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Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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als sie die Jeans über ihre Beine zog, fühlte sich der Denimstoff butterweich und geschmeidig an. Sie schloss den Knopf an der Taille, und die Hose schmiegte sich an ihren Körper wie eine maßgefertigte Lederscheide an eine handgeschmiedete Klinge aus spanischem Stahl. Sie drehte sich, ging in die Hocke und hob die Beine einzeln zur Seite, und die butterweiche Jeans bewegte sich problemlos mit wie eine zweite Haut.
    Verdammt. In diese Jeans könnte sie sich tatsächlich verlieben.
    Mit völlig neuem Respekt wandte sie sich dem schwarzen T-Shirt zu. Sie zog es über, und es umspielte ihren Körper locker und doch weiblich. Es hatte eine schlichte, ausgestellte Form, ein tiefes, spitzenbesetztes Dekolletee und durchbrochene Träger.
    Als Carling die Schachtel mit den Stiefeln öffnete, war sie ziemlich aufmerksam geworden. Und die Stiefel enttäuschten sie nicht. Es waren italienische, wadenhohe Stiefel aus schwarzem Wildleder mit umlaufenden Riemen und Schnallen an den Knöcheln und auf dem Spann. Die Absätze waren fast zehn Zentimeter hoch und die Sohlen feuerwehrrot.
    Sie richtete sich auf und starrte an ihren Beinen entlang auf die Stiefel. Sie kam sich sehr groß vor, und jede ihrer Kurven wurde betont. Sie blickte in den Spiegel. Eine kokette, modische, feminine, jung aussehende Fremde mit riesigen Augen blickte zurück.
    Die Frau im Spiegel sah … vergnügt aus.
    Das konnte nicht sein. Carling hatte sich noch nie im Leben vergnügt.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wer zum Teufel du bist«, erklärte sie der Frau im Spiegel. »Aber du siehst mächtig süß aus.«
    »Was hast du gesagt?«, rief Rune.
    »Ich bin mir bei diesen Sachen nicht sicher«, sagte sie, als sie aus dem Bad kam. »Das ist sehr amüsant, aber …«
    Rune stand bereits im Schlafzimmer. Er war ganz in Schwarz gekleidet.
    Carling blieb so ruckartig stehen, dass sie beinahe von ihren Stiefeln gekippt wäre
    Er stand im Profil neben dem Bett und knöpfte gerade etwas zu, das wie ein handgenähtes Hemd aussah und sich an seinen kraftvollen, von schlanken Muskeln überzogenen Oberkörper schmiegte. Auf der Kommode neben ihm lagen Kleiderbügel und Etiketten verstreut. Das Schwarz betonte seine gebräunte Haut und die satten kupfer- und goldfarbenen Strähnen in seinem Haar. Der Schnitt der Leinenhose betonte seine langen, eleganten Beine. Am Knauf der Schlafzimmertür hing eine passende Anzugjacke. Selbst die erbärmlichsten Klamotten konnten die Tatsache nicht verhehlen, dass er elegant gebaut und gutaussehend war, aber diese Kleidung verlieh ihm ein kultiviertes, ernsthaftes Aussehen und kam für sie so unerwartet, dass es sie wie ein Schlag in die Magengrube traf.
    Ihre Lippen bewegten sich. Vielleicht war es an der Zeit, wieder etwas zu sagen. War sie mit einem Gesprächsbeitrag an der Reihe? Sie konnte sich nicht erinnern.
    »Äh«, sagte sie.
    »Was ist los, Darling? Sind die Stiefel nicht bequem?«, fragte Rune. Stirnrunzelnd wandte er sich zu ihr um, dann machte er große Augen. »Ich wusste, dass es gut aussehen würde«, murmelte er. »Aber die Realität ist so viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte.«
    »Du, ähm …«, sagte sie.
    »Ich was?« Er bückte sich, um etwas aufzuheben, das zu seinen Füßen lag. Es war eine weitere Einkaufstüte.
    »Du bist nicht so angezogen wie sonst.«
    »Ich wollte für dich hübsch aussehen.« Er kam auf sie zu, die Bewegungen seines großen Schwertkämpferkörpers waren so fließend wie die eines Panthers.
    Er hatte sein T-Shirt weggeworfen und sich für sie schick gemacht. Ihre Stimme klang heiser und völlig falsch, als sie ihm vorwarf: »Du hast gesagt, du wolltest dir neue Jeans kaufen.«
    »Das habe ich getan«, sagte Rune. Er blieb vor ihr stehen und ließ den Blick an ihrem Körper hinunterwandern. Ein leises Lächeln legte sich auf seine Mundwinkel.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hörte sie sich fragen: »Wie findest du es?«
    »Ich liebe es«, sagte er. »Aber die wichtige Frage ist: Wie findest du es? Passen die Stiefel? Ist das Outfit bequem?«
    »Das ist es tatsächlich.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch ihr seltsam kurz geschnittenes Har. »Ich bin nur überrascht. Das ist nicht das, was ich erwartet hatte.«
    Er suchte ihren Blick. »Gefällt es dir?«
    »Ja. Ich weiß nur nicht, ob ich das bin.«
    »Du kannst es sein, wenn du willst«, sagte der Versucher aus dem Garten Eden. »Manchmal, weißt du? Wenn dir danach ist.« Er hob einen Finger. »Warte

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