Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Irgendetwas bleibt normalerweise immer irgendwo zurück.«
    Sie dachte an Roarke und an die verdächtig lückenhaften Informationen, die man über ihn bekam. Tja, er hatte jede Menge Talent. Und jede Menge Geld. »Ich dachte, falls überhaupt jemand etwas herausfinden kann….«
    »Ja, schmeichel mir nur weiter, Mädchen.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich melde mich bei dir.«
    »Danke, Feeney.«
    »War das Feeney?« Mavis kam auf neuen mit Luft gefüllten, hochhackigen, neongelben Turnschuhen ins Büro gehüpft. »Mist, jetzt hast du ausgeschaltet. Ich wollte mit ihm reden.«
    Eve fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Mavis war im typischen Mavis-Stil gekleidet. Der Anblick ihres farblich zum Schuhwerk passenden Haars trieb einem die Tränen in die Augen. Sie trug es in einer Woge dichter Locken, die in alle Richtungen zu explodieren schien. Ihre Hose aus schimmerndem, simuliertem Gummi hing deutlich tiefer als der mit einem glitzernden roten Stein verzierte Nabel, und betonte dadurch, dass sie wie angegossen saß, die hübsche Rundung ihres Pos. Ihre Bluse, wenn man sie so nennen konnte, war nichts weiter als ein schmales, zur Hose passendes Stoffband, das ihre Brust beinahe vollständig bedeckte. Und über allem trug sie einen transparenten Mantel.
    »Hat irgendwer versucht, dich auf dem Weg hierher zu verhaften?«
    »Nein, aber ich glaube, der Sergeant am Empfang hatte einen Orgasmus.« Mavis klapperte mit ihren smaragdgrünen Wimpern und warf sich auf einen Stuhl. »Tolles Outfit, findest du nicht auch? Leonardos neueste Kreation. Also, bist du bereit?«
    »Bereit? Wofür?«
    »Wir haben einen Termin im Schönheitssalon. Trina hat dich dazwischengeschoben. Ich habe dir zweimal auf Band gesprochen.« Sie musterte Eve aus zusammengekniffenen Augen. »Jetzt erzähl mir bloß nicht, du hättest die Nachricht nicht bekommen. Ich weiß, dass du sie abgerufen hast.«
    Abgerufen, ohne sie wirklich zu hören. »Mavis, ich habe keine Zeit, um mit meinen Haaren rumspielen zu lassen.«
    »Du hast heute keine Mittagspause gemacht. Ich habe extra den Sergeant am Empfang danach gefragt«, erklärte Mavis mit selbstzufriedener Stimme. »Vor seinem Orgasmus. Du kannst etwas essen, während dich Trina in Form bringt.«
    »Ich will aber nicht in Form gebracht werden.«
    »Es wäre ja nicht so schlimm, wenn du nicht wieder einmal selbst an dir herumgesäbelt hättest.« Mavis erhob sich und schnappte sich Eves Jacke. »Komm am besten kampflos mit. Ich lasse dich sowieso nicht eher in Ruhe, als bis du bei Trina gewesen bist. Mach eine Stunde Pause und dann kannst du spätestens ab halb zwei wieder dafür sorgen, dass wir in unserer Stadt vor Mördern und anderem Gesindel sicher sind.«
    Da es leichter war als sich zu streiten, nahm Eve Mavis die Jacke aus der Hand und zog sie, wenn auch widerwillig, an. »Aber nur die Haare. Ich lasse mir bestimmt nicht wieder all dieses klebrige Zeug ins Gesicht schmieren.«
    »Entspann dich.« Mavis zog sie bereits mit sich durch die Tür. »Genieß es einfach, eine Frau zu sein.«
    Eve schnappte sich ihr Logbuch, um die Pause einzutragen und blickte auf Mavis’ in Gummi gehüllten Hintern. »Ich glaube, das ist für mich etwas anderes als für dich.«
    Vielleicht lag es an den für Schönheitssalons typischen Dämpfen der Sude, der Lotionen, der Öle, der Färbemittel und der Lacke, dass Eve, als sie auf ihrem Stuhl nach hinten kippte, plötzlich eine irrwitzige Idee kam.
    Sie war sich nicht sicher, wie sie sie dazu bewogen hatten, ihre Kleider abzulegen und sich der würdelosen Prozedur einer Körperglättung und einer Gesichtsmaske zu unterziehen. Nur einer vorläufigen Tätowierung und einem Bodypiercing hatte sie sich erfolgreich widersetzt.
    Abgesehen davon war sie eine Geisel, und ihr Gesicht und ihre Haare waren mit einer spermaähnlichen Creme verkleistert, auf die Trina schwor. Da sie insgeheim furchtbare Angst vor Trina mit ihren schnappenden Scheren und ihrer grünen Paste hatte, hielt sie die Augen während der gesamten Prozedur geschlossen, und versuchte nicht daran zu denken, dass sie am Ende der Behandlung vielleicht wie ein Klon von Irina mit wirrem fuchsienrotem Haar und Brüsten wie Torpedos den Salon wieder verließ.
    »Sie waren schon viel zu lange nicht mehr hier«, wurde sie gescholten. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie sich regelmäßig behandeln lassen müssen. Sie haben wunderbare natürliche Anlagen, aber wenn Sie nichts tun, um sie zu erhalten, sehen Sie bald aus

Weitere Kostenlose Bücher