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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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überzeugen können, in Portland ein neues Leben zu beginnen. Aber er hatte es nicht getan.
    Er unterdrückte den Impuls, sie auf dem Handy anzurufen, das er ihr gegeben hatte. Was würde er ihr sagen? Während er noch darüber nachdachte, klingelte sein BlackBerry. Vielleicht hatte sie es sich doch anders überlegt? Vielleicht wollte sie zurückkommen? Er griff nach dem Telefon und warf einen Blick auf das Display. Aber der Anruf kam nicht von seinem IP hone.
    » Fox.«
    » Dr. Nathan Fox?«
    » Am Apparat.«
    » Hier ist Connor Delaney. Meine Sekretärin hat gesagt, dass Sie angerufen haben. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    » Danke, dass Sie zurückrufen, Mr. Delaney.« Der Vogel war ausgeflogen: Regan Delaneys Toyota Landcruiser war lange weg. » Es ging um eine Patientin von mir. Ihr Bruder …«
    » Was hat er jetzt wieder angestellt?«
    » Nichts. Ich hatte nur gehofft, ein wenig mehr über ihn zu erfahren und herauszufinden, was für ein Mensch er ist. Und ich wollte fragen, was Sie über seinen Kult wissen.«
    Er hörte ein Stöhnen, dann ein humorloses Lachen. » Regan und seine verdammte Indigo-Familie. Die kurze Antwort lautet: Lassen Sie Ihre Patientin nicht einmal in die Nähe von ihm und seinem Kult.«
    » Wieso?«
    Connor musste den Schreck in seiner Stimme gehört haben, denn er hörte auf zu lachen. » Sie wollen wirklich mehr über Regan und seinen Kult erfahren?«
    Fox atmete tief durch. » Ja.«
    » Sie sind in Portland, richtig? Bis zum Gestüt brauchen Sie knapp zwei Stunden. Nehmen Sie den Flug nach Sacramento, und ich werde Ihnen erzählen, was es mit dem Kult auf sich hat und was für ein giftiger, selbstgefälliger, psychotischer Kerl mein Bruder ist.«

32
    Vater und Tochter fuhren stundenlang über den Highway 84 nach Osten. Sie ließen die Städte hinter sich und befanden sich bald in der tiefen Wildnis von Oregon, inmitten bewaldeter Berge, reißender Flüsse und Wasserfälle. Der einzige Hinweis auf menschliche Existenz bildete das lange Band aus Asphalt, auf dem sie fuhren. Während Sorcha das Panorama um sich herum betrachtete, schien ihr die Straße vor ihnen so ungewiss wie ihre eigene Zukunft und die Straße hinter ihnen so leer wie ihre Vergangenheit. Und doch kam die Landschaft ihr seltsam bekannt vor, wohltuend auf eine Art, wie die Stadt es niemals gewesen war. Zum ersten Mal, seit sie sich selbst verloren hatte, hatte sie das Gefühl, nach Hause zu kommen.
    Ihr Vater verließ den Highway und fuhr über immer schmaler werdende Straßen, bis die Asphaltdecke in einer kleinen Stadt ganz aufhörte. Das Örtchen mit dem passenden Namen Road’s End bot eine einsame Tanksäule, ein heruntergekommenes Restaurant, einen Supermarkt und ansonsten nicht viel. Sie machten eine kurze Pause, um zu tanken und zur Toilette zu gehen, und stärkten sich mit Burgern und Kaffee. Keiner der wenigen Menschen, die ihnen begegneten, lächelte oder grüßte sie. Stattdessen wurden sie argwöhnisch beobachtet, besonders ihr Vater. » Kennen diese Leute dich?«, fragte Sorcha.
    » Wir kommen ab und zu hierher«, sagte er. » Hauptsächlich um zu handeln.«
    » Sie wirken nicht sehr freundlich.«
    » Die Menschen fürchten, was sie nicht kennen.« Er stieg wieder ins Auto, schaltete den Vierrad-Antrieb ein und fuhr vom Asphalt auf einen kaum zu erkennenden Feldweg, der sich über sonnenbeschienene Wiesen schlängelte und dann im dunklen Wald verschwand. Delaney schaltete die Scheinwerfer an. » Am besten kommt man hier mit dem Pferd voran, aber der Wagen schafft das auch.«
    Ihr Vater fuhr tief in den Wald hinein und schien dabei einem unsichtbaren Pfad zu folgen, der sich durch die dichten Bäume fädelte. An manchen Stellen musste der große Geländewagen sich förmlich durch die Lücken quetschen. Gegen sieben Uhr am Abend erreichten sie einen saftigen Weidegrund, umgrenzt von einem reißenden Fluss, der im Licht der untergehenden Sonne wie durch irgendeine magische Alchemie in Gold verwandelt wurde. Dahinter stand ein Schild mit der Aufschrift: Privatbesitz. Betreten verboten.
    » Es ist wunderschön«, sagte sie. » Gehört das Land dir?«
    » Es gehört uns, das alles, so weit dein Auge reicht.« Er lächelte und sah auf seine Uhr. » Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit ankommen wollen.« Er trat aufs Gas. » In knapp zwei Stunden geht die Sonne unter.«
    Nach etwa einer Stunde erreichten sie eine kleine Anhöhe oberhalb der Ansiedlung. Der Anblick der Hütten im

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