Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
Vom Netzwerk:
als alle Patienten, die er je behandelt hatte; er konnte sie nicht einfach gehen lassen. Es gab noch zu viele offene Fragen. Nicht nur zu ihren Symptomen und ihrer Todesecho-Synästhesie, auch zu Delaney, seinem Kult und den Dingen, die Jane Doe dazu veranlasst hatten fortzulaufen.
    Fox googelte einen der Begriffe, die Delaney im Zusammenhang mit Synästhesie verwendet hatte: mothú. Es handelte sich um einen Begriff aus dem keltischen Irisch und bedeutete » Sinn« oder » Gefühl«. Wie hatte Delaney es noch genannt? Das dritte Auge. Fox hatte diesen Ausdruck schon einmal gehört, bei seinem Karate Sensei, und meinte sich zu erinnern, dass er im fernen Osten für das Zweite Gesicht oder den Sechsten Sinn gebraucht wurde. Die Definition, die er im Netz fand, war ausführlicher:
    Das dritte Auge (auch bekannt als das innere Auge) ist ein mystisches und esoterisches Konzept und bezieht sich in einigen östlichen und westlichen Weltanschauungen auf das Ajna-Chakra. Es wird auch als das Tor zu den inneren höheren Bewusstseinsstadien betrachtet. In der New-Age-Bewegung verweist das dritte Auge auf einen Zustand der Erleuchtung und wird häufig mit Visionen, Hellsehen, Präkognition und außerkörperlichen Erfahrungen assoziiert. Menschen, denen man die Fähigkeit des dritten Auges nachsagt, werden auch als Seher bezeichnet.
    Fox’ Gedanken wanderten zurück zu seiner Zeit als wissbegieriger Medizinstudent. Nach der traditionellen indischen Medizinlehre bildeten die Chakren physische und psychische Energiezentren des Körpers und seines dazugehörigen sogenannten » Astralkörpers«. Chakren wirkten wie kreisförmige Pforten, durch die die universale Lebenskraft ein- und ausströmte. Das passte zu Samanthas Theorie, dass Todesechos von einem explosiven Austreten der Energie am Lebensende herrührten.
    Chakren gab es schon seit Tausenden von Jahren, doch wie bei vielen anderen alten Glaubenslehren hatte man auch ihre Existenz oder ihren therapeutischen Nutzen bisher nicht wissenschaftlich nachweisen können. Die Anhänger der New-Age-Bewegung behaupteten, mit den endokrinen Drüsen und dem Lymphsystem ihres Körpers interagieren zu können, um ihm auf diese Weise positive Energie zuzuführen und sich negativer Energien zu entledigen. Ihrer Ansicht nach entsprach die Lage der sieben Hauptchakren entlang der Wirbelsäule in etwa den jeweiligen Organen des endokrinen Systems sowie den wichtigsten Ganglien des zentralen Nervensystems.
    Jedes der Chakren besaß sein eigenes Symbol, wie einen Kristall oder eine stilisierte Lotusblume, und entsprach einer der sieben Farben des Regenbogens. Alle Chakren steuerten jeweils spezifische mentale, körperliche, emotionale oder spirituelle Eigenschaften. Je höher sie sich auf der Wirbelsäule befanden, desto größer war ihre spirituelle Bedeutung. Das unterste Chakra, zwischen den Genitalien und dem Anus, war rot. Es wurde durch eine Lotusblume mit vier Blütenblättern symbolisiert und steuerte körperliche Sexualität, emotionale Stärke und spirituelle Lebenskraft. Die Farbe des höchsten Chakras, am Scheitelpunkt des Kopfes, war violett. Es wurde durch eine Lotusblume mit tausend Blütenblättern symbolisiert und stand für ein reines Bewusstsein, Weisheit und den Tod des Körperlichen. Die Theorie war, dass die Harmonisierung und Reinigung der Chakren zu absoluter körperlicher, emotionaler, mentaler und spiritueller Gesundheit führte. Zwischen den Augenbrauen lag das sechste Chakra, das sogenannte dritte Auge. Seine Farbe war Indigo, und Fox vermutete, dass daher auch der Name von Delaneys Kult herrührte. Er googelte » Indigo-Familie«, fand aber nichts.
    Dann konzentrierte er sich auf Delaney. Dieser hatte gesagt, seine biologische Familie züchte Pferde in Nordkalifornien, also tippte Fox » Delaney Pferde Zucht Nordkalifornien« in das Suchfeld und hatte sofort einen Treffer: Das Delaney-Gestüt in der Nähe von Sacramento. Auf der Webseite stand, dass die Delaneys einer Familie von Pferdezüchtern entstammten. Ihre Vorfahren waren Anfang des 20. Jahrhunderts aus Irland nach Kalifornien gekommen, um dort Vollblüter zu züchten. Fox wählte die Nummer, die unter » Kontakt« angegeben war, und eine Frauenstimme antwortete. » Delaney-Gestüt, was kann ich für Sie tun?«
    » Ich rufe an, um zu fragen, ob Ihnen der Name Regan Delaney etwas sagt?«
    Schweigen. Dann ein Räuspern. » Regan Delaney ist nicht länger in das Familienunternehmen involviert und das seit vielen

Weitere Kostenlose Bücher