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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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zu Swinburnes Entzücken, ein kleines Notizbuch.
    Beim Durchblättern der Seiten fanden sie Aufzeichnungen aller achtundzwanzig Entführungen, einschließlich der Namen und des Alters der jungen Kaminkehrer. Enttäuschenderweise waren das Informationen, die ihnen der Käfer bereits gegeben hatte.
    Es waren zahllose Termine verzeichnet, die bereits vorüber waren, aber stets waren nur Datum und Uhrzeit notiert, nie ein Ort oder die Teilnehmer. Neben diesen Einträgen fanden sich unidentifizierbare Zeichen, aber Burton, der Sprachexperte, erkannte auf den ersten Blick, dass sie unmöglich zu dechiffrieren waren.
    Zukünftige Verabredungen fanden sie nicht.
    Er seufzte.
    »Ein hervorragender Gedanke, Algy, aber ich befürchte, wir haben kein Glück.«
    »Mist!«, murmelte der Dichter.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, unterbrach Mrs Angell. »Da ist auch noch der Hut.«
    »Der Hut? Was für ein Hut?«
    »Den diese schreckliche Albino-Gestalt zurückgelassen hat, nachdem sie aus Ihrem Fenster gesprungen ist. Ich habe ihn unten an den Hutständer gehängt. Soll ich ihn holen?«
    »Sehr gut, Mrs Angell! Aber bleiben Sie nur oben, ich kümmere mich darum.«
    Er verließ den Raum, und sie hörten, wie er die Treppe hinunterstapfte.
    Mrs Angell verteilte Tassen mit heißem, süßem Tee.
    Schwester Raghavendra schüttelte Swinburnes Kissen auf.
    Er seufzte verzückt.
    Detective Inspector Trounce griff in seine Tasche und holte eine Zigarre heraus, warf einen Blick auf die Damen und steckte sie wieder ein.
    Burton kam zurück.
    »Ich könnte Sie küssen, Mrs Angell! Das hier habe ich unter dem inneren Hutband gefunden.«
    Er hielt ein kleines, quadratisches Stück Papier hoch, auf dem mit Bleistift einige Worte geschrieben standen. Er las vor:
    »DRINGEND! O bestätigen: DTs 2909 2300. D j? B j? N j? B.«
    »Noch mehr Geheimschrift«, seufzte Trounce.
    »Nein, das ist keine Geheimschrift, Inspector. Das sind einfache Abkürzungen«, verkündete Burton.
    »Für was?«
    »Sehen Sie sich diese Buchstaben mit den Fragezeichen an. Die einfachste Antwort auf eine Frage lautet entweder ›ja‹ oder ›nein‹. Wenn das J für ›ja‹ steht, scheint mir das Fragezeichen eine Bitte um Bestätigung zu sein.«
    »Verstehe«, murmelte Trounce.
    »Und nachdem wir gerade Algys Geschichte gehört haben, wie könnten wir dann daran zweifeln, dass D, B und N für Darwin, Brunel und Nightingale stehen?«
    »Da brat mir doch einer ’nen Storch! Jetzt scheint es offensichtlich! Und das O ist Oliphant, der gebeten wird, etwas über die drei zu bestätigen! Aber wer ist das zweite B?«
    »Das weiß ich nicht. Darauf kommen wir noch zurück. Aberwas dieser mysteriöse B bestätigt haben möchte, verraten die beiden Zahlenreihen: Sie stellen ein Datum und einen Zeitpunkt nach astronomischer Stundenzählung dar. Der 29. September, elf Uhr abends. Das ist kommenden Sonntag. Ein Treffen, möchte ich wetten.«
    »Meine Güte, Sie sind ja ein Fuchs. Ich hätte Stunden über dieser Nachricht gesessen! Was ist mit dem DTs?«
    »Delirium tremens«, schlug Swinburne begeistert vor.
    »Quatschkopf«, lächelte Burton. »Ich würde sagen, es steht für den Treffpunkt.«
    »Wenn wirklich eine Verbindung zwischen Spring Heeled Jack und Oliphant besteht, wie Sie vermuten«, sagte Trounce nachdenklich, »könnte DTs dann nicht ›Darkening Towers‹ heißen? So hieß schließlich das Haus von Beresford, den man für Spring Heeled Jack gehalten und der die Aufrührer-Bewegung angeführt hat, bevor er starb.«
    »Und Oliphant ist sein Erbe!«, rief Swinburne.
    Burton sah den Mann vom Scotland Yard mit einem Ausdruck der Bewunderung an.
    »Ich wette meinen rechten Arm, dass Sie den sprichwörtlichen Nagel genau auf den Kopf getroffen haben.«
    »So sicher bin ich mir nicht«, brummte der Inspector verlegen. »Vielleicht ist es reiner Zufall.«
    »Vielleicht, aber ein unwahrscheinlicher. Also bleibt uns noch der Buchstabe B. Wer hat Beresfords Marquisat übernommen? Hatte er einen Sohn?«
    »Nein, er ist ohne direkte Nachkommen verstorben, und das Marquisat wurde aufgelöst. Darkening Towers ist an seinen Cousin übergegangen, Reverend John de La Poer Beresford, der eine Hungerhilfe-Organisation in Irland leitet und nie einen Fuß auf englischen Boden gesetzt hat. Er vermietet das Anwesen durch einen Agenten namens Flagg an einen Henry Belljar, einen Einsiedler, über den es keine Eintragungen zu geben scheint. Flagg selbst hat Belljar nie gesehen, sie erledigen ihre

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