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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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zu schwer auf meinem Hals an, aber ich zwinge mein Gesicht nach oben, um ihm in die Augen sehen zu können. »Nein, Benson, nein. Ich will ihn nicht. Ich will dich .«
    »Aber – aber du bist jetzt Rebecca.«
    Ich lege ihm die Hände ums Gesicht. »Ich bin nicht Rebecca. Ich war es, absolut. Aber jetzt bin ich es nicht mehr. Ich bin Tavia und ich liebe dich , Benson.«
    Er schweigt lange, bevor er flüstert: »So einfach ist es nicht.«
    »Kann es aber sein.«
    »Leute versuchen, dich zu töten, Tave. Das ist wichtiger.«
    Mein Daumen berührt seinen Wangenknochen, direkt unter der Platzwunde. » Nichts ist wichtiger.«
    Seine Stimme klingt verzweifelt, und eisige Furcht drückt mir das Herz zusammen: »Aber in diesem Haus, nach deiner Vision, hast du gesagt …«
    » Ich habe gar nichts gesagt«, widerspreche ich, ein bisschen sauer, dass er glaubt, ich würde mich so leicht von ihm abwenden. » Rebecca hat eine Menge Dinge gesagt, bevor ich die Kontrolle wiederhatte. Das will sie , Benson. Aber sie hat heute nicht das Sagen. Sondern ich .«
    Bensons Augen sind groß, und dann schließt er den Mund und beißt die Zähne zusammen, dass die Kiefermuskeln hervortreten. »Ich habe nur … ich bin davon ausgegangen, ich meine, du hattest ganze Leben mit ihm, oder?«
    »Ich glaube, ja, aber …«
    »Alles, was du in den letzten drei Tagen getan hast, hat sich darum gedreht, zu Quinn zu gelangen, Quinn zu verstehen, diese mysteriöse Aufgabe auszuführen, die Quinn dir gestellt hatte. Nicht Rebecca – dir.« Seine Hände umklammern jetzt meine Arme, nicht um mich festzuhalten, sondern eher um sich von mir fernzuhalten. Ich löse seine Hände, und er schaut bedrückt drein, bis ich vortrete und den Kopf an seine Schulter lehne und so vorsichtig wie möglich die Arme um ihn schlinge.
    »Ich dachte, ich sei vielleicht in ihn verliebt; das stimmt. Ich dachte, dieses verzweifelte Gefühl der Besessenheit sei Liebe. Und vielleicht ist es auf eine Art Liebe. Aber es ist nicht die Art, die ich mag.« Ich löse mich etwas von ihm und sehe ihn an. »Rebecca wird immer in mir sein. Und es gibt vielleicht – andere, die irgendwann hervorkommen. Aber ich werde sie nicht mein Leben wählen lassen.« Ich neige den Kopf zurück, damit ich Bensons Gesicht sehen, ihm in die Augen schauen kann. »Ich will ihn nicht, Benson. Ich will dich. Ich liebe ihn nicht.« Ich hole tief Luft. »Ich liebe dich .«
    Der Moment zieht sich in die Länge und alles ist still. Bensons Augen starren in mich, suchen nach der Wahrheit. Vielleicht auch nach Lügen.
    Aber da sind keine. Die Gefühle, die ich für Quinn habe, werden immer da sein – das verstehe ich jetzt, und ich kann nicht einen ganzen Teil von mir beseitigen, vor allem nicht so einen großen wie meine vergangenen Leben –, aber wenn ich aus meiner langen Genesung eines gelernt habe, dann ist es, jeden Tag so zu leben, als wäre es mein letzter.
    Und wenn heute mein letzter Tag ist, will ich ihn mit Benson verbringen.
    Er sieht schockiert aus, also lege ich eine Hand in seinen Nacken und ziehe seine Lippen zu meinen herab. Benson erwacht zum Leben, schlingt die Arme um mich, drückt mich an sich. Schmerzliches Stöhnen an meinem Mund, aber er lässt mich nicht los; sein Kuss ist hart, als wolle er mich auf eine Art kennzeichnen, wie es Worte allein nicht können.
    Seine Finger streicheln mich in der Nähe meiner Narbe, dann streichen sie darüber. Ich erstarre, erwarte, dass er … ich weiß es nicht einmal so recht. Sich zurückzieht? Draufdrückt? Zumindest Fragen stellt. Aber seine Wange reibt über meine Stirn, und seine Hände setzen ihre sanfte Erkundung fort, als habe er es nicht bemerkt. Er lässt die Finger seitlich an meinem Gesicht entlanggleiten und wärmt meine klamme Haut.
    »Tave«, flüstert er mit federleichten Lippen.
    »Was denn?«, flüstere ich zurück, und meine Finger finden eine sensible Stelle an seinem Hals und lassen ihn erbeben.
    Er neigt den Kopf, damit sein Mund direkt an meinem Ohr ruht. »Lauf mit mir weg!«
    »Was meinst du?«
    »Lass uns abtauchen«, sagt er und drückt meine Hand so fest, dass einer der Risse auf seinen rechten Fingerknöcheln wieder aufbricht und ein winziges Tröpfchen Blut herausrinnt. »Diese Leute, die dich jagen – Reduciata, Curatoria, wer auch immer –, wenn du hierbleibst, werden sie dich finden. Und wenn sie dich finden, werden sie dich töten .« Er senkt den Blick und schaukelt ein paar Mal vor und zurück. »Ich wollte

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