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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Es ist schön, Gesellschaft zu haben. Ich schließe noch schnell unten ab, dann gehe ich ins Bett. Schlafen Sie gut.« Die Tür schloss sich wieder. Jane legte sich hin und horchte auf Samanthas sich entfernende Schritte. Sie hatte den Kopf noch nicht aufs Kissen gelegt, als sie spürte, wie der Schlaf sie übermannte.
    Rumms.
    Sie fuhr aus dem Schlaf, ohne eine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. Das Geräusch war ganz nah gewesen. Noch immer ein wenig orientierungslos überlegte sie, ob sie es vielleicht nur geträumt hatte. Dann ertönte der Alarm und ließ ein ganzes Spektrum psychedelischer Farben vor ihren Augen aufleuchten. Alarmiert setzte sie sich im Bett auf, einen kalten Kloß im Magen. Dann hörte sie Polizeisirenen in der Ferne. Unten hämmerte der Polizist gegen die Haustür und rief: » Öffnen Sie die Tür! Machen Sie, dass Sie da rauskommen, er ist im Haus!« Jane Doe sprang aus dem Bett und rannte zu ihrer Zimmertür. Die bestand aus dickem Holz und war abschließbar, aber Jane kümmerte sich nicht um ihre eigene Sicherheit. Sie dachte nur an Samantha. Indem sie hierhergekommen war, hatte sie Fox’ Tante in Gefahr gebracht, und sie würde es sich niemals verzeihen, wenn Samantha irgendetwas zustieß. Sie öffnete die Tür.
    Wenige Augenblicke zuvor
    Es hatte nur Sekunden gedauert, den Polizisten außer Gefecht zu setzen. Der Mann pinkelte noch immer, als er zu Boden sackte. Der Eindringling steckte die leere Spritze in seine Tasche und drückte dann mit dem Ärmel den Griff der Terrassentüren hinunter. Sie waren nicht verschlossen und ließen sich ohne Probleme öffnen. Erfreut stahl er sich ins Haus und ging leise und unbehelligt die Treppe hinauf. Als er den Treppenabsatz erreichte, hörte er, wie irgendwo eine Tür geöffnet wurde und eine leise Stimme sagte: » … Gesellschaft zu haben. Ich schließe noch schnell unten ab, dann gehe ich ins Bett. Schlafen Sie gut.« Es war die alte Dame.
    Er trat durch den dunklen Türrahmen zu seiner Rechten. Das Licht, das vom Korridor hereinfiel, erhellte ein Arbeitszimmer, vollgestopft mit Geschichtsbüchern und Glasvitrinen. Er hörte die alte Dame in seine Richtung kommen und duckte sich noch tiefer in die Dunkelheit. Ihre Schritte näherten sich, und sie ging an der offenen Tür vorbei. Er folgte ihr mit seinen Blicken, bis sie außer Sichtweite war. Da spürte er hinter sich etwas Hartes. Ein Schreibtisch. Während seine Knöchel über die Oberfläche des Tisches glitten, stieß er mit dem Handrücken gegen einen großen flachen Stein.
    Die Reaktion kam sofort und unwillkürlich. Er machte einen Satz, als hätte er einen Stromschlag bekommen, und stieß den Stein von sich, so dass dieser krachend auf dem Fußboden landete. Während er noch um Fassung rang, hörte er, wie die Schritte wieder zurückkamen, und dann erschien die alte Dame im Türrahmen. Sie wirkte klein und zerbrechlich. Wie in Trance zog er sein Messer, doch sie machte keinerlei Anstalten davonzulaufen oder das Licht anzuschalten. Stattdessen streckte sie die Hand aus und berührte etwas an der Wand im Korridor.
    » Sie sollten nicht hier sein«, sagte sie mit fester Stimme. » Das ist das Arbeitszimmer meines Mannes. Ich denke, Sie sollten jetzt gehen.« Ihr Ton verwirrte ihn nur noch mehr. Sie klang nicht ängstlich, sondern vielmehr wütend und auffällig ruhig – viel ruhiger, als er selbst sich fühlte. Sie trat von der Tür zurück und zeigte auf die Treppe. » Ich werde jetzt den Alarmknopf drücken. Ich schlage vor, Sie gehen, bevor die Polizei kommt.«
    Als der Alarm ertönte, hörte er, wie sie bis zum Ende des Korridors zurückwich. Das durchdringende Heulen verwirrte ihn noch mehr. Sein Kopf, der ihm noch immer vor Schreck schwirrte, begann zu pochen. Er brauchte Zeit, um sich zu konzentrieren. Um nachzudenken. Er konnte sich keine Fehler mehr leisten.
    » Samantha!« Der Schrei drang durch den Nebel in seinem Kopf und brachte ihn wieder zur Besinnung. Sie war hier! Er war so nah, dass er es auf der Zunge schmecken konnte. Und er würde die Sache jetzt zu Ende bringen.
    Jane Does erste Reaktion, als sie ihre Zimmertür öffnete und Fox’ Tante langsam über den Flur in ihre Richtung zurückweichen sah, war Erleichterung. Sie war unverletzt.
    » Samantha!«
    » Gehen Sie zurück in Ihr Zimmer, Jane«, sagte Samantha mit einem besorgten Blick über die Schulter. » Unser Besuch möchte gerade gehen.« Sie zeigte auf eine dunkle Tür zu ihrer Linken, und Jane verstand. Der

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