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Der Kuss des Jägers

Der Kuss des Jägers

Titel: Der Kuss des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lukas
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Dämon
gedroht hatte. Auf der Flucht vor der Polizei hatte Jean genug Sorgen. Es war
unnötig, ihnen die Vorstellung ihrer Leiche auf seinem Bett hinzuzufügen. »Er
wollte mir einreden, dass ich zu Ende führen muss, was auf dem Père Lachaise
begonnen wurde, weil ich es mit Blut besiegelt habe. Aber ich …« Trotz allem
musste sie schmunzeln. »Ich hatte deine Notfallausrüstung aus dem L’Occultisme dabei und hab ihn zum Teufel geschickt.«
    Jean grinste. »Zum Teufel geschickt, ja? Wenn du so weitermachst,
ernennt der Papst dich noch zur Ehrenexorzistin.«
    »Ich fürchte nur, dass deine Wohnung etwas darunter gelitten hat«,
gestand sie zerknirscht. »Er hat einen Handabdruck auf einem der Türrahmen
hinterlassen.«
    Der Ernst kehrte in seine Miene zurück. »Ist mir gleich. Ich werde
sie ohnehin nicht wiedersehen. Hauptsache, dir ist nichts passiert. Geneviève
sagte, du wärst beinahe gestorben.« Vage deutete er auf ihre Unterarme.
    Wie von selbst hob sie das Handgelenk, das Kafziel verletzt hatte,
und drehte die Unterseite nach oben. Seit gestern trug sie nicht einmal mehr
ein Pflaster. Wenn die wundersame Heilung so weiterging, würde man bald nichts
mehr von dem Schnitt sehen.
    Jean umfasste ihren Arm und strich mit dem Daumen behutsam über die
Narbe. »Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist. Ich habe Raphael nur
aufgehalten.«
    »Unsinn«, befand sie und entzog ihm widerstrebend ihr Handgelenk.
»Es ist nicht deine Schuld, dass ich so dumm war, auf einen Dämon
reinzufallen.«
    »Trotzdem hätte es nicht so weit kommen müssen.«
    »Ich will jetzt nicht hier im Hausflur darüber diskutieren, aber hör
auf, dir Vorwürfe zu machen. Ohne dich wäre ich vielleicht tot.«
    Als wolle er widersprechen, öffnete er den Mund, nur um ihn doch
wieder zu schließen. Er zuckte die Achseln. »Du hast recht. Es ist weder die
richtige Zeit noch der passende Ort, um sich zu streiten. Ich wollte nur
wissen, ob es dir gut geht.«
    »Ich komme schon klar, aber was ist mit dir? Kann ich dir irgendwie
helfen? Was wirst du denn jetzt tun?«
    »Erst einmal werde ich einen Unterschlupf suchen und mir ein paar
Verkleidungen zulegen. Fürs Erste reicht das hier.« Demonstrativ zog er eine
Sonnenbrille aus der Jackentasche. »Und dann muss ich Kafziel aufhalten. Selbst
wenn du ihm widerstehen kannst, wird er nicht aufgeben, sondern sich ein
anderes Opfer suchen.«
    »Du meinst, dass du den Schlüssel finden musst.«
    »Du hast mit Alex darüber gesprochen?«
    »Ja, er erwähnte irgendwelche magischen Formeln, die mit Henoch zu
tun haben, aber …«
    »Nicht überzeugend.«
    Sophie, die dabei an ihr Gespräch mit der Rothaarigen gedacht hatte,
sah ihn überrascht an. »Du weißt es schon?«
    »Was soll ich wissen? Dass es die Bücher mit den Schlüsseln überall
zu kaufen gibt? Wenn man mit ihnen tatsächlich das Gefängnis der Wächter öffnen
könnte, hätte es irgendein Größenwahnsinniger längst getan. Und Kafziel
bräuchte weiß Gott kein Menschenopfer, um an diese Formeln zu kommen.« Er
schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht mehr, dass er sein Wissen aus
irgendeiner allgemein zugänglichen Quelle hat, deshalb werden wir in keiner
bekannten Schrift etwas dazu finden.«
    Seine Argumente bestärkten sie darin, wie wichtig die Information
war, die sie beisteuern konnte. »Klingt logisch. Und ich finde, es passt zu
etwas, das ich heute Morgen erfahren habe. Die Mitglieder von Caradecs Zirkel
werden alle nervös, weil die Polizei nach ihnen sucht, deshalb hat mich eine
von ihnen angesprochen. Sie sagte, sie wisse nicht viel über seine Pläne, aber
er sei in letzter Zeit sehr am Louvre interessiert gewesen.«
    »Am Louvre?«, wiederholte er verblüfft.
    »Ja. Sie meinte, man hätte glauben können, er wolle dort einbrechen,
aber das sei ja nicht so sein Metier gewesen.«
    Nachdenklich furchte er die Stirn. »Das ist in der Tat seltsam – und
gut zu wissen!«
    Das unausgesprochene Lob freute sie so sehr, dass es ihr peinlich
war. Verschämt lächelte sie. »Hilft uns das denn weiter?«
    »Noch weiß ich nicht, wie, aber es ist der einzige konkrete Hinweis,
den wir haben. Ich werde mir Gedanken darüber machen, sobald ich irgendwo
untergekommen bin.«
    »Werde ich dich erreichen können?«
    »Nein.«
    Das Wort traf sie unerwartet hart.
    »Du musst sehr vorsichtig sein. Dein Handy wird mit Sicherheit
abgehört.«
    Sophie erschrak. Das geht? Sie hatte
gedacht, so etwas funktioniere nur im Festnetz.
    Ihre

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