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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Freak.«
    » Vertraust du Dr. Fox, dass er sein Versprechen hält?«
    » Absolut.«
    Er lächelte und klopfte ihr auf die Schulter. » Du brauchst keine Angst davor zu haben. Nimm es an. Das mothú in all seinen Formen und Variationen existiert seit Jahrhunderten. Es ist eine Gabe, die wir pflegen und die uns zu etwas Besonderem macht, zu Auserwählten. Alle, die mit dem mothú gesegnet sind, besitzen das dritte Auge und damit die Fähigkeit, mehr zu sehen als andere. Und dein mothú ist ungewöhnlich stark. Wenn du nach Hause kommst, wird dir vieles klarer werden. In der Indigo-Familie wirst du dich nicht länger als Außenseiterin fühlen, denn die meisten von uns haben eine Form des mothú. Wir verstehen und schätzen deine Gabe, und wir werden sie pflegen. Nur bei uns wirst du wirkliche Anerkennung erfahren.« Er lächelte sie an. » Sie warten schon sehnsüchtig auf eine Nachricht von dir und erwarten, dass ich dich mit zurückbringe. Wir müssen so bald wie möglich aufbrechen.«
    Der Gedanke, Tranquil Waters und Fox zu verlassen, brachte sie jäh in die Realität zurück, und Panik durchzuckte sie. » Aber ich brauche mehr Zeit. Dr. Fox behandelt mich noch.«
    Er nickte langsam und lächelte. » Ich verstehe, dass du nervös bist, aber hier gibt es nichts mehr für dich. Dr. Fox sorgt sich nicht wirklich um dich, Sorcha – nicht wie deine Familie. Er findet dich interessant, weil du ein Rätsel bist, das er lösen möchte. Sonst nichts. Soweit ich das verstehe, kann bei einer retrograden Amnesie die Erinnerung jederzeit wiederkommen, mit oder ohne Dr. Fox’ Behandlung. Die moderne Medizin kann nicht viel ausrichten, um dir deine Identität zurückzugeben, außer dir immer wieder zu sagen, dass du in Sicherheit bist, und Wege zu suchen, um dein Gedächtnis zu stimulieren.« Er nahm ihre Hand und drückte sie. » Der beste Weg, das zu tun, ist doch sicherlich, zu dem Ort zurückzukehren, an dem du immer gelebt hast, zu deiner Familie. Wir können dich mehr über deine Kräfte lehren als jeder Psychiater.« Sein Gesicht wurde hart. » Und jetzt, wo ich weiß, dass ein gefährlicher Mörder dir etwas antun will, bestehe ich darauf, dass du nach Hause kommst.«
    Ihr war immer noch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, Tranquil Waters mit diesem Fremden zu verlassen. » Aber …«
    Delaney legte einen Finger auf ihre Lippen. » Keine Angst. Alles wird gut werden.« Er sah ihr in die Augen und schenkte ihr ein väterliches Lächeln, das in ihr ein tiefes Gefühl von Sehnsucht auslöste – aber auch von Zugehörigkeit. » Du bist meine Tochter, Sorcha. Du gehörst zu mir. Du gehörst an die Seite deiner Familie.«
    Sie sah ihren Vater an und bemerkte zum ersten Mal seine Aura, die sich ein wenig von allen anderen unterschied, die sie bisher gesehen hatte.

30
    Fox verdrängte den Gedanken an Jane Doe – oder Sorcha, wie er in Zukunft lernen musste sie zu nennen – für ein paar Stunden und widmete sich seinen anderen Patienten. Doch am Ende des Tages kehrten seine Gedanken wieder zu ihr zurück. Er fragte sich, wie wohl das Gespräch mit ihrem Vater verlaufen war und was sie nun wohl tun würde. Als er seine Zweifel über die Rückkehr seiner Patientin in einen Kult geäußert hatte, hatte Fullelove ihn mit der Bemerkung abgewiesen, dass es doch sicherlich in Janes bestem Interesse wäre, wieder mit ihrem Vater vereint zu sein und in ihr altes Leben zurückzukehren, wie auch immer dieses ausgesehen hatte. Es gab keinen medizinischen Grund, sie länger in der Klinik zu behalten, und nach dem letzten Entführungsversuch wäre es sogar sicherer für sie und auch für alle anderen in Tranquil Waters, wenn sie fortginge. Fox redete sich ein, dass Sorchas Zukunft nicht länger in seinen Händen lag, doch der Gedanke, seine verletzliche Patientin gehen zu lassen, bevor er ihre faszinierenden Fähigkeiten tiefer hatte ergründen können, frustrierte ihn, und die Tatsache, dass sie in einen Kult zurückkehren würde, ließ alle Alarmglocken in seinem Kopf läuten.
    Er ging zu ihrem Zimmer. Sie war nicht da, also sah er im Fernsehraum, im Hallenschwimmbad und im Atelier für Kunsttherapie nach. Auch dort fand er sie nicht, aber es überraschte ihn, wie viele der anderen Bewohner sie kannten. » Versuchen Sie’s mal im Fitnessraum, Doktor. Jane treibt ziemlich viel Sport.«
    Als er im Fitnessraum nachschaute und den Pfleger fragte, der dort Aufsicht hatte, sah eine der Sportlerinnen auf die Uhr und sagte: » Wie ich Jane

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