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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Jahren. Das Delaney-Gestüt kann keinerlei Verantwortung für etwaige Belange in Bezug auf Regan Delaney übernehmen.« Fox erklärte, dass er Psychiater sei und einige Hintergrundinformationen zu Regan Delaney benötige, um einer Patientin helfen zu können. Wieder herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. » Sein Bruder ist auf Geschäftsreise, Dr. Fox. Geben Sie mir Ihre Telefonnummer und ich sage ihm, er soll Sie zurückrufen.«
    Die unerwartete Reaktion auf den Namen Regan Delaney hatte Fox neugierig gemacht, und er durchsuchte das Internet nach weiteren Informationen über die Familie. Nach beinahe einer Stunde entdeckte er, dass der Sohn des Gestütgründers vor fünfzehn Jahren gestorben war, was zu einem öffentlich ausgetragenen Rechtsstreit geführt hatte. Fox fand nur wenige Informationen darüber, worum es bei diesem Streit gegangen war, aber anscheinend hatte einer der beiden Haupterben seinen Anteil aus dem Unternehmen abgezogen. In den darauffolgenden Gerichtsverfahren hatten die streitenden Parteien sich gegenseitig Unzurechnungsfähigkeit vorgeworfen und jeweils beschuldigt, das Familienunternehmen in Verruf gebracht zu haben. Was mit dem Erben geschehen war, der seinen Anteil aus dem Unternehmen abgezogen hatte, wurde nicht erwähnt, aber das Gestüt wäre beinahe pleite gegangen und hatte sich erst in den letzten Jahren wieder davon erholt.
    Schuldbewusst musste Fox sich eingestehen, dass sein Wunsch, mehr über Jane Does familiäre Hintergründe zu erfahren, mindestens ebenso sehr von seinem Verlangen herrührte, mehr über Delaney und seinen Kult zu wissen, wie von der Sorge um ihr Wohlergehen. Hinzu kam, dass seine kleine Recherche mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert hatte. Während Fox noch darüber nachdachte und beschloss, das Wohl seiner Patientin vor seine eigenen Vorurteile zu stellen, klopfte es an der Tür.

29
    Jane Doe konnte es kaum glauben, als Fox ihr von ihrem Vater erzählte. Als der Psychiater verkündet hatte, er müsse etwas mit ihr besprechen, war sie davon ausgegangen, dass es dabei um die vergangene Nacht ging oder um Samantha oder eine neue Entwicklung in der Jagd nach dem Mörder. Nicht in ihren wildesten Träumen hätte sie mit so etwas gerechnet.
    » Sind Sie sicher?«
    » Absolut. Der DNA -Test hat es bestätigt. Sie beide sind eindeutig miteinander verwandt.«
    Jane Doe hätte erwartet, bei der Nachricht, dass jemand sie gefunden hatte – noch dazu ihr eigener Vater –, in wahre Begeisterungsstürme auszubrechen. Jetzt würde sie endlich ihre Identität erfahren und könnte wieder die sein, die sie sein sollte. Seltsamerweise aber war ihre erste Reaktion auf die Neuigkeit Panik. Egal wie verzweifelt sie sich danach gesehnt hatte, wieder mit ihrem Vater vereint zu sein, so war er für sie dennoch das große Unbekannte. In den letzten Tagen war Fox ihr vertrauter geworden als jedes vergessene Familienmitglied. » Wie heißt er?«
    » Regan Delaney.«
    Sie wiederholte den Namen langsam für sich und schmeckte dabei jede Silbe. Der Name schmeckte bitter auf ihrer Zunge. » Und wie ist er so?«
    » Treffen Sie sich mit ihm und entscheiden Sie selbst.«
    » Aber was ist, wenn ich ihn nicht wiedererkenne? Wenn ich mich nicht an ihn erinnere?«
    » Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Sie ihn nicht wiedererkennen werden. Noch kennen Sie sich ja nicht einmal selbst.«
    » Was ist, wenn ich ihn nicht mag?«
    » Dann mögen Sie ihn eben nicht. Es gibt kein Gesetz, das Töchtern vorschreibt, ihre Väter zu mögen.« Er lächelte. » Sie sind kein Kind mehr. Er kann Sie nicht zwingen, etwas zu tun, was Sie nicht möchten.« Fox bot ihr seine Hand, wie er es an dem Tag gemacht hatte, als sie sich zum ersten Mal begegneten. » Kommen Sie, ich bringe Sie zu ihm.«
    Regan Delaney saß allein im Konferenzraum, und als er sich erhob, um sie zu begrüßen, fiel ihr sofort auf, wie gut er aussah. Müsste sie sich nicht an einen so eindrucksvollen Vater erinnern können? Und doch war er ihr vollkommen fremd. Er trat auf sie zu und nahm ihre zitternden Hände in seine. » Sorcha, du warst verloren, und nun habe ich dich gefunden.«
    » Sorcha«, wiederholte sie langsam. Sie sprach es so aus, wie er es getan hatte – Sorraca – und der Geschmack von Erdbeeren explodierte auf ihrer Zunge. Jane hatte gut geschmeckt, aber das hier war besser, viel besser. » Ist das mein Name?«
    Er nickte. » Es ist irisch und bedeutet ›strahlendes Licht‹.« Er trat noch einen

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