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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Manzanita-Bäume.
    Außerdem beherbergt der Park den berühmten, weithin sichtbaren »Hollywood«-Schriftzug am Mount Lee.
    Das STU-Team brauchte nicht lange, bis es den abgestellten Mercedes gefunden hatte. Er befand sich in einem Abschnitt des Parks, in den kaum je Besucher oder Spaziergänger vordrangen. Der Wagen stand inmitten hoher, buschig-weißer Eichenbäume, zwischen denen das frühnachmittägliche Sonnenlicht nur teilweise hindurchdrang. Die Luft war so schwülwarm, dass nach kürzester Zeit allen Anwesenden am ganzen Körper der Schweiß rann. Es könnte schlimmer sein , sagte sich Hunter. Es könnte regnen. Garcia war bereits dabei, die Daten zu dem Mercedes durchzugeben.
    Der Wagen schien unbeschädigt. In der Hitze glänzte das Dach wie Wasser, doch die dunkelgrün getönten Scheiben verhinderten einen genaueren Blick ins Innere. Eilig war eine Sicherheitszone um den Wagen herum abgesperrt worden. Nach kurzer Beratung über das Vorgehen näherten sich vier STU-Beamte mit MP 5 -Maschinenpistolen im Anschlag paarweise dem Wagen. Am unteren Teil ihrer Läufe waren starke Scheinwerfer befestigt, die Lichtkegel auf das abgestellte Auto warfen. Bei jedem Schritt der Polizisten knirschte trockenes Laub und Geäst unter ihren Stiefeln.
    Die vier Beamten suchten sorgsam die unmittelbare Umgebung des Wagens ab. Ganz langsam arbeiteten sie sich zum Wagen vor, achteten bei jedem Schritt auf eventuelle Drähte oder versteckte Bombenauslöser am Boden.
    »Ich erkenne eine Person auf dem Fahrersitz«, verkündete der vorderste Beamte klar und deutlich.
    Schlagartig richteten sich alle Scheinwerfer auf die zusammengesunkene Gestalt auf dem Vordersitz des Wagens. Ihr Kopf ruhte mit geschlossenen Augen an der Kopflehne. Der Mund stand halb offen, die Lippen wirkten dunkelrot. Spuren von Blutstropfen zogen sich von den Augen über die Wangen herab wie blutige Tränen. Der Oberkörper des Mannes war entblößt und voller Blutergüsse.
    »Was ist mit dem Rücksitz?«, schallte die Frage von Tim Thornton, dem Leiter des Teams, über das Gelände.
    Einer der Polizisten löste sich vom Team und näherte sich dem Rücksitzfenster auf der rechten Seite. Sein Scheinwerfer beleuchtete das Wageninnere. Die Rückbank war leer, ebenso der Boden. »Rücksitz negativ. Nichts Verdächtiges zu sehen.«
    »Zeigen Sie mir Ihre Hände«, rief Thornton, während sein Maschinengewehr direkt auf den Kopf der Person auf dem Fahrersitz gerichtet war.
    Keine Reaktion.
    Thornton wiederholte seinen Befehl, diesmal noch langsamer und deutlicher.
    »Können Sie mich verstehen? Zeigen Sie mir Ihre Hände.«
    Keine Reaktion.
    »Er sieht tot aus, Tim«, schaltete sich ein anderer Polizist aus dem Team ein.
    Thornton näherte sich der Tür des Fahrersitzes, während die anderen drei ihre Gewehre weiterhin auf den Fahrer gerichtet hielten. Thornton ließ sich vorsichtig auf die Knie fallen und schaute unter dem Wagen nach
    – keine sichtbaren Sprengladungen, keine Drähte. Alles sah okay aus. Er richtete sich wieder auf und streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    Noch immer keinerlei Reaktion vom Fahrer.
    Thornton spürte, wie ihm der Schweiß über die Stirn rann. Er atmete tief durch, bemüht, die Hände ruhig zu halten. Er wusste, was er zu tun hatte. Mit einer fließenden Bewegung riss er die Tür auf. Einen Sekundenbruchteil war seine MP 5 auf den Hinterkopf des Fahrers gerichtet.
    »Heilige Scheiße!« Er wandte das Gesicht vom Wagen ab, wich einen Schritt zurück und hielt sich instinktiv die linke Hand vor die Nase.
    »Sag schon, Tim, was ist los?«, fragte der zweite Polizist in der Befehlskette, während er sich ebenfalls der Fahrertür näherte.
    »Dieser Gestank. Wie verfaultes Fleisch.« Thornton kämpfte einen Moment lang gegen die Übelkeit an und hustete röchelnd. Ein Schwall warmer, übelriechender Luft drang aus dem Wagen und verbreitete sich rasch in der Umgebung. Thornton brauchte eine Weile, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Er musste das Opfer auf Lebenszeichen prüfen.
    Hunter, Garcia, Captain Bolter und Dr. Winston beobachteten das Geschehen unter Hochspannung von der Absperrung aus. Per Kopfhörer konnten sie das Gespräch der STU-Beamten mithören. Hinter ihnen standen ein Notarzt und ein Krankenwagen bereit.
    Thornton wandte sich erneut dem Mann auf dem Fahrersitz zu. Er war mit den Händen ans Lenkrad gefesselt und nur mit einer gestreiften Boxershorts bekleidet, die blutgetränkt war. Den ganzen Körper

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