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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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vielleicht – vielleicht  – doch Erfolg haben und diese verrückte Version der Geschichte für immer ungeschehen machen könnte.
    Am 27. Februar 1838 erschien Spring Heeled Jack über der Green Dragon Alley, schlug hart auf dem Boden auf und schleppte sich in die Ecke einer schmalen Gasse.
    Er zog sich den Umhang seines Anzugs über den Kopf. Er sehnte sich nach Dunkelheit und nach einem Augenblick, sich zu erinnern, seine Gedanken zu sammeln.
    Wer war er?
    Wo war er?
    Warum war er hier?
    Was musste er tun?
    Da war ein Name: Edward Oxford – der ursprüngliche Edward Oxford!
    Und ein Ort: The Hat and Feathers.
    Und ein Gegner: Burton.
    Und eine Stimme: »Geht es Ihnen nicht gut, Mister? Soll ich Hilfe holen?«
    Er zog den Umhang beiseite und sah auf. Ein junges Mädchen stand vor ihm und sah ihn an. Ein Kind, ebenfalls weiblich, stand hinter ihr.
    Er musste sie zum Sex zwingen. Oder zumindest jemanden, der ihr ähnlich war.
    Vergewaltigung?
    Was dachte er da? So etwas hätte er nie im Leben getan, zu einer solchen Grausamkeit war er gar nicht fähig! Warum dachte er an eine derartige Schandtat? Warum war sein Kopf voller Gewalt? Vergewaltigung und zerrissene Mädchenkleider und Mord und Kämpfe und …
    Er schrie das Entsetzen über all die Dinge, die er getan und über die er nachgedacht hatte, hinaus. Ein zuckender Energieblitz löste sich von seinem Helm und schlug im Gesicht des Mädchens ein.
    Sie wurde auf den schmutzigen Boden geschleudert und begann, krampfhaft zu zucken.
    Das jüngere Mädchen warf sich auf sie und schrie ihn an: »Was haben Sie getan! Hilfe! Hilfe!«
    Spring Heeled Jack kam unbeholfen auf die Beine und rief: »Das ist alles deine Schuld, Burton!«
    Als er durch die Gasse davoneilte – weniger ein Mann als eine zusammenhangslose Sammlung von Möglichkeiten –, jagte ein Stromschlag nach dem anderen durch seinen Körper.
    Plötzlich aktivierte sich ein Notprogramm in der zerstörten Kontrolleinheit. Eine Stimme in seinem Kopf befahl Spring Heeled Jack, in die Luft zu springen. Er folgte reflexhaft. Mit der letzten ihm verbleibenden Energie schickte der Anzug ihn dorthin zurück, wo er hergekommen war, nur ein kleines Stück nach Westen, damit er nicht mit sich selbst kollidierte.
    Dreißig Sekunden, nachdem er vor Burton davongesprungen war, fiel er auf dem Alsop-Feld direkt den fliehenden Technokraten in die Hände.

    »Die Technokraten haben Oxford!«, rief Detective Inspector Trounce, als Burton herankam. »Sie hauen mit ihm ab!«
    Burton starrte durch die Dunkelheit auf den Kampf, der auf dem Hügel tobte. Polizisten, angeführt von Detective Inspector Honesty, kämpften gemeinsam mit dem Rest der Dorfbewohner von Letty Green Mann gegen Mann mit einer Reihe Aufrührer, die sie in Schach hielten, während weiter oben auf dem Feld die Technokraten die Leinen zum Rotorschiff erklommen, dessen Kiel sich langsam über die Baumwipfel nach Westen schob.
    Swinburne und die Kaminkehrer kreisten über der riesigen Plattform, konnten aber keinen Schaden mehr anrichten, da sie nichts mehr zum Werfen hatten.
    Noch während er zusah, entdeckte Burton Spring Heeled Jack,der offenbar bewusstlos an einem Seil ins Innere der gigantischen Maschine gezogen wurde.
    »Wenn Sie gegen die Kerle kämpfen, sind wir dabei!«, ertönte eine Stimme. Er drehte sich um und sah einen älteren Mann, der eine Gruppe Dorfbewohner anführte. Sie blickten ihn alle blinzelnd an, der im Nebel treibende Ruß ließ ihre Augen tränen.
    »Old Carter, der Lampenanzünder, zu Ihren Diensten, Sir!«, erklärte der Mann. »Wir sind aus Old Ford, und wir haben die Nase voll von diesem Spring Heeled Jack!«
    »Guter Mann«, antwortete Trounce. Er zeigte auf die kämpfenden Männer. »Tun Sie, was Sie können!«
    »Jawohl, Sir! Los, Männer, wir holen sie uns!«
    Er führte die Dorfbewohner davon.
    Burton zog sein Hemd aus der Hose, riss am Saum ein Stück ab und verband mit Trounces Hilfe seinen blutenden Arm.
    Er warf einen Blick zum Rotorschiff. Er wusste, was er zu tun hatte. Keine Frage. Kein Zweifel. Kein Doppelgänger, der ihn mit Alternativen heimsuchte.
    »Ich brauche einen Rotorstuhl«, sagte er dem Polizisten. »Ich versuche mal, ob ich einen von ihnen herunterwinken kann.«
    »Nehmen Sie die hier«, sagte Trounce und reichte ihm seine Polizeipfeife.
    Burton rannte zurück zum Fuß des Feldes, wo der rußige Nebel weniger dicht war, und versuchte Kontakt zu den vorüberziehenden Flugstühlen aufzunehmen, indem er

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