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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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außerdem«, Peabody atmete tief durch die Nase ein, »fühle ich mich geradezu fantastisch. Der Tee hat tatsächlich gewirkt.«
    »Ja, ja. Aber machen Sie schnell. Und essen können Sie im Auto unterwegs.«
    »Wollen Sie auch was?«, fragte Peabody über die Schulter, während sie ausstieg.
    »Nein. Nun machen Sie schon. Ich will endlich los.«
    Drogen, Sex, Satan und Macht, überlegte Eve. Ein religiöser Krieg? Tiere kämpften um Territorien, das taten Menschen auch. Außerdem aus Habgier, Leidenschaft oder – seit Anbeginn der Zeit – aufgrund ihres Glaubens. Auch wenn Eve den Grund dafür absolut nicht verstand.
    Und aus genau denselben Gründen brachten sie einander um.
    »Ich habe alles doppelt geholt«, erklärte ihre Assistentin und stellte den dünnen, mit Essen gefüllten Karton zwischen ihnen auf den Sitz. »Nur für alle Fälle. Falls Sie tatsächlich nichts wollen, ist das auch kein Problem. Schließlich habe ich zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder richtig Appetit.«
    Während Eve auf eine Lücke im Verkehrsstrom wartete, biss Peabody in ihren Burger. »Der Kleine hat mich ganz schön auf Trab gehalten. Erst hat er seine schlechte Laune bei einem Marsch über zehn Blöcke abreagiert, dann hat er eine Straßenbahn genommen, ist wieder ausgestiegen und Richtung Westen weitermarschiert. Über mangelnden Appetit kann der auch nicht klagen. Er hat an einem Schwebegrill in der Sechsten eine Riesenportion Pommes frites sowie zwei echte Schweinswürste und einen Block weiter einen Riesenbecher Orangen-Eis verdrückt, was zufällig auch mein Lieblingsnachtisch ist, und bevor er in die Spielhalle gegangen ist, hat er hier an dem Stand noch drei Schokoriegel gekauft.«
    »Jungen im Wachstum«, bemerkte Eve und fädelte sich trotz wütender Proteste der anderen Autofahrer blitzschnell in eine winzige Lücke im fließenden Verkehr. »Solange er Junk Food in sich reinstopft und Video-Spiele spielt, kriegt er sicher keinen Ärger.«
    Jamie starrte verächtlich auf die Hologramme auf dem Bildschirm und verfolgte dank des von ihm an Eves Wagen angebrachten Peilsenders mit integriertem Aufnahmegerät über den Knopf in seinem Ohr das Gespräch zwischen den beiden Cops.
    Ja, das Risiko hatte sich eindeutig gelohnt, dachte er zufrieden und spielte geistesabwesend an den Kontrollknöpfen des Virtual-Reality-Geräts. Der Wagen des Lieutenants war nicht nur ein rollender Schrotthaufen, sondern obendrein mit einem geradezu lächerlichen Sicherheitssystem bestückt. Als Meister der Elektronik hatte er das problemlos innerhalb von wenigen Sekunden außer Gefecht gesetzt.
    Dallas hatte ihm ja nicht sagen wollen, wie die Ermittlungen liefen, dachte er grimmig und zerstörte das Hologramm eines bis an die Zähne bewaffneten Gangsters. Also würde er die Sache selbst verfolgen. Und zwar auf seine Art.
    Wer auch immer seine Schwester auf dem Gewissen hatte, machte sich besser auf sein eigenes bevorstehendes Ableben gefasst.
    Das Wahrscheinlichkeitsprogramm brachte Eve gemischte Resultate. Der Computer sah eine sechsundneunzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass es eine Verbindung zwischen den vier Fällen gab. Auf die Frage nach verschiedenen Tätern sank die Zustimmung jedoch um satte zehn Prozent.
    Charles Forte und Selina Cross standen ganz oben auf der Liste. Für eine Einschätzung von Alban reichten die von ihr eingegebenen Informationen hingegen nicht aus.
    Frustriert rief sie bei Feeney an. »Ich habe ein paar Daten, die ich dir rüberschicken möchte. Für eine Wahrscheinlichkeitsberechnung. Kannst du gucken, was du mit den Zahlen machen kannst?«
    Er wackelte mit seinen Brauen. »Willst du sie höher oder niedriger?«
    Sie schüttelte den Kopf und lachte. »Höher, aber mit einer handfesten Begründung. Möglicherweise habe ich ja bisher irgendetwas übersehen.«
    »Schick sie rüber, ich schau sie mir mal an.«
    »Danke. Aber das ist noch nicht alles. Jedes Mal, wenn ich versuche, irgendetwas über diesen Alban rauszukriegen, pralle ich gegen eine Wand. Er müsste um die Mitte dreißig sein. Und es muss bestimmt mehr über ihn geben. Ich kriege weder etwas über seine Ausbildung noch über seine Krankenakte noch über seine Familie heraus. Es gibt kein Strafregister, scheint, als hätte er noch nicht ein einziges Mal einen Strafzettel wegen Falschparkens gehabt. Ich schätze, dass er seine Akte hat löschen lassen.«
    »Man braucht ziemlich viel Talent und jede Menge Kohle, um eine Akte vollständig löschen zu lassen.

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