Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
Vom Netzwerk:
Nachbardorf Pipers End, setzte sich in den Gastraum und wartete. Der Mann, der ihr gefolgt war, trat ein.
    »Miss Pipkiss?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete sie nervös.
    »Ich bin Detective Inspector Trounce. Keine Angst, Sie sind jetzt in Sicherheit.«
    Alicia Pipkiss schlug die Kapuze zurück. Am Haaransatz, hinterden Ohren und im Nacken war zu sehen, dass ihre helle Haut mit einem dunkleren Farbton überschminkt worden war.
    »Kann ich das jetzt abwaschen?«, fragte sie.
    Eine tiefe und volle Stimme erklang von der gegenüberliegenden Seite des Raumes. »Ich werde den Wirt bitten, Ihnen heißes Wasser zu bringen.«
    Ein Mann hatte den Raum betreten. Er war groß, und sein hartes, vernarbtes Gesicht war voller Kratzer und blauer Flecke.
    »Hallo Alicia«, sagte er. »Ich bin Captain Richard Burton. Ich arbeite für Scotland Yard.«
    Sie nickte.
    »Ich muss Ihnen eine persönliche Frage stellen. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus.«
    Sie schluckte und schüttelte den Kopf.
    »Alicia, haben Sie zufällig ein Muttermal? Geformt wie ein Regenbogen?«
    Alicia Pipkiss räusperte sich und stellte ihren Blumenkorb ab.
    Sie blickte auf und sah Burton in die Augen.
    »Ja«, sagte sie. »Das habe ich.«
    Im Cottage in Old Ford reichte Mrs Jane Pipkiss, geborene Alsop, einstiges Opfer Spring Heeled Jacks, ihrem Gast eine Tasse Tee.
    Schwester Raghavendra nahm sie mit einem Lächeln entgegen und stellte sie auf dem Tisch ab. Sie saß da und wartete, den Tee neben sich, in der Hand eine Pistole.

    Die hundertundelf Männer von Letty Green versammelten sich zur Mittagszeit auf dem Cricketfeld, um ein seltsames Naturphänomen zu bestaunen. Der Himmel war übersät mit weißen Dampfbändern, die von Süden herankamen, über der kleinen Siedlung nach Westen schwenkten und dann in östliche Richtung zum Boden führten.
    »Das sind Kometen, jawoll!«, rief einer.
    »Du meinst Meteoren!«, berichtigte ihn ein anderer. »Und die drehen sich nicht so in der Luft wie das da!«
    »Vielleicht isses ’ne neue Sorte?«
    »Vielleicht haste dein Hirn verschluckt!«
    Eine halbe Stunde dauerte der Wortwechsel an, bis jemand vorschlug, sie sollten das Dorf verlassen und nachsehen, wo die Dampfspuren hinführten. Der Vorschlag wurde sofort angenommen, und die Gruppe marschierte aus dem Dorf – nachdem sich die Männer mit Schaufeln und Mistgabeln, Besenstielen und Gehstöcken sowie hie und da mit Donnerbüchsen und Steinschlosspistolen ausgerüstet hatten. Sie bestiegen den Hügel in westlicher Richtung und blieben staunend auf der Kuppe stehen. Das Feld unter ihnen war voller Rotorstühle.
    »Was zum Teufel geht da vor?«, murmelte der Dörfler, der irgendwie zum Anführer der Menge geworden war.
    Er führte die Männer den Weg hinunter, bis sie an einen Heckendurchgang kamen. Ein Mann stand daneben und lächelte ihnen entgegen.
    »Guten Tag, Gentlemen«, sagte er. »Ich bin Constable Krishnamurty vom Scotland Yard – und soeben zum Musterungsoffizier ernannt worden!«

    In seinem ganzen Leben hatte Old Carter, der Lampenanzünder, noch nie so viele Fremde im Dorf gesehen. Vor allem nie so viele gut gekleidete Fremde. Und ganz vor allem nie so viele gut gekleidete Fremde mit Papiertüten in der einen und Gehstöcken in der anderen Hand und kleinen Rucksäcken auf den Schultern.
    Ihm fiel auf, dass die Straße dringend mal wieder gekehrt werden müsste.
    Fünf Minuten später nickte er einem schicken, papiertütentragenden Fremden zu. »Guten Tag!«
    Der Mann nickte herablassend, schwang seinen Spazierstock und ging weiter.
    Eine Viertelstunde später tauchte wieder einer auf.
    Old Carter nickte ihm zu und sagte: »Guten Tag! Schönes Wetter heute, was?«
    Der Mann musterte ihn von oben bis unten, murmelte »Tag!«, und lief weiter.
    Als der nächste erschien, stellte sich Old Carter, der Lampenanzünder, ihm in den Weg, setzte ein breites Grinsen auf, lüpfte die Mütze und sagte beherzt: »Wie geht’s denn, Sir? Willkommen in Old Ford! Ein schöner Tag für einen Spaziergang! Was haben Sie denn da in der Tüte?«
    Der Mann blieb stehen und sah ihn erstaunt an: »Na, also so was!«
    »Jawohl!«, stimmte ihm der Lampenanzünder zu. »Was für ein wunderbarer Tag, um mit einer Papiertüte unter dem Arm spazieren zu gehen, sage ich doch! Was ist denn drin? Ein Picknick vielleicht?«
    »Aber ja, genau, ein Picknick! So ist es«, rief der Fremde und wandte sich zum Gehen.
    »Am Arsch!«, sagte die Tüte.
    Die beiden Männer starrten sie

Weitere Kostenlose Bücher