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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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und keine Butter auf den Kartoffeln. Er wusste, dass sie das nur für seine Gesundheit tat, aber Cholesterin hin oder her, Jordache brauchte mal wieder ein bisschen Geschmack in seinem Leben. Trotzdem hatte er Hunger und stöhnte, als sein Handy klingelte. Als er sah, von wem der Anruf kam, entschuldigte er sich und ging mit dem Telefon in sein Arbeitszimmer. » Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist, Phil.«
    » Wir haben hier einen Eins-Acht-Sieben, den Sie sich ansehen sollten, Chief«, sagte Phil Kostakis, einer der älteren Detectives in seiner Einheit.
    » Kümmer dich drum und gib mir morgen früh deinen Bericht.«
    » Glauben Sie mir, Chief. Das wollen Sie sich ansehen.« Stille. » Könnte ein sensibles Thema sein, wenn die Presse davon Wind bekommt. Sie werden wissen, was ich meine, wenn Sie’s sehen.«
    Jordache fluchte leise. » Wo seid ihr?«
    » Old Town. In einem der leer stehenden Wohnblocks am Fluss.« Er nannte ihm die Adresse, und Jordache schrieb sie auf.
    » Okay, Phil. Bin gleich da. Sperr das Gelände ab und sieh zu, dass kein Reporter auch nur in die Nähe kommt.« Gerade erst hatten sie den Fall um Linnet und seine Verstrickungen mit der Russenmafia geklärt, und jetzt das.
    Er zog seine Jacke über und beugte sich schon zu seinen Töchtern, um ihnen einen Abschiedskuss zu geben, doch seine Frau schüttelte den Kopf. » Du gehst nirgendwohin, bevor du nicht zu Abend gegessen hast, Karl. Du musst etwas essen, und wenn du jetzt mit leerem Magen losfährst, holst du dir später nur einen Taco oder einen Burger. Also setz dich wieder hin und iss. Die Toten können warten.« Er spielte kurz mit dem Gedanken, es auf eine Diskussion ankommen zu lassen, aber dann wäre er nur noch später weggekommen. Also setzte er sich brav wieder an den Tisch und aß auf.
    Er brauchte eine gute halbe Stunde nach Old Town. Das Haus lag in der Nähe der Burnside Street, nur einen Block vom Willamette River entfernt. Am Maschendrahtzaun und an den mit Vorhängeschlössern gesicherten Toren rund um das heruntergekommene Wohngebäude hingen » Zutritt verboten«-Schilder, aber der Zaun hatte so viele Löcher, dass die Tore überflüssig waren. Als er aus dem Wagen stieg, war er dankbar für die frische Brise, die vom Pazifik heraufwehte. Gebrauchte Kondome lagen überall auf dem rissigen Asphalt des Parkplatzes, und die Sohlen von Jordaches Lederschuhen setzten knirschend über alte Spritzen, als er sich unter dem Absperrband hindurchduckte und die Gruppe von Polizisten begrüßte, die sich an der Tür versammelt hatte.
    Phil Kostakis führte ihn in die Eingangshalle des Gebäudes. Der kleine Mann war beinahe am ganzen Körper mit schwarzen Haaren bedeckt, nur nicht auf dem Kopf, wo seine Glatze jetzt im Schein der provisorischen Glühbirne glänzte. Kostakis führte ihn an einem kaputten Fahrstuhl, der nach Urin stank, vorbei zu einer offenen Tür.
    » Das hier ist die Feuertreppe für den gesamten Block.« In dem dunklen Treppenhaus waren Lampen aufgestellt worden, und die Leute von der Spurensicherung in ihren weißen Overalls waren damit beschäftigt, den Handlauf auf Fingerabdrücke zu untersuchen. Das Erste, was Jordache sah, war das Blut an den Wänden. Dann fiel sein Blick auf den Mann, der in einer ziemlich unnatürlichen Haltung am Fuß der Treppe lag. Es war ein Weißer, etwa Mitte Fünfzig, nackt bis auf einen Damenslip und einen BH . Er lag auf dem Rücken, aber sein Hals war um fast hundertachtzig Grad nach hinten gedreht, so dass Jordache sein Gesicht nicht erkennen konnte.
    » Habt ihr ihn identifizieren können?«
    » Vince Vega, Zuhälter und Drogenhändler hier aus dem Viertel.« Jordache kannte Vega. Der Scheißkerl hatte seit Jahren zum Inventar von Old Town gehört. Er war nicht sonderlich beliebt gewesen, und Jordache war nicht überrascht, dass es ihn nun erwischt hatte, aber so seltsam die ganze Szenerie auch war, er hatte immer noch nicht verstanden, warum Kostakis ihn hergerufen hatte. » Wir haben eine ordentliche Dosis Ketamin in seinem Blut gefunden.«
    » Was noch?«
    Kostakis trat zu einer großen Tasche mit den Utensilien der Spurensicherung und holte zwei Paar weiße Schuhüberzieher aus Plastik hervor. Eins davon reichte er Jordache , der es sich über die Schuhe zog. Die Plastiküberzieher waren nicht dafür gedacht, das glänzende schwarze Leder vor Blut und Schmutz zu bewahren, sondern um den Tatort vor Kontamination zu schützen. Jordache stieg vorsichtig über den Toten und

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