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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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er aufgrund der zerstörerischen Auswirkungen ihrer Mitgliedschaft in Kulten behandelt hatte, und entwickelte ein spontanes Gefühl von Misstrauen und Abneigung gegenüber Regan Delaney. Dennoch bemühte er sich, objektiv zu bleiben. Der Umstand, dass sie Mitglied eines Kultes war, erklärte, warum Jane Doe in keiner Datenbank auftauchte und warum ihre Leute sie trotz der ganzen Medienberichte erst jetzt gefunden hatten.
    » Könnten Sie uns bitte ein wenig mehr über Ihre religiöse Gemeinschaft erzählen?«, bat Fullelove. » Um unserer Patientin helfen zu können und sie besser zu verstehen, müssen wir so viel wie möglich über ihren Hintergrund erfahren, besonders, wenn Sie vorhaben, sie wieder mit zurückzunehmen in ihren Kult. Wie nennt sich Ihre Gemeinschaft?«
    » Nun, wenn Sie denken, dass es wichtig ist: Wir bezeichnen uns selbst als die Indigo-Familie.«
    » Woran glauben Sie?«, fragte Fullelove.
    Achselzucken. » Es ist nicht einfach, seinen persönlichen Glauben zu erklären, ohne ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Es sollte genügen, wenn ich sage, dass wir uns bemühen, über die materiellen Grenzen der menschlichen Welt hinauszusehen, indem wir uns all unsere Sinne nutzbar machen und in Einklang bringen, um Einblick in das geistige Reich zu erlangen. Wir streben danach, eins zu werden mit dem Universum, indem wir das Menschliche hinter uns lassen, um das Göttliche zu erleben.«
    Fox hörte schweigend zu. Delaneys mystischer Unsinn entsprach genau der Formel der meisten New-Age-Kulte: Man nehme die reizvollen Aspekte östlicher Religionen und gebe ein paar westliche Glaubensvorstellungen hinzu. Noch eine Spur Magie unterrühren, fertig. Sein Wissen um Jane Does Todesecho-Synästhesie zügelte seine Skepsis jedoch ein wenig. » Wie haben Sie erfahren, dass Jane Doe hier ist?«
    Delaney verschränkte die Hände auf der Tischplatte. » Von Zeit zu Zeit wage ich mich in das, was Sie Zivilisation nennen. Ich habe die Nachrichten gesehen.«
    » Können Sie beweisen, dass Sie sie kennen?«, fragte Professor Fullelove. » Können Sie uns irgendwelche Merkmale nennen, die sie eindeutig identifizieren?«
    Er nickte. » Sie hat ein Muttermal auf dem Rücken, am linken Schulterblatt.«
    Fullelove griff nach Jane Does Patientenakte, doch Fox kannte die Antwort bereits. » Sie hat tatsächlich ein Muttermal auf dem linken Schulterblatt«, sagte er. » Was können Sie uns noch über sie sagen?«
    » Sie hat das mothú. Das dritte Auge.«
    » Ich kann Ihnen immer noch nicht folgen«, sagte Fullelove.
    » Sie würden es wohl als Synästhesie bezeichnen.«
    » Sind Sie sich der Tatsache bewusst, dass sie eine vollkommene Synästhetin ist, Mr Delaney?«, fragte Fox. » Das ist ausgesprochen selten, womöglich sogar einzigartig.«
    » Mothú in all seinen Formen ist eine seltene und missverstandene Gabe«, erklärte Delaney nüchtern. Er starrte Fox an. » Doch das wissen Sie ja selbst, Dr. Fox. Ich sehe, dass Sie sie ebenfalls besitzen.«
    Fullelove sah ihn mit großen Augen an. » Woher wissen Sie das?«
    » Er hat eine indigofarbene Aura. Es ist ganz offensichtlich. Für mich zumindest.«
    Jetzt war es an Fox, den Besucher eingehend zu mustern. Er brannte darauf, ihn nach Jane Does Todesecho-Synästhesie zu fragen. » Alles, was Sie uns über die einzigartige Form der Synästhesie unserer Patientin sagen können, könnte hilfreich sein …«
    » Hilfreich für wen?«, entgegnete Delaney mit einem Halblächeln. » Für Ihre Patientin? Oder für Sie, Dr. Fox, und Ihre Forschung?«
    Fox zog die Brauen zusammen, entgegnete aber ruhig: » Selbstverständlich für unsere Patientin. Besonders, wenn es darum geht, ihre Halluzinationen zu verstehen.«
    Zum ersten Mal während des Gesprächs schien Delaney überrascht. » Halluzinationen?«
    » Ja. Dr. Fox unterstützt sie dabei, sich emotional von ihnen zu distanzieren und ihre Angst zu kontrollieren«, erklärte Fullelove.
    » Unsere Gemeinschaft wird ihr helfen«, entgegnete Delaney. » Wir können ihre Chakren reinigen und …«
    » Ihre Chakren?«, unterbrach Fox ihn. » Jane Doe braucht ein richtige Therapie.«
    Delaney lachte. » Die Psychiatrie ist nicht besser oder effektiver als die alten Heilmittel, die wir verwenden. Chakren gibt es seit Tausenden von Jahren, während die Psychiatrie noch in den Kinderschuhen steckt. Sie wissen ja nicht einmal, wie Ihre Wunderdrogen genau wirken.«
    » Das können Sie doch nicht vergleichen …«
    » Ist sie körperlich wieder

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