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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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kalt und dunkel, und bei diesem Regen können sie ohnehin nicht viel sehen. Wenn sie glauben, dass ich zu Fuß unterwegs bin, ohne Proviant oder Kleidung, die mir bei dem Wetter Schutz bietet, dann gehen sie wahrscheinlich davon aus, dass ich mir einen Unterschlupf für die Nacht suchen musste und nicht weiterlaufen konnte. Morgen wird es einfacher sein, mir zu folgen.«
    Sie warteten noch eine Stunde, um sicherzugehen, dass die Männer wirklich weg waren, und ritten dann nah genug an das Dorf heran, um es überblicken zu können. Gegen Mitternacht verloschen auch die letzten Lichter in den Fenstern der Hütten. Nur aus dem Wachhäuschen an der Brücke drang noch ein einsamer Lichtschein. Fox sah Sorcha an. » Fertig?«
    Ihre Lippen zitterten vor Kälte. Sie nickte. » Fertig.«
    Sie führten das Pferd zurück in den dichten Teil des Waldes, wo es durch riesige Farne vor dem Sturm und vor neugierigen Blicken geschützt war, und banden es in der Nähe des Knochengrabs an einen Baum. Hier war es weit genug vom Dorf entfernt, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, doch nah genug für Fox und Sorcha, um schnell zurückkehren und fortreiten zu können. » Halten wir die ganze Sache so einfach wie möglich«, flüsterte Fox, während sie, die Gewehre unter ihren Mänteln vor dem Regen schützend, dem Pfad hinunter ins Dorf folgten. » Wir gehen in den Turm, holen Ihr Medaillon, fotografieren alle Beweise über das Große Werk Ihres Vaters und verschwinden. Egal, was wir sonst dort finden. Wir sehen zu, dass wir hier wegkommen und überlassen Jordache alles Weitere. Okay?«
    Sorcha nickte, ohne ihn anzusehen. Sie starrte einfach nur nach vorn in die Dunkelheit. Schweigend liefen sie weiter, und alles, was er hörte, war der Regen und das Geräusch ihrer Schuhe in der vom Regen durchweichten Erde. Als sie das Dorf erreichten, hörte der Regen plötzlich auf und der Mond erschien zwischen den Gewitterwolken. Auch wenn erst am nächsten Tag Vollmond sein würde, wirkte er prall und rund, und Fox spürte seinen forschenden Blick stärker als die des finsteren Auges am Turm. Als Sorcha weitergehen wollte, hielt er sie zurück. Erst als die Wolken den Mond wieder verdeckten, ließ er ihren Arm los und folgte ihr durch das dunkle Dorf zur Turmtür.
    » Legen Sie Ihr Ohr an die Tür und horchen Sie, ob sich da drinnen etwas bewegt«, sagte Fox.
    Socha schüttelte den Kopf. » Sie müssen das machen«, flüsterte sie. » Ich werde diese Türe nicht anfassen.«
    » Warum nicht?«
    Sie zeigte auf das Mosaik aus Bruchstücken. » Diese Steine sind reines Gift.«
    » Was meinen Sie damit?«
    » Jeder einzelne davon muss von einem Ort stammen, an dem jemand gestorben ist. Als ich sie gestern berührte, habe ich einen ganzen wirren Chor aus Echos gespürt.« Fox erinnerte sich, dass Connor ihm erzählt hatte, sein Bruder habe allen möglichen Schrott gesammelt, um daraus Skulpturen und Mosaike zu bauen. Vielleicht war er dabei doch gar nicht so wahllos vorgegangen, wie es Connor damals erschienen war. Er legte sein Ohr an die Tür und lauschte. » Scheint alles ruhig zu sein.« Dann wandte er sich zu ihr um und stellte die Frage, die sie noch immer nicht beantwortet hatte. » Wie kommen wir rein?«
    Sorcha gab keine Antwort. Trotz all ihrer tapferen Entschlossenheit, in den Turm zurückzukehren, war sie nicht sicher, ob ihr Plan funktionieren würde. Der Gedanke war ihr erst vor wenigen Stunden gekommen, als sie das Läuten der Mittagsglocke wie eine Kaskade von Farben vor ihren Augen gesehen hatte. Sie betrachtete das Keypad: Zwölf Tasten, verteilt auf drei Spalten und vier Reihen. Auf den oberen drei Reihen standen die Ziffern von 1 bis 9, die drei Tasten in der untersten Reihe zeigten 0, * und #. Sorcha ignorierte die Beschriftung und drückte der Reihe nach auf jede einzelne Taste, wobei sie sich auf deren jeweiligen Klang konzentrierte – und auf die Farbe, die vor ihrem inneren Auge aufleuchtete. Diese verglich sie mit denen, die sie am Vortag gesehen hatte, als sie mit anhörte, wie der Code eingegeben wurde.
    » Ein guter Plan. Das visuelle Gedächtnis ist sehr viel präziser als das akustische«, hörte sie Fox hinter sich sagen, als er erkannte, was sie da tat. Sie brauchte keine zwanzig Sekunden, um die Farben den korrekten Tasten zuzuordnen und das Schloss zu öffnen. » Wirklich beeindruckend«, sagte Fox.
    Sie zuckte mit den Schultern. » Wenn ich dieses verdammte mothú schon habe, sollte ich es auch benutzen.«
    Fox wollte

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