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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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sonst bald auf der Straße sitzen wirst. Deine Karriereuhr tickt. Das weißt du. Und darum willst du wieder auf diese Laufstege.“
    Evelyn sieht ihre beste Freundin erstaunt an. Dann seufzt sie und schüttelt den Kopf.
    „Was ist?“, fragt Vicky argwöhnisch.
    „Nichts“, sagt Evelyn.
    Vicky beugt sich mit einem mal zu ihr vor. „Spürst du nicht auch wieder dieses
Verlangen
?“, fragt sie dramatisch. Hey, Vicky hat sich in der Branche verirrt. Sie hätte Schauspielerin werden sollen und nicht Model.
    „
Wovon sprichst du
?“
    „Ich spreche von dem Verlangen, auf dem Laufsteg zu stehen und von
allen anderen
angestarrt zu werden. In diesen
traumhaften
Kleidern,
sagenhaft
hohen Schuhen und dem anderen Zeug. Davon spreche ich.“ Vicky ist ja eine richtige Drama Queen.
    Evelyn starrt ihre Freundin mit gerunzelter Stirn an und denkt einen Moment über deren Worte nach. „Nein.“
    „Was?“ Victoria ist völlig entgeistert. „Du spürst
nicht
dieses Verlangen?“
    „Nein.“ Evelyn beharrt auf ihrer Antwort.
    Victoria richtet sich mit einem Ruck auf. „Wirklich nicht?“ Sie beäugt sie misstrauisch, so als könnte sich Evelyn einen Scherz mit ihr erlauben.
    „Nein, wirklich nicht. Ich bin überhaupt nicht scharf drauf, über so einen bescheuerten Laufsteg zu wetzen.“
    „Ganz ehrlich, Evy: Ich denke mit dir stimmt irgendwas nicht. Andere Mädchen würden dafür
sterben
, um einmal in ihrem Leben auf einem Catwalk zu stehen. Mir scheint so, als würde dir deine kleine Auszeit nicht so besonders gut bekommen. Du solltest schleunigst wieder Arbeiten, um dein Trauma von letzter Woche zu überwinden.“ Vicky klingt schärfer, als sie eigentlich will. „Tut mir leid“, sagt sie und macht ein betretenes Gesicht. Aber insgeheim ist sie sich ziemlich sicher, dass ihre beste Freundin schon noch zur Vernunft kommen wird. Sie hat keine andere Wahl. Sie
muss
einfach.
    Dann beugt sie sich wissbegierig zu Evelyn vor und fragt neugierig: „Und, wo ist jetzt dein Bodyguard?“
    Evelyn hat doch gewusst, woher der Wind für ihren Besuch weht. „Keine Ahnung“, sagt sie ausweichend.
    Vicky: „Ach komm schon. Ich werde ihn dir nicht ausspannen, versprochen.“
    Evelyn: „Von mir aus kannst du ihn haben.“
    Victoria: „Hey, bist du schlecht drauf?“
    Evelyn: „Ach, woher denn!“
    Victoria: „Und du bist
doch
schlecht drauf. Liegt es am Leibwächter?“
    Evelyn: „Erwähn bloß den nicht!“
    Victoria: „Evelyn, was ist denn?“
    „Himmel, kann man hier nicht
einmal
seine Ruhe haben?“, sagt Evelyn gereizt.
    „Natürlich kannst du deine Ruhe haben. Aber erst, wenn du mir was über deinen Bodyguard erzählst. Wie heißt er gleich noch mal?“
    Evelyn verzieht das Gesicht. „Tom“, sagt sie widerstrebend. „Er heißt Tom.“
    „Ah, Tom ...“, sagt Victoria und lässt sich den Namen auf der Zunge zergehen. „Das klingt sehr … sexy“, meint sie. „Ach, ich würde ihn doch zu gerne einmal sehen!“
    „Du führst eine weitgehend glückliche Beziehung mit deinem Ben, inklusive zwei süßen Kindern, meine Liebe!“, sagt Evelyn gespielt streng.
    „Das weiß ich doch. Man wird doch trotzdem nur mal schauen dürfen.“
    „Ich weiß nicht wo er ist“, gibt Evelyn nach. „Wahrscheinlich liegt er faul in seiner Wohnung.“ Sie weißt mit ihrem Kopf in Richtung Garage.
    „Du klingst aber nicht sehr begeistert von ihm“, meint Victoria.
    Evelyn ist zu keiner bissigen Antwort mehr fähig, da Tom in der Haustür auftaucht, sich am Verandaboden niederlässt und auf Knien herumrutscht und allem Anschein nach die Holzbretter absucht.
    „Der hat schon was, meinst du nicht auch?“, haucht Vicky angetan. Sie kann ihren Blick nicht mehr von Tom abwenden, wobei sie sich fast den Hals ausrenkt.
    „Was soll er denn haben?“ Evelyn runzelt die Stirn.
    „Na siehst du das nicht?“ Victoria kann es kaum glauben. „Ist dir sein Hintern noch nicht aufgefallen? Und sein Oberkörper?“
    „Da kann man nicht viel sehen“, meint Evelyn sarkastisch.
    „Aber viel genug“, gibt Vicky zurück. Sie kann ihren Blick nicht von Tom abwenden. Evelyn wird das langsam etwas peinlich. Vor allem, als Tom seinen Kopf hebt, so als könnte er Victorias Blick auf seinem Arsch kleben spüren. Er sieht zu ihnen hinüber, lächelt und hebt die Hand zum Gruß. Dann steht er von der Veranda auf und schlendert über den Rasen auf sie zu. Evelyn würde sich am liebsten verstecken.
    „Hallo“, sagt er, als er vor ihnen steht.
    Victoria

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