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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Einzigen, die ihn gefunden haben. Leider hat er zu viele Spuren hinterlassen und die Reduciata haben ihn aufgespürt … und …« Sie breitet die Hände aus. »Du musst das verstehen, Tavia. Für einen Erdgebundenen ist der Tod nicht dasselbe wie für uns andere. Er ist nicht das Ende; er ist eher so etwas wie ein Reset-Knopf. Es war nicht so, dass du nicht mehr leben wolltest, sondern dass du auf derselben Zeitachse wie Darius sein wolltest. Oder Quinn. Wie auch immer du ihn nennen willst. Du wolltest nicht dreiundzwanzig Jahre älter sein als er, wenn du seine neue Inkarnation gefunden hast. Du wolltest im selben Alter sein, damit ihr beide vielleicht eine Chance auf ein langes gemeinsames Leben habt.«
    »Also habe ich mich umgebracht ?«, frage ich. Die kühle Logik dieser Tat macht sie nicht weniger grausig.
    »Für mich war es auch hart«, gibt Sammi zu. »Obwohl ich verstand, was es bedeutete. Seit damals habe ich einen großen Teil meines Dienstes als Curatoriate dafür aufgewendet, dich und Darius zu finden und euch wieder zusammenzubringen. Um es wiedergutzumachen. Es ist mein Lebenswerk. Als ich dann also letztes Jahr deinen Malstil von den wenigen Stücken her wiedererkannt habe, die wir von Rebecca haben, konnte ich endlich den ersten Schritt meiner Mission vollenden.«
    »Tja, jetzt kannst du aufhören. Ich will nicht mit ihm zusammen sein.« Ich nehme wieder Bensons Hand, verschränke die Finger mit seinen und lächle. »Ich will mit Benson zusammen sein. Wir brauchen dich nicht, und wir brauchen ganz sicher nicht diesen Typen – Darius, Quinn, wie auch immer. Wir brauchen nur einander.«
    Benson lächelt zurück, aber er sieht nervös aus – kribbelig. Seine Hand umklammert meine, als habe er Angst, ich könnte jeden Augenblick davonlaufen.
    »Willst du ihn nicht einmal sehen?«, fragt Sammi.
    »Wen sehen?«
    »Deinen Partner, Quinn Avery. Wer er heute ist?« Sie hält eine weitere Akte hoch.
    Ich versuche, nicht betroffen zu sein. Ich habe einen Jungen, der mich liebt; ich brauche sicher nicht noch einen. Aber Sammi hält sie mir weiter hin, und am Ende gebe ich meine vorgespielte Nonchalance auf, schnappe sie und schaue auf das Etikett.
    »Logan Sikes«, lese ich.
    Ich halte die Akte, zähle bis drei, öffne sie.
    Und da ist er.
    Ein zwanzig mal dreißig Zentimeter großes Bild von einem Typen – einem Teenager, genau wie ich. Irgendwo in meinem Hinterkopf jubelt eine Stimme, die ich vage als die von Sonya erkenne. Es hat funktioniert! Und noch während ich sie wegschiebe, wird mir klar, dass sie recht hat. Wir sind gleich alt. Wir könnten zusammen sein – ein ganzes Leben gemeinsam haben.
    Es gibt nur ein Problem.
    Ich will ihn nicht.
    Ich nicht.
    Sie wollen ihn. Sie sehnen sich so nach ihm, dass ich mir nicht sicher bin, ob mein Gehirn mit diesem Dilemma klarkommen wird, ohne zu zerreißen.
    Stockend strecke ich die Finger aus, um Quinns vertrautes Gesicht zu berühren. Es wirkt moderner an diesem Logan. Seine Haare sind kürzer, zerzaust und hängen ihm beinahe in die grünen Augen, statt mit einem Band zum Zopf gebunden zu sein. Jeans und T-Shirt sehen so seltsam an ihm aus, und doch wirkt er sehr vertraut, wie er einen Blick über die Schulter wirft.
    Ich kann mein Herz verleugnen, mich an Benson klammern, Elizabeth’ Warnung ignorieren, Rebeccas und Sonyas Stimmen aussperren.
    Doch diesen Augen kann ich nicht entkommen.
    Ich kenne diese Augen. Ich habe diese Augen geliebt. In sie geschaut, während sie mich liebten. Hunderte von Malen. Tausende. Mein Atem fühlt sich scharf an, während ich in seine Augen schaue und hypnotisiert bin.
    Verzweifelt zwinge ich meinen Blick zu dem Datum am unteren Ende des Fotos. »Das wurde gestern aufgenommen?«, keuche ich, und Sammi nickt; sie missdeutet meine Betroffenheit als Freude.
    »Als er zur Schule ging. Ich habe ihn selbst gesehen. Aus Fleisch und Blut, nicht diese Vision von Quinn Avery, die du die letzte Woche immer gesehen hast. Er ist real. Das ist der Grund, warum ich so plötzlich nach Phoenix musste. Er wohnt dort.«
    Phoenix. Ich wäre beinahe hingefahren. Den Geister -Quinn zu treffen, hätte mir fast das Herz und die Seele zerrissen; was hätte es mit mir gemacht, den echten Logan zu sehen?
    Sammi beugt sich vor. »Es tut mir leid, dir nicht früher gesagt zu haben, dass ich glaubte, ihn gefunden zu haben – ich hätte es tun sollen – aber … Tavia, es hätte mich fast kaputt gemacht, als du dich umgebracht hast, während ich für

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