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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Aufruhr bedeutete.
    »Sadhvi!«, rief Burton. »Ich brauche Ihre Hilfe! Mein Freund ist verletzt! Können Sie kommen?«
    »Auf der Stelle, Captain«, antwortete sie entschlossen. »Einen Moment!«
    Sie lief zurück in ihr Zimmer und kam eine Minute später wieder heraus. Sie trug ihre Schwesternhaube und eine Jacke und hielt eine Reisetasche in der Hand.
    Sie rannten die Treppe hinunter und aus der Tür hinaus, während die fassungslose alte Witwe ihnen hinterherrief: »Eine Anstandsdame! Meine Güte, liebe Schwester, Sie haben keine Anstandsdame!«
    »Montagu Place, sofort!«, bellte Burton, als sie die Kutsche erreichten und einstiegen.
    Der Fahrer ließ die Peitsche knallen, und die schnaubenden Pferde galoppierten los.
    In der schaukelnden und schwankenden Kabine untersuchte Schwester Raghavendra Swinburne.
    »Was im Himmel ist ihm widerfahren?«
    »Ihr Albino-Freund«, sagte Burton.
    Sie wurde blass. Ihre Finger fuhren über die Haut des Dichters, untersuchten die Wunden, schätzten ab, wie schwer sie waren.
    »Der Albino?«, keuchte sie. »Aber das hier sieht aus wie das Werk eines wilden Tieres!«
    »Wie geht es ihm, Schwester? Er ist schon eine ganze Weile bewusstlos.«
    »Er ist nicht bewusstlos, Captain Burton. Er schläft. Er muss schrecklich erschöpft sein.«
    Die Kutsche bog von der Hampsted in die Euston Road ab und raste in halsbrecherischem Tempo an Velozipeden und Dampfpferden vorbei, zwischen Wagen und Hansoms hindurch, sodass die Menschenmenge auseinanderfuhr, wenn sie vorüberpreschten, bis der Verkehr auf der Marylebone Road so dicht wurde, dass sie nur noch im Schritttempo vorankamen.
    Burton steckte den Kopf aus dem Fenster und rief zum Fahrer hinauf: »Nehmen Sie die Seitenstraßen, Mann!«
    Der Kutscher gehorchte, und wie Burton gehofft hatte, erwies sich der kleine Umweg als leichter passierbar.
    Minuten später hielt die Kutsche vor seinem Haus.
    »Würden Sie den Hund mitnehmen?«, bat er die Krankenschwester, als er auf die Straße stieg und Swinburne ein weiteres Mal auf die Schulter hievte. Sie nickte und hob den Hund hoch.
    Nachdem er dem Kutscher eine Handvoll Münzen zugeworfen hatte, trug Burton seinen Freund zur Eingangstür, öffnete sie und stieg die Stufen in den zweiten Stock hinauf, wo er Swinburne auf das Bett im Gästezimmer legte. Erst jetzt bemerkte er, dass der Dichter etwas in der Hand hielt. Es war ein Mantel, den Burton seinem festen Griff entwand und in einen Schrank warf.
    Schwester Raghavendra, die ihm in den Raum gefolgt war, setzte Fidget ab und öffnete ihre Reisetasche. Kleine Fläschchen, Verbände und weitere Handwerkszeuge ihres Berufes kamen zum Vorschein.
    »Ich brauche eine Schüssel mit heißem Wasser, Captain«, wies sie ihn an. »Das hier wird eine Weile dauern, noch nie habe ich so viele Kratzer und Schnittwunden gesehen! Der arme Junge muss entsetzlich gelitten habe.«
    Algernon Swinburne schlug die Augen auf.
    »Das habe ich«, murmelte er. »Und es war herrlich!«

    Es war neun Uhr Abends, und Swinburne saß aufrecht im Bett und trank in kleinen Schlucken eine stärkende Rinderbrühe. Sir Richard Francis Burton hatte zusätzliche Stühle in den Raum getragen, und auf ihnen saßen, neben ihm selbst, Detective Inspector Trounce, der gerade eingetroffen war, und Schwester Raghavendra. Mrs Iris Angell hatte der unbeaufsichtigten Anwesenheit der jungen Dame zugestimmt, als sie erfahren hatte, dass die schöne Inderin eine professionelle Krankenschwester und Mitglied der Schwestern der Edlen Mildtätigkeit war.
    »Absolut gar nichts, tut mir leid«, berichtete der Mann vom Yard und setzte sich auf seinem Stuhl zurecht. »Wir sind einfach nicht reingekommen, das Gelände war verbarrikadiert wie eine Festung. Die Lichter waren an, und wir konnten sehen, wie drinnen jede Menge Maschinen Funken sprühten, aber kein Anzeichen eines einzigen Menschen. Gott weiß, was die in diesem Gebäude für Glas verwendet haben, wir haben die Fenster mit Brecheisen bearbeitet, ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen. Und was die Türen betrifft, ich glaube, die bekäme man nicht einmal mit einer Ladung Dynamit auf. Ich habe das Gebäude natürlich umstellen lassen, aber sonst konnte ich nichts tun. Wie Sie sehen, Captain Burton, habe ich darauf vertraut, dass Sie einen guten Grund für die Razzia haben. Vielleicht wären Sie jetzt so freundlich, mich aufzuklären?«
    »Hierfür, Detective Inspector, müssen Sie sich an meinen bettlägerigen Freund halten. Darf ich

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