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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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schmerzhaft zur Seite. Zu seiner Rechten ertönte ein Ruf. Er vernahm das Geräusch rennender Stiefel auf der Straße. Er drehte sich um, hastete davon, befahl seinem Anzug, ihn zurück nach Darkening Towers zu bringen, sprang in die Luft und landete im Sonnenschein.
    »Sie waren nicht einmal zwei Minuten lang weg«, rief der Marquis. »Ich bin überzeugt, Mr Oxford! Sie sind direkt vor meinen Augen verschwunden. Es war einfach unglaublich! Aber, sagen Sie, was ist mit Ihrem Helm passiert?«
    Der Zeitreisende taumelte über die Wiese und fiel zu Beresfords Füßen auf die Knie. Er griff nach oben, um seine Kopfbedeckung abzunehmen, und schrie auf vor Schmerz, als plötzliche Hitze seine Handflächen versengte.
    »Vorsicht! Da tanzen irgendwelche blauen Flammen um Ihren Kopf«, riet der Marquis. »Warten Sie einen Moment!«
    Er rannte ins Haus und tauchte einen Moment später mit einem Vorhang in der Hand wieder auf, den er von der Innenseite einer Verandatür abgerissen hatte. Er wickelte den Stoff um den Helm, zog ihn Oxford vom Kopf und ließ ihn ins Gras fallen. Der Vorhang begann zu schwelen. Beresford schob ihn mit der Stiefelspitze beiseite. Die blauen Flammen flackerten um den nackten schwarzen Helm, wurden kleiner und erloschen.
    »Ich habe es nicht nach Hause geschafft«, sagte Oxford und zog sich die Stiefel von den Füßen.
    »In die Zukunft? Warum nicht? Wo sind Sie gelandet?«
    »Ich war in Aldershot, an dem Ort, an dem mein Haus steht, aber es war noch nicht dort. Ich bin im Jahre 1877 gelandet.«
    »Eine Reise vierzig Jahre in die Zukunft«, sagte Beresford nachdenklich und hob die Stiefel mit den Stelzen auf. »Kommen Sie rein. Ich nehme an, jetzt haben Sie nichts mehr gegen ein Glas einzuwenden?«
    »Es ist mir immer noch zu früh, Henry. Und ich würde mich lieber eine Weile zurückziehen. Ich muss nachdenken.«
    »Nun gut. Ich habe heute ohnehin etwas in London zu erledigen und werde wahrscheinlich über Nacht dort bleiben, also überlasse ich Sie Ihren Überlegungen, und wir sehen uns morgen früh wieder. Fühlen Sie sich wie zuhause.«
    »Vielen Dank, Henry. Sie sind äußerst großzügig, ich weiß nicht, was ich ohne Sie machen würde. Sie sind ein wahrer Freund.«
    »Ach, das ist doch selbstverständlich! Darf ich mir jedoch eine Bemerkung erlauben, als Freund?«
    »Natürlich.«
    »Sie wirken, als stünden Sie langsam etwas neben sich, Edward. Seit Ihrer Ankunft hier haben Sie ohne Unterlass an dieser Kontrolleinheit gearbeitet. Vielleicht sollten Sie sich ein paar Tage ausruhen. Tun Sie etwas anderes. Sie könnten mich nach London begleiten. Ich besuche den Athanaeum Club. Brunel wird dort sein, der berühmte Erfinder, haben Sie von ihm gehört?«
    »Selbstverständlich! Sogar zu meiner Zeit ist er noch berühmt«, sagte Oxford. »Aber ich kann nicht, Henry. Ich kann Darkening Towers nicht verlassen. Die Abgeschiedenheit hier ist erträglich, aber wenn ich diese Mauern hinter mir lasse, stehe ich einer Welt gegenüber, die ganz anders ist als die meine. Zu anders! Mit großer Wahrscheinlichkeit würde die Erfahrung zu einem schweren Kulturschock führen, von dem ich mich vielleicht niemals wieder erholen würde.«
    »Kulturschock? Was ist das?«
    »Denken Sie an all die Dinge, die Sie zu dem Mann machen, der Sie heute sind, Henry. Was, wenn das alles durch gänzlich andere Dinge ersetzt werden würde? Wären Sie noch derselbe Mann?«
    »Ich würde mich anpassen.«
    »Ja, bis zu einem bestimmten Punkt ist es möglich, sich anzupassen, danach jedoch wartet die Zerstörung.«
    »Nun gut, wenn London zu viel für Sie ist, dann erholen Sie sich hier ein wenig. Schlafen Sie, trinken Sie, aber lassen Sie dieArbeit und die Gedanken wenigstens für ein paar Stunden ruhen.«
    »Ich werde es versuchen.«

    Kurz nach Mittag verließ der Marquis von Waterford Darkening Towers zu Pferd und überließ Oxford sich selbst.
    Brock servierte ein leichtes Mittagessen, das der Zeitreisende verspeiste, ohne den Geschmack wahrzunehmen. Trotz der Empfehlung seines Gastgebers drehten sich all seine Gedanken um seinen erfolglosen Sprung nach Hause. Später stocherte und bohrte er im Innenleben seines Helmes herum, aber ohne die richtigen Werkzeuge war jede Reparatur unmöglich. Er musste zurück ins Jahr 2202!
    Den Nachmittag über und bis in den Abend brütete er versunken in einem Lehnstuhl vor sich hin, ohne von Brock Notiz zu nehmen, der ab und an erschien, um das Feuer zu schüren, ihm Tee zu bringen und etwas

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