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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Fernglas hervor. Selbst im Zwielicht der Dämmerung wirkte die Siedlung größer und strukturierter, als er es erwartet hatte, ein richtiges Dorf statt einer einfachen Hippie-Kommune. Delaneys Kult ging es offensichtlich gut. Zwar lag das Dorf selbst eingepfercht zwischen Wald und Fluss, doch das flache Tal auf der anderen Flussseite war mit einem Flickenmuster aus Getreidefeldern und Obstwiesen überzogen. Der Rauch, der aus den Schornsteinen der einzelnen Hütten aufstieg, während ihre Bewohner sich an ihre täglichen Arbeiten machten, ließ die ganze Szenerie wirken wie aus einem längst vergangenen Jahrhundert. Die einzigen Dinge, die fehl am Platze wirkten, waren der große moderne Generator und ein runder Turm, der mit seinem konischen Schieferdach und seinen weißen Mauern aussah, als entstammte er einem Märchen.
    Fox war versucht, dem Pfad auf direktem Weg hinunter durch den Wald zu folgen, so dass er das Dorf von seiner Rückseite aus erreichte, doch er beschloss, dass es klüger wäre, durch das Haupttor hineinzureiten und sich anzumelden. Etwas weiter flussabwärts verengte sich der Fluss, und Fox konnte eine Furt erkennen, an der er ihn überqueren und so über die Brücke ins Dorf reiten konnte. Es war kein großer Umweg, und als er die Schilder sah, die Eindringlingen damit drohten, dass auf sie geschossen würde, war er froh, sich für diesen Weg entschieden zu haben. Als er sich der Brücke näherte, versperrten zwei Männer ihm den Weg. Beide trugen indigofarbene Tuniken über ihren Jeans und einen indigofarbenen Punkt auf ihrer Stirn.
    » Sie befinden sich hier auf Privatgelände. Wer sind Sie?«, fragte der Erste und hob sein Gewehr.
    » Mein Name ist Fox. Dr. Nathan Fox.«
    » Steigen Sie vom Pferd.«
    Während Fox aus dem Sattel stieg, betrachtete der Zweite ihn genauer. » Er ist ein reiner Indigo. Einer von uns«, sagte der Mann und senkte die Waffe. » Was tust du hier, Bruder?«
    » Ich muss mit Regan Delaney sprechen.« Die Männer starrten ihn verdutzt an. » Dem Seher?« Sie kümmerten sich darum, dass sein Pferd versorgt wurde, während er selbst sich mit einem Becher Kaffee im Wachhäuschen wiederfand. Er musste über ein Stunde warten, bis man ihn in ein großes Blockhaus direkt neben dem Turm führte. Dort geleitete man ihn in einen imposanten Raum voller Bücher. Über dem Kamin hing ein riesiges Wandgemälde in der Art von Leonardo da Vincis Vitruvianischen Menschen. Die farbigen Chakren entlang der Wirbelsäule erinnerten Fox an Grafiken, die er während seines Studiums gesehen hatte. Die Titel der Bücher bestätigen, was Connor Delaney ihm über seinen Bruder berichtet hatte. Dicke Bände über Theologie, Wissenschaft und New-Age-Glaubenslehren dominierten die Regale. Eines der Bücher trug sogar den Titel Magnum Opus – das Große Werk. Regan Delaney mochte verblendet sein, aber er recherchierte.
    » Dr. Fox, welch eine Überraschung«, begrüßte ihn eine bekannte Stimme. Delaney trug eine schwarze Tunika über einer dunklen Hose und einen violetten Punkt auf der Stirn. » Willkommen bei der Indigo-Familie. Entschuldigen Sie, dass ich Sie habe warten lassen, aber Sie sind zu einer geschäftigen Zeit gekommen. Kann ich Ihnen einen Kaffee oder etwas anderes anbieten?« Er reichte Fox die Hand.
    Der nahm sie. » Nein, vielen Dank.«
    Delaney wies auf das Sofa am Kamin. » Bitte, setzen Sie sich.«
    » Nein, danke. Ich bin hier, um mit Sorcha zu sprechen.«
    » Wieso? Schließlich ist sie nicht länger Ihre Patientin.«
    » Ich bin gekommen, um sie zu warnen. Ich fürchte, sie befindet sich in großer Gefahr.«
    Delaney lächelte noch immer, doch seine Hand umklammerte das Anch-Zeichen um seinen Hals. » In großer Gefahr? Von wem geht sie aus?«
    » Dem Mörder aus Portland. Demjenigen, der Sorchas Foto auf die Stirn seiner Opfer geheftet hat.«
    » Die Polizei hat mir versichert, dass es keine Verbindung zwischen dem Mörder und Sorcha gibt.«
    » Sie haben sich geirrt.« Fox erzählte Delaney von seinem Besuch bei Connor und von den Schlüssen, die er aus den farbigen Buchstaben in den Botschaften des Täters gezogen hatte. Dann berichtete er ihm von der offensichtlichen Fixierung auf Sorcha und auf das dritte Auge und zuletzt von dem Opferstein und erläuterte seine Theorie, dass der Mörder nicht nur Synästhet war, sondern sogar Sorchas seltene Form der Todesecho-Synästhesie besaß. » Ich denke, er kennt Sorcha und ist oder war ein Mitglied der Indigo-Familie. Er könnte

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