Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood
sogar jetzt hier sein.«
Delaney runzelte die Stirn. » Das klingt nach einer Angelegenheit für die Polizei. Warum sind die nicht hier?«
» Sie haben bereits einen Verdächtigen, und als ich ihnen meine Theorie erklärt habe, besonders die Todesecho-Synästhesie …«
» Sie haben Ihnen nicht geglaubt?«
» Nein.«
» Und dennoch sind Sie den ganzen Weg hierhergekommen, um Sorcha zu warnen. Ihr Engagement ist wirklich beeindruckend.« Delaney überlegte. » Sie haben meinen Bruder besucht. Wieso? Um mehr über mich und die Indigo-Familie zu erfahren?«
» Ja.«
» Zweifellos waren Sie neugierig, ob Sorcha an einen guten Ort zurückkehrt.« Ein spöttisches Lächeln zog über Delaneys Gesicht. » Sind Sie sicher, dass Sie nicht bloß hergekommen sind, um Ihre Neugierde erneut zu befriedigen und Sorcha zu sehen?«
» Wie ich schon sagte, ich bin gekommen, um sie zu warnen.«
» Dass ein Mörder unter uns ist?« Delaney seufzte. » Dr. Fox, ich bin mir sicher, dass Sie sich irren. Ich kann mich an kein einziges unzufriedenes Familienmitglied erinnern, das uns verlassen hat, seit wir vor über fünfzehn Jahren hierhergezogen sind. Und abgesehen von Sorcha und mir hat niemand in den letzten Monaten das Dorf verlassen. Wer auch immer diese Männer in Portland getötet hat, er hat nichts mit uns zu tun. Um ehrlich zu sein, Dr. Fox, mache ich mir vielmehr Sorgen, ob Ihr Besuch Sorcha wirklich guttun wird, gerade jetzt, wo sie dabei ist, sich hier einzugewöhnen und wieder in ihr altes Leben zu finden. Sie ist hier in Sicherheit. Kein Mitglied der Familie würde ihr etwas antun.«
» Wie können Sie da so sicher sein?«
» Sie ist zu wichtig.«
Sie ist zu wichtig? Was für eine seltsame Aussage eines Vaters über seine Tochter. » Zu wichtig für was? Das Große Werk? Vielleicht versucht einer Ihrer Leute das Große Werk zu sabotieren, indem er Sorcha etwas antut?«
Delaney zog eine Augenbraue hoch. » Sie haben tatsächlich mit Connor gesprochen. Das ist doch lächerlich. Niemand hier würde das Große Werk sabotieren wollen. Seien Sie mir nicht böse, aber ich muss mich der Meinung der Polizei anschließen. Es tut mir leid, wenn Sie umsonst gekommen sind. Sorcha ist hier absolut sicher. Und sehr glücklich.«
» Was ist mit der Todesecho-Synästhesie des Mörders? Das kann kein Zufall sein.«
» Es gibt keinerlei Beweise, dass der Mörder über irgendeine Form des mothú verfügt, ganz zu schweigen von dem, was Sie als Todesecho-Synästhesie bezeichnen.«
Fox erinnerte sich, dass Connor ihm berichtet hatte, sein Bruder habe sich stundenlang in dem Raum aufgehalten, in dem ihr Vater gestorben war. » Was ist mit Ihnen, Mr Delaney? Haben Sie ebenfalls die Todesecho-Synästhesie wie Ihre Tochter?«
Delaney runzelte die Stirn und griff erneut an das Amulett um seinen Hals. » Sie wollen doch wohl nicht mich als den Mörder bezeichnen, oder?«
Fox bemerkte, dass Delaney es vermied, ihm eine Antwort auf seine Frage zu geben. » Ich möchte Sorcha nur von meinen Bedenken berichten. Lassen wir sie entscheiden.«
Delaney betrachtete ihn eine Weile, dann nickte er. » Also gut. Wenn Sie schon den ganzen Weg hierhergekommen sind, ist es wohl das Mindeste, was wir tun können, um Ihre Bedenken zu zerstreuen.«
Er ging zur Tür. » Kommen Sie, ich werde Ihnen auf dem Weg das Dorf zeigen. Was auch immer mein Bruder Ihnen erzählt haben mag, ich möchte, dass Sie mit eigenen Augen sehen, dass Sorcha sich im Kreis ihrer Familie befindet und absolut sicher ist. Alles, was ich von Ihnen verlange, ist, dass Sie uns verlassen, nachdem Sie mit ihr gesprochen haben.«
» Und falls sie sich dazu entschließen sollte, mit mir zu gehen?«
» Warum sollte sie fortgehen wollen? Wird sie bei Ihnen sicherer sein?« Delaney lächelte. » Vielmehr werden Sie gar nicht mehr fortwollen, Dr. Fox. Immerhin sind Sie einer von uns, ein Indigo.«
Als er hinter Delaney nach draußen trat, schien die Morgensonne bereits auf das Dorf herab. Wie es da so im goldenen Licht vor ihm lag, musste Fox zugeben, dass es schwierig war, sich etwas Böses an diesem geschäftigen, idyllischen Ort vorzustellen. Jeder, an dem sie vorbeikamen, grüßte Delaney mit aufrichtiger Ehrerbietung. Egal wie verblendet er auch sein mochte, seine Untertanen wirkten nicht ängstlich oder geknechtet. » Warum ist das Große Werk ein solches Geheimnis?«
» Es ist weniger ein Geheimnis als eine Privatangelegenheit – und heilig.«
» Können Sie mir sagen, worum es
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