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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Ich verdiene keine Sicherheit, bevor ich nicht weiß, warum mein Vater und mein Halbbruder so etwas tun und welche Rolle ich dabei gespielt habe. Im Turm werden meine Erinnerungen hoffentlich zurückkehren. Es ist der einzige Ort, an dem sich alle Antworten befinden: über meine Vergangenheit, das Schicksal meiner Mutter, das Große Werk meines Vaters und die Rolle, die er darin für mich vorgesehen hat.«
    » Ihre Identität wird nicht durch Ihre Vergangenheit oder Ihre Erinnerungen bestimmt, Sorcha, und ganz sicher nicht durch das, was Ihre Familie getan haben mag«, sagte Fox mit ruhiger Stimme. » Sie sind, was sie tun und welche Entscheidungen Sie jetzt treffen. Sie entscheiden, wer Sie sind. Sie und das Schicksal bestimmen Ihre Zukunft, niemand sonst.«
    » In diesem Fall entscheide ich mich, zum Turm zurückzugehen. Ich verstecke mich, bis es dunkel ist, dann gehe ich rein.«
    Fox schüttelte den Kopf. » Ich bin nicht den ganzen Weg hierhergekommen, nur um zuzusehen, wie Sie in die Höhle des Drachen zurückkehren.«
    » Sie müssen nicht mitkommen, Nathan«, entgegnete sie heftig. » Schließlich ziehen Sie es ja vor, den Ort zu meiden, der Ihr Leben verändert hat. Den Kopf in den Sand zu stecken, scheint für Sie ganz gut zu funktionieren. Für mich nicht.«
    Fox starrte sie wütend an, und eine Weile sagte niemand etwas.
    Als sie wieder sprach, war ihre Stimme weicher. » Bitte, Nathan, ich muss noch einmal in die Drachenhöhle, und wenn es nur ist, um herauszufinden, ob ich eine von ihnen bin. Es ist nicht nur das Medaillon.« Sie griff in die Gesäßtasche ihrer Jeans und zog das iPhone heraus, das er ihr gegeben hatte. » Es hat eine Kamera. Ich werde Fotos machen von dem, was ich da drin finde, und sie Jordache zeigen. Dann haben wir die Beweise, die wir brauchen.«
    Fox schwieg einen Moment, dann sagte er mit einem Seufzer: » Wie sollen wir da reinkommen? Der Turm ist verschlossen.«
    » Wir?«
    » Selbstverständlich. Ich bin ja nicht aus Spaß den ganzen Weg hierhergekommen. Wie sollen wir da wieder reinkommen?«
    Sie lächelte. » Ich glaube, ich weiß einen Weg.«

49
    Am Abend begann es heftig zu regnen. Die Bäume boten ihnen Schutz vor dem Gewitter, aber es wurde sehr kalt. Fox gab Sorcha seinen Fleecepullover und die Regenjacke, zog das Öltuch aus der Satteltasche und wickelte sich hinein. Wie er es erwartet hatte, gingen die Suchtrupps davon aus, dass Sorcha zu Fuß geflohen war, und konzentrierten ihre Suche auf das Gebiet in der Nähe des Dorfes. Es war nicht allzu schwierig gewesen, ihnen aus dem Weg zu gehen, und das Gewitter vereinfachte die Sache noch. Der starke Regen verwischte ihre Spuren und erstickte alle Geräusche, und als es dunkel wurde, konnten sie sehen, wie die Fackeln des Suchtrupps den Wald erhellten.
    Während sie von einem geschützten Aussichtspunkt zum nächsten ritten, berichteten Fox und Sorcha sich gegenseitig, was sie wussten, doch es reichte nicht, um zu durchschauen, was wirklich hinter Delaneys Großem Werk steckte oder welche Rolle Sorcha darin spielte. Wenn sie schwiegen, wanderten Fox’ Gedanken zurück zu ihrem Gespräch auf der Lichtung. Sorchas Entschluss, zum Turm zurückzugehen, um dort ihr Medaillon zu holen und ihre Erinnerungen wiederzufinden, hatte Fox dazu gebracht, sich mit seinem eigenen Widerstreben auseinanderzusetzen, noch einmal in die Chevron-Tankstelle zu gehen, wo seine Familie erschossen worden war.
    Je länger sie warteten, desto größer wurde seine Hoffnung, Sorcha würde es sich noch einmal anders überlegen und mit ihm in die Stadt zurückkehren. Sie mochte über sich denken, was sie wollte, Fox war davon überzeugt, dass Sorcha mit den Verbrechen ihres Vaters und ihres Halbbruders nichts zu tun hatte. Der Umstand, dass sie ihr Leben riskiert hatte und in den Keller des Hauses in Portland hinuntergegangen war, um die Mädchen in ihren Käfigen aus den Händen der russischen Mafia zu befreien, sagte seiner Ansicht nach alles, was er über sie und ihre Wertvorstellungen wissen musste. Doch er befürchtete, dass nichts sie davon würde überzeugen können, mit ihm nach Portland zurückzukehren, erst recht, als er jetzt die Reiter mit ihren Fackeln völlig durchnässt ins Dorf zurückreiten sah. » Warum haben sie so schnell aufgegeben?«, flüsterte er in die Dunkelheit. » Wenn Sie ihrem Vater so wichtig sind, warum sind die Männer dann nicht die ganze Nacht da draußen, um Sie zu suchen?«
    Sorcha zuckte die Achseln. » Es ist

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