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Der Kuss des Greifen

Der Kuss des Greifen

Titel: Der Kuss des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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Sympathie Lysandra gegenüber nicht verbarg.
    Cel bedauerte es, sie nicht begleiten zu können. Nur in den Stunden der Nacht war er noch er selbst, ein Mensch.
    Noch hatte Lysandra ihn nicht entdeckt. Cel hockte im Schatten eines Zitronenbaumes, der einen angenehmen Duft verbreitete. Seine Verwandlung hatte er bereits hinter den Hainen über sich ergehen lassen. Der Schmerz hing noch einige Minuten lang in seinen Gliedern.
    Lysandra stand im Fluss, der ihr bis zur Hüfte reichte. Er beneidete das Wasser, das über ihre Brüste perlte. Tropfen fielen von ihren erigierten Brustspitzen. Sie waren größer als er sie sich vorgestellt hatte. Wie gelang es ihr nur, diese weiblichen Formen zu verbergen?
    Es zog in seinen Lenden. Er verspürte Verlangen nach dieser Hellenin, doch war er während dieser Reise auf sie angewiesen. Keineswegs wollte er sie verschrecken. Wenn er sich nicht irrte, waren ihre Erfahrungen mit Männern ohnehin gering bis nicht vorhanden.
    Falls sich seine Vermutung als richtig erweisen sollte, trug sie diese Verkleidung schon seit Jahren, wenn nicht gar ihr gesamtes Leben lang. Selbst ihr Bruder Damasos schien ihr wahres Geschlecht nicht zu kennen, denn sein Verhalten ihr gegenüber war so, wie man dies von einem männlichen Konkurrenten erwartete.
    Lysandra hob ihre Arme, um sich das gewaschene Haar leicht auszudrücken. Dadurch kamen ihre Brüste besonders gut zur Geltung. Das dunkle Dreieck ihres Venushügels konnte er dicht unter der Wasseroberfläche erahnen. Tropfen liefen über ihren Hals und das Dekolleté. Sie rannen zwischen ihren Brüsten hindurch und fielen von ihren Brustspitzen herab. Wie gerne würde er sie von ihrer Haut lecken.
    Cel spürte sein Blut heiß durch seine Adern rinnen. In der Stunde nach der Umwandlung war das Tier noch stark in ihm, die Leidenschaft überdeckte verstandesgemäßes Handeln.
    Er konnte den Blick nicht von Lysandra abwenden und seine Gefühle für sie nicht länger im Zaum halten. Er wusste nicht, warum er sie von Anfang an, trotz ihrer unweiblichen Kleidung, begehrt hatte, doch hatten nicht nur seine körperlichen Gelüste für sie ein Ausmaß erreicht, welches das Erträgliche überschritt.
    Plötzlich wandte Lysandra sich um. Ihr Blick traf den seinen. Röte überzog ihr Gesicht. Ob sie wohl seine Leidenschaft für sie in seinen Augen lesen konnte?
    Lysandra versuchte ihre Blöße zu bedecken. »Dreh dich sofort um.«
    »Warum lässt du niemanden wissen, dass du eine Frau bist? Warum verbirgst du deine Schönheit vor mir?«
    »Dreh dich um!«, sagte.
    »Warum? Ich bin ebenso nackt wie du, doch wendest du dich nicht um.« Wobei von ihm an einigen Körperstellen weitaus mehr zu sehen war als bei ihr – was rasch anwachsen würde, wenn sie ihn weiterhin so anblickte.
    Die Röte ihrer Wangen vertiefte sich. »Ich kann dir nicht den Rücken zuwenden.«
    »Du vertraust mir nicht.«
    »Nenne mir einen Grund, warum ich das sollte.«
    »Warum sollte ich dir etwas antun, obwohl ich auf dich angewiesen bin? Vielleicht wirst du eines Tages verstehen, dass unser Volk nicht so barbarisch ist, wie es sich alle vorstellen wollen. Wir sind Krieger und wir scheuen keinen Kampf, doch besitzen wir Ehre. Außerdem: Kann ich dir den Rücken zuwenden?«
    Lysandra senkte verlegen den Blick. »Ich werde dir nichts tun. Warum sollte ich?«, fragte sie.
    »Weil du nicht zu den Zinninseln und noch weniger ins Totenreich willst. Weil wir Delphoí angegriffen haben und es plündern wollten. Weil mein Volk oder verbündete Stämme deinen Großvater getötet haben.« Es gab so viele Gründe, warum sie nicht zusammen sein konnten und warum sie ihm und Sirona nicht helfen sollte, dennoch zog es ihn unvermindert zu ihr hin.
    »Ich werde mit dir überall hingehen, um den Zauber, der auf dir und Sirona liegt, zu lösen. Dies ist meine Pflicht, die ich äußerst ernst nehme.«
    »Erfüllst du immer nur deine Pflichten? Nerea fordert etwas von dir und du tust es, ungeachtet der Konsequenzen für dein Leben?«
    Sie schüttelte ihren Kopf. Die Nässe zog ihr die Locken aus dem Haar, sodass es länger und beinahe schwarz wirkte. Einige Strähnen berührten fast ihre rosigen Brustspitzen, die jedoch jetzt bedauerlicherweise von ihren Händen verborgen wurden.
    »Eben darum bin ich hier«, sagte Lysandra. »Weil ich einmal nicht meine Pflicht gegenüber Nerea erfülle. Die kann warten, nur einziges Mal, bis ich dorthin zurückkehre. Einmal, nur einmal will ich etwas für mich tun, damit ich mir

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