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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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gibt keine bessere Zeit als die Gegenwart«, lächelte Oxford.
    Der Kammerdiener erschien, erhielt seine Anweisungen, verbeugte sich und verschwand.
    Beresford nahm eine Flasche Rotwein, die neben seinem Sessel stand und nahm einen Schluck. Mit dem Handrücken wischte er sich den Mund ab.
    Oxford sah ihn missbilligend an.
    »Es ist noch ein wenig früh, finden Sie nicht?«, fragte er.
    »Mein lieber Freund, es ist niemals zu früh!«, erwiderte der Marquis ungerührt. »Zudem ist es ein hervorragendes Stärkungsmittel.«
    »Einen Kater mit Rotwein zu behandeln, ist ein sicherer Weg, Alkoholiker zu werden.«
    »Unsinn. Außerdem kann ich Ihnen versichern, dass mich, sollten Sie tatsächlich vor meinen Augen in die Zukunft verschwinden, der Schock sicher umbringen wird, wenn ich nicht einen Schluck Rotwein trinke, um ihn zu mildern.«
    Brock kehrte zurück, in den Händen den Zeitanzug mit dem daran befestigten Umhang, die Stiefel mit den Stelzen und den Helm. Oxford nahm die Gegenstände, hob die Kontrolleinheit auf und folgte Henry Beresford aus dem Raum, den Flur hinunter, um eine Ecke und in den großen Ballsaal. Sie durchquerten ihn, öffneten die Verandatür und traten aus dem Haus.
    Der Mann aus dem Jahr 2202 schlüpfte in seinen Anzug und befestigte die Kontrolleinheit auf seiner Brust. Er setzte den Helm auf, zog die Stiefel an, erhob sich auf die Stelzen, beugte sich herunter und schüttelte die Hand des Mannes aus dem Jahr 1837.
    »Sie glauben wirklich daran, nicht wahr?«, fragte Beresford.
    »Ja. Warten Sie hier, für Sie wird es nur einen Augenblick dauern, bis ich wieder zurück bin.«
    Er trat hinaus auf die Wiese.
    Oxford hatte es geschafft, die Verbindung zwischen der Kontrolleinheit und dem Helm wieder herzustellen. Sie übertrug die Anweisungen, die direkt aus seinen Gehirnwellen abgelesen wurden, aber die Verbindung war nicht stabil genug für die erweiterte Realitätsfunktion.
    Er stellte sein Ziel ein: zehn Uhr am Abend des 15. Februar 2202. Ort: der Garten seines Hauses in Aldershot.
    Er hoffte, sein Abendessen war noch nicht kalt.
    Es war ein sonniger Tag, und die Batterien benötigten keine zwei Minuten, bis sie voll aufgeladen waren.
    »Okay«, murmelte er zu sich selbst. »Auf nach Hause und noch einmal von vorne.«
    Er winkte dem Marquis zu, machte ein paar große Schritte und sprang in die Luft.
    »Jetzt!«, befahl er.
    Die Wirklichkeit verschwamm.
    Er fiel und landete auf ebenem Boden neben einem Baum.
    Es war Nacht. Und es war nicht sein Garten.
    Er sah sich um. Hinter ihm leuchteten die Lichter einer kleinen Stadt. Vor ihm erhob sich auf der gegenüberliegenden Seite einer Straße ein hoher Zaun. Dahinter konnte er gerade noch einige niedrige Gebäude in der Dunkelheit ausmachen. Neben einem Tor erblickte er ein Schilderhaus, drin stand ein Mann in Uniform.
    Der Mann hob etwas an den Mund und ein heller Punkt leuchtete auf.
    Verdammte Hölle. Der Mann rauchte! 2202 rauchte niemand mehr.
    Im Schutz des Baumes ging Oxford ein paar Schritte nach vorn, bis er das Schild über dem Tor besser sehen konnte. Darauf stand: Britische Armee. Militärlager Nord. Aldershot.
    Das war unmöglich.
    Man hatte hier zwar 1854 einen Militärstützpunkt eingerichtet, aber dieser war 2079 stillgelegt worden, um Platz für die wachsenden Vororte zu schaffen.
    »Richtiger Ort, falsche Zeit«, murmelte er und trat aus der Deckung.
    Er ging schnell auf den Wachposten zu, seine Stelzen klackten metallisch auf der Straßenoberfläche. Der Mann sah auf.
    »Allmächtiger!«, rief der Soldat, als er die große, schlacksige Gestalt erblickte.
    »Stopp! Nennen Sie Ihren Namen und Ihr An…«
    Oxford schlug die Waffe beiseite und packte den Mann in einem plötzlichen Anfall von Wut an der Kehle.
    »Welches Datum haben wir?«, schrie er.
    Der Soldat starrte ihn mit offenem Mund an. »Wa-wa-wa?«, stammelte er.
    »Das Datum!«, fauchte Oxford und schlug dem Soldaten mit der flachen Hand ins Gesicht, einmal, zweimal, dreimal, bis sich ein Anflug von Verständnis in den aufgerissenen Augen zeigte.
    »Was für ein Datum haben wir?«, wiederholte er. »Tag, Monat, Jahr?«
    »Frei-Frei-Freitag, n-neunter März«, stotterte der Soldat.
    »Welches Jahr?«, drängte Oxford und schüttelte den Mann.
    »1877.«
    Oxfords Herz rutschte ihm in die Hose, und er trat überrascht zurück.
    Der Soldat griff panisch nach seinem Gewehr, riss es hoch unddrückte ab. Eine Kugel prallte seitlich an Oxfords Helm ab und warf seinen Kopf

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