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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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glücklich und ziemlich beschäftigt. Wir bereiten gerade das Esbat-Fest vor, und ich werde dabei eine wichtige Rolle spielen.«
    » Das ist gut.« Seine blauen Augen suchten ihre. » Sie haben sich von niemandem bedroht gefühlt, seit Sie wieder hier sind?«
    » Nein. Im Vergleich zu Portland fühle ich mich hier sehr sicher.«
    Er nickte. » Und Sie machen sich keine Sorgen wegen des Kults oder des Glaubens Ihres Vaters? Es gibt nichts, was Ihnen unangenehm ist?«
    » Nein. Ich bin glücklich hier. Warum?«
    » Sie wirken auf mich ein wenig nervös.«
    Sorcha wandte den Blick ab aus Angst, ihre Augen könnten sie verraten. Sie musste Fox davon überzeugen, dass sie sich gut fühlte, damit er wieder ging. » Um ehrlich zu sein, sind Sie es, der mich nervös macht«, sagte sie. » Dieser Ort hier steckt voller guter Erinnerungen für mich. Aber Sie erinnern mich an die schrecklichen Dinge, die in Portland passiert sind. All die Dinge, die ich vergessen möchte.«
    » Das tut mir leid«, sagte er leise. » Das war nicht meine Absicht.«
    » Was war Ihre Absicht? Wieso sind Sie gekommen?«
    » Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.« Er erklärte ihr seine Theorie. » Die farbigen Buchstaben in den Botschaften weisen darauf hin, dass der Täter Graphem-Farb-Synästhet ist. Ich glaube, dass er auch Ihre Todesecho-Synästhesie hat, doch im Unterschied zu Ihnen empfindet er die Todesechos nicht als abstoßend. Sie erregen ihn. Deshalb hat er diese Morde begangen – um die Todesechos der ursprünglichen Taten wiederzubeleben und noch intensiver zu machen. Ich bin hergekommen, weil ich befürchte, dass er ein Mitglied der Indigo-Familie ist und Ihnen etwas antun könnte. Ich glaube nicht, dass Sie hier sicher sind.«
    Während sie ihm zuhörte, krümmte sie sich tief in ihrem Inneren. Mit allem, was er sagte, mit jeder Schlussfolgerung hatte er ins Schwarze getroffen, und dennoch konnte sie nichts sagen. Sie konnte ihm nicht verraten, dass der Mörder ebenfalls ihre Todesecho-Synästhesie hatte, weil er ihr Halbbruder war. Oder dass ihr Vater von den Morden wusste. » Haben Sie mit Detective Jordache darüber gesprochen?«
    Er zögerte. » Ja.«
    » Sie haben mir versprochen, niemandem von meiner Todesecho-Synästhesie zu erzählen.«
    » Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.«
    Sie tat so, als wäre sie wütend, aber im Grunde spielte es jetzt keine Rolle mehr. Er war gekommen, das war alles, was zählte. Und jetzt musste sie dafür sorgen, dass er wieder ging. » Teilt er Ihre Sorge wegen des Mörders?«
    » Nicht ganz. Er fand einiges an meiner Theorie etwas schwer verdaulich.«
    Sie stellte sich vor, wie Fox vergeblich versuchte, die skeptischen Polizisten von der Existenz einer Todesecho-Synästhesie zu überzeugen. Und dennoch, trotz seiner berüchtigten Distanziertheit, war Fox den ganzen Weg hierhergekommen, um sie zu warnen. Allein. » Also ist das alles allein Ihre Theorie. Die Polizei ist nicht der Meinung, dass ich in irgendeiner Gefahr schwebe.«
    Fox griff in seine Jacke und zog das Foto eines großen, korpulenten Mannes hervor. » Kommt Ihnen dieser Mann bekannt vor?«
    » Wer ist das?«
    » Der Hauptverdächtige für die Morde. Die Polizei hat ihn in Gewahrsam. Schauen Sie sich sein Gesicht genau an. Ist das der Mann, der versucht hat, Sie aus Ihrem Zimmer in Tranquil Waters zu entführen, oder der Mörder, den Sie in Ihren Todesechos an den Tatorten gesehen haben?«
    Sorcha brauchte sich das Foto nicht anzusehen, um zu wissen, dass es der Falsche war. Kaidan war der Mörder. » Ich habe den Mann, der versucht hat mich zu entführen, kaum gesehen und konnte nur einen kurzen Blick auf den Täter in den Todesechos werfen.« Sie zeigte auf das Bild. » Er könnte es schon gewesen sein.«
    » Tatsächlich?« Fox wirkte geknickt, wie ein Spieler, dessen bester Trumpf gerade geschlagen worden war. » Ich war überzeugt, Sie würden mir sagen, dass er nicht der Täter ist. Ich war mir sicher, dass der Mörder noch frei herumläuft. Deshalb bin ich gekommen, um Sie zu warnen.«
    Sie nahm all ihren Zorn auf ihren Vater zusammen und richtete ihn gegen Fox. » Als wir das letzte Mal sprachen, haben Sie mir gesagt, ich soll hierher zurückkehren und meine Vergangenheit wiederfinden. Das habe ich getan, und bislang ist es mir hier gutgegangen. Und jetzt, da ich mich gerade wieder an mein altes Leben gewöhnt habe, kommen Sie hierher und erzählen mir, ich soll mich vor etwas fürchten, um das die Polizei sich längst

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