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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Sie schon liebgewonnen, Sir. Hier, Fidget! Sitz! Sitz!«
    Der alte Mann zog den Hund vom Dichter weg. Das Tier setzte sich und starrte verlangend auf Swinburnes Knöchel.
    »Sicher, dass Sie ihn nicht kaufen wollen, Sir?«
    »Ich war mir niemals sicherer!«
    Swinburne nahm einen großen Schluck Bier. »Aber ich glaube wirklich, bei dem Bier haben Sie recht! Sehr wohlschmeckend«, lobte er, behielt aber den Hund misstrauisch im Auge. SeineOberlippe war jetzt zur Gänze unter einem weißen Schaumbart verschwunden.
    »Vielleicht beruhigt sich der kleine Fidget, wenn wir ihm auch ein Glas spendieren?«, schlug der Dichter vor.
    Joseph Robinson stellte einen Krug vor Toppletree ab, der einen Schluck nahm.
    »Abschaum,« verkündete er dann.
    Burton und Swinburne sahen verwirrt drein.
    »Edward Oxford, meine ich«, erklärte der alte Mann. »Er war’s. Seinetwegen sind Beresford und sein Haufen in den Hog gekommen.«
    Swinburne leerte seinen Brandy mit einem Zug und schob Robinson das Glas zu. Reumütig warf er einen Blick zu Burton hinüber und zuckte mit den Schultern.
    Der Agent des Königs, der seinem Glas mit mehr Zurückhaltung begegnete, sagte: »Edward Oxford? Der Attentäter?«
    »Aber ja!«, bellte Toppletree. »Bob hier hat den Bastard angestellt!«
    Robinson reichte dem alten Mann sein Bier und goss Swinburne noch einen Brandy ein. »Das stimmt«, sagte er. »Oxford hat für mich im Hog gearbeitet, bevor er durchgedreht ist und die Königin erschossen hat, möge sie in Frieden ruhen und er in der Hölle schmoren.«
    »Beim heiligen Hut meiner Tante Bessie!«, rief Swinburne aus. »Sie kannten ihn? Sie kannten den Mann, der Königin Viktoria umgebracht hat?«
    »Ihn gekannt«, fuhr es aus Toppletree heraus. »Der blöde Sack hat ihn bezahlt !«
    »Ich hab ihn verdammt noch mal nicht dafür bezahlt, dass er die Königin erschießt!«, warf Robinson ungehalten ein.
    »Kommt aber auf’s Gleiche raus. Es war dein Geld, mit dem er die Pistolen gekauft hat.«
    Robinson fuhr auf, mit geschwellter Brust über dem nicht zu verachtenden Bauch, und hob die zur Faust geballte Hand. »Pass auf,was du sagst, Ted! Der Dreckskerl hat ehrlich und anständig sein Geld verdient. Was er damit gemacht hat, ging mich nichts an.«
    Toppletree – oder Kasperle, wie Swinburne nicht umhinkam, ihn zu nennen – grinste, und in seinen Augen blitzte der Schalk.
    »Pluster dich ruhig auf!«, rief er. »Schlechtes Gewissen, was, Bob?«
    »Halt’s Maul.«
    »Heh, heh!«
    Robinson entspannte sich plötzlich.
    »Du alter Bock!«, lachte er.
    »Bist ’n leichtes Opfer.«
    »Jetzt reicht’s, alter Mann.«
    »Wie war denn Oxford so?«, fragte Swinburne dazwischen und beäugte den Basset, der seinen Blick mit sehnsüchtiger Miene erwiderte.
    ›Gut gemacht, Algy!‹, dachte Burton, erfreut, dass sein Freund die Unterhaltung wieder in die geplante Richtung gelenkt hatte. Er dachte an Monty, der unter ganz ähnlichen Umständen dasselbe getan hatte, nicht viel länger als vierundzwanzig Stunden war das her. Das Motiv wiederholte sich, genauso wie Komtesse Sabina es vorhergesagt hatte. Als sei die Zeit Musik, die immer wieder zum selben Refrain zurückkehrte.
    Hören Sie auf das Echo, Captain, die Orte im Rhythmus der Zeit, denn hier kreuzen sich die Wege.
    »Verdammte Hölle, du kannst aber trinken!«, bemerkte Robinson, als er sah, dass sowohl Swinburnes Brandyglas als auch sein Bierkrug schon wieder leer waren.
    »Noch ’ne Runde, bitte schön!«, forderte der schmächtige Dichter. »Für Sie auch, guter Mann!«
    »Danke. Edward Oxford? Der war irre. Hat die ganze Zeit mit sich selbst geredet. Die Gäste haben ihn behandelt wie den Dorfidioten. Ihn ausgelacht. Ihn geärgert. War aber sehr beliebt bei der Brigade, hat immer nach ihren Familien gefragt, sich mit ihren Kindern angefreundet. Und ein verdammt guter Barmann warer auch. Schnell zu Fuß, mit einem guten Kopf für Zahlen. Hat nicht einmal falsches Wechselgeld rausgegeben, den Zapfhahn sauber und das Bier am Fließen gehalten. Ich frage euch, Leute, woher hätte ich wissen sollen, dass er ein Mörder ist?«
    Feierlich sagte Burton: »Man kann niemals sagen, was im Kopf eines Mannes vorgeht.«
    »Stimmt«, bellte Kasperle. »Hätt’ ich’s gewusst, hätt’ ich den Saukerl umgebracht.«
    Sie alle grunzten zustimmend.
    Burton sah heimlich auf seine Taschenuhr. Es war zwanzig Minuten nach Mitternacht.
    »Also haben sich die Libertins im Hog In The Pound getroffen, nur weil Oxford dort

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