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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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Karte, die er in der Hand hat. „Zur Auswahl steht Currywurst vom Havelländer Apfelschwein in spezieller Currysauce und Pommes Frites. Dann gibt es auch noch eine Tomatensuppe „Toskana“, eine Tomatencremesuppe „Mallorca“, eine Tomatensuppe mit Reis oder mit Parmesan und Croûtons und eine Tomaten-Mozzarella Suppe. Oder wie wäre es mit Frühlingsrollen mit Hummer, Mangochutney und asiatischem Salat oder alternativ mit Tofu, Mangochutney und asiatischem Salat?“ Er blättert um. „Ach, und hier gibt es noch Caesar Salat mit Romanasalatherzen mit Croûtons, gebratenem Speck, gehobeltem Parmesan und Caesar Dressing oder mit Garnelen und Kaviar.“
    Er macht sich über die Speisekarte lustig.
    „Dann haben wir hier noch Französische Maispoulardenbrust mit Artischocken-Spinatgemüse und Camarque Reis oder Suprême von der „Paderborner Maispoularde“ mit Chili-Spitzkohl und braisierten Kartoffeln. Oh, und hier sehe ich noch Kaninchenfilet in Rotweinsoße mit Kräuterseitlingen und grünen Bohnen.“ Er sieht von der Karte auf und blickt Evelyn an. „Oder wie wär’s einfach nur mit Pizza?“
    Sie wirft ein Kissen nach ihm. „Pizza ist perfekt“, sagt sie.
    „Mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum oder mit Parmaschinken, Rucola und schwarzen Oliven? Sie müssen sich schon entscheiden, Evelyn.“
    „Das ist mir so scheißegal wie die Farbe Ihrer Unterhosen.“
    „Schön. Dann brauche ich aber das Telefon, das Sie so krampfhaft umklammern.“
    Evelyn hält es in die Luft und Tom holt es sich ab. Als er sich vorstreckt, verzieht er vor Schmerzen das Gesicht.
    „Scheiße“, flucht er und beißt die Zähne zusammen.
    „Lassen Sie mal sehen“, sagt Evelyn und setzt sich im Bett auf. Sie schiebt seinen Bademantel ein Stückchen zur Seite. Die Wunde hat wieder angefangen zu bluten.
    „Legen Sie sich hin“, kommandiert sie, verlässt das Bett und geht zur Tür.
    Tom schüttelt den Kopf. „Das ist doch nicht-“
    „Was ist es nicht?“, herrscht sie ihn an. „Nicht nötig? Wollen Sie hier verbluten und eine wahnsinnige Schweinerei hinterlassen?“
    Tom lässt seinen Kopf sinken und lächelt schwach. „Nein. Natürlich nicht.“
    „Legen Sie sich hin“, befiehlt sie und deutet mit der Hand auf ihr Bett.
    Wenig später kommt sie mit einer Flasche voll klarer Flüssigkeit, Handtüchern und ein paar großen Pflastern zurück.
    Evelyn steigt auf das Bett und setzt sich im Schneidersitz neben Tom, der quer im Bett liegt. Sie nimmt die Flasche und tränkt ein kleines Handtuch mit der farblosen Flüssigkeit.
    „Was ist das?“ Tom betrachtet die Flasche in ihren Händen.
    Evelyn dreht die Flasche so, dass er das Etikett sehen kann. „Hochprozentiger Wodka“, sagt sie ungerührt.
    Er sieht sie entsetzt an. „Sind Sie wahnsinnig?“
    „Schon möglich“, meint sie. Sie schraubt die Glasflasche auf und beginnt, die Flüssigkeit auf einem der Handtücher zu verteilen.
    Tom setzt sich auf und hält sich seinen Bademantel zu. „Wollen Sie mir das mit dem Hotelzimmer auf diese Weise heimzahlen?“
    „Vielleicht.“
    Sie nimmt das alkoholgetränkte Handtuch und drückt Tom zurück aufs Bett, als er verzweifelt einwirft: „Sie sind keine Ärztin.“
    Sie hält kurz inne. „Ich weiß.“ Dann beugt sie sich wieder über ihn.
    „Sie haben gerade mal die Hälfte an Semestern absolviert.“ Er sieht ihr in die Augen. Aber er kann in ihnen nichts lesen. Keine Wut, keine Enttäuschung, nur vielleicht ein wenig Ungeduld.
    „Ich habe sehr viele medizinische Bücher gelesen.“
    Tom lacht sarkastisch. „Ja, das wird uns helfen.“
    „Stellen Sie sich nicht so an“, sagt sie eine Spur schärfer und drückt ihm das Handtuch auf die Brust.
    Tom durchzuckt ein höllischer Schmerz. Er zieht die Luft scharf ein, beißt die Zähne zusammen und krallt seine Fingernägel in die Bettlaken.
    Sie beginnt, seine Wunde gründlich mit dem Wodka zu behandeln. Und gleich so gründlich, dass Tom ein paar Mal nahe dran ist, ihr an die Kehle zu gehen. Als sie der Meinung ist, die Wunde sei nun sauber und Tom hätte genug gelitten, klebt sie ihm die Pflaster darüber und packt dann ihre Utensilien zusammen.
    „Sie können ja froh sein, dass der Schnitt nicht allzu tief ist. Sonst hätte ich ihn nähen müssen“, sagt sie und klettert aus dem Bett.
    „Beruhigend, das zu wissen.“ Tom bleibt in ihrem Bett liegen und befühlt die Pflaster.
    „Sind Sie noch immer hungrig?“ Sie stellt die Wodkaflasche auf ihrem Nachttisch

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