein weites Areal. Wieder gab es eine hohe Mauer, hinter der sich ein Stück des Wüstenstaats verbarg, ein Palast mit goldenen Dächern, offenen Gängen und weiten Gärten – ganz und gar ungeeignet für den kühlen Frühling Askirs.
    Ein einzelner Gardist öffnete uns das Tor und bat uns herein, er schien in seinen dünnen Hosen zu frieren. Wie sie es von uns gewünscht hatten, waren wir unauffällig gekommen, zu Fuß, und in unscheinbare Roben gehüllt.
    Es war Armin, der uns in der Halle der Botschaft mit einem Lächeln begrüßte. Dennoch erschien er mir ungewohnt ernst.
    Das große Gelände wirkte wie ausgestorben, nur einige Gardisten der Leibgarde waren zugegen und machten sich nützlich, indem sie Möbelstücke umhertrugen. An einer Stelle auf dem verzierten Boden gab es eine Blutlache, die gerade von einem Soldaten aufgewischt wurde. Armin führte uns im Bogen um sie herum.
    Die privaten Räume, zu denen er uns führte, waren mit schweren Vorhängen verhängt, gleich drei Kohleschalen brannten dort und spendeten Wärme, und als wir hereinkamen, erhob sich Faihlyd, schickte die Wachen hinaus und begrüßte uns herzlich. Aber auch ihr war anzusehen, dass sie nicht glücklich war.
    »Es ist schön, Euch alle zu sehen«, sagte sie mit dieser Stimme, die mich schon immer fasziniert hatte. Sie sprach leise und füllte dennoch jeden Raum.
    »So ist es, Esseri«, meinte Armin und nahm neben ihr auf der anderen Seite eines niedrigen Tisches auf einem Kissen Platz. Auf unserer Seite gab es weitere Kissen, der Tisch war mit Schalen, Schüsseln und Tellern vollgestellt, Reis und Fleisch mit Soßen, Früchte und anderes, ein Festmahl, das den Gaumen reizte. Die Stimmung war jedoch eindeutig gedrückt, und ich erkannte das Herrscherpaar kaum wieder.
    Leandra bemerkte es auch und fragte: »Was ist geschehen?«
    »Essera Falah ist in Janas an der Pest gestorben«, teilte Faihlyd uns mit. Götter, dachte ich, so war es also doch die Pest.
    »Oh«, sagte Leandra mit echter Betroffenheit. »Das tut mir leid, ich werde für sie beten.«
    »Sie war eine beeindruckende Frau«, fügte ich hinzu. »Die Welt wird sie vermissen.«
    »Ich fühle mit dir, Schwester«, sagte Serafine leise und griff über den Tisch hinweg, um die Emira leicht an der Hand zu berühren. »Es tut mir unendlich leid für Euch. Helis erinnert sich an sie, sie war die größte aller Löwinnen.«
    »Danke«, sagte Faihlyd tapfer. »Es bedeutet mir viel, dass du das sagst.«
    »Nenn eine Tochter nach ihr, und sie wird dich an sie erinnern«, meinte Zokora und lud sich den Teller voll.
    Faihlyd sah fast empört zu Zokora hin, die sich nicht stören ließ.
    »Sie lebte ein langes, erfülltes Leben, und Soltar wird sie willkommen heißen«, sagte Armin hastig, der sich sehr wohl noch an Zokora erinnern konnte. »Doch es ist nicht unsere einzige Sorge.«
    »Welche Sorgen plagen Euch denn noch?«, fragte jetzt ich. Ich wies mit einer

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