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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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herum. Tische, Regale und sogar der Boden waren mit Kerzen, mit Schalen voller farbiger Steine, Kräuter oder getrockneter Blütenblätter, sowie mit glitzernden Kristallgegenständen übersät.
    Ein eingeschalteter Stimmungsmonitor zeigte eine große Wiese, auf der sich bunte Blumen in der Brise wiegten, und aus den Lautsprechern drangen der Gesang von Vögeln und das Rauschen des Windes an Eves Ohr.
    »Sie hat ganz offensichtlich eine Vorliebe für heitere Dinge gehabt.« Eve blickte auf das Kontrollpaneel des Stimmungsmonitors und nickte, als sei ihre Vermutung bestätigt. »Sie hat das Ding eingeschaltet, als sie heimgekommen ist. Sicher dachte sie, das würde sie beruhigen.«
    Sie ging in das angrenzende Schlafzimmer hinüber. Es war ein kleiner, gemütlicher, ebenfalls voll gestopfter Raum. Auf dem schmalen Bett lag eine mit Monden und Sternen bestickte Decke, über dem Kopfende tanzte ein gläsernes Feen-Mobile und klirrte leise in der durch das offene Fenster hereinwehenden Brise.
    »Das muss das Fenster sein, hinter dem Sie Licht gesehen haben.«
    »Ja, Madam.«
    »Dann hat sie also den Stimmungsmonitor eingeschaltet und ist direkt hierher ins Schlafzimmer gekommen. Wahrscheinlich wollte sie sich das feuchte Kleid ausziehen. Aber sie hat es nicht getan.« Eve trat auf einen kleinen Teppich, auf dem eine lächelnde Sonne abgebildet war. »Es ist hier total überfüllt, aber trotzdem herrscht eine gewisse Ordnung. Es gibt nirgends ein Zeichen dafür, dass es eine Auseinandersetzung oder einen Kampf gegeben hat.«
    »Einen Kampf?«
    »Sie haben gesagt, sie wäre erregt gewesen, sie hätte geweint, als sie wieder herauskam. Dann hatte das beruhigende Programm auf dem Stimmungsmonitor offensichtlich keine Zeit, um seine Wirkung zu entfalten.«
    »Sie hat sich nicht mal die Mühe gemacht, es wieder auszuschalten, als sie die Wohnung erneut verlassen hat.«
    »Nein«, stimmte Eve ihr zu. »Das hat sie nicht. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass jemand hier war, als sie nach Hause kam. Jemand, der sie aufgeregt oder verängstigt hat. Wir werden uns die Disketten der Sicherheitskameras ansehen.« Sie öffnete etwas, was sie für einen Schrank hielt, und pfiff, als sie hinter die Tür sah, vor Überraschung auf. »Aber hallo, sehen Sie sich das mal an. Sie hat den Schrank in eine Art Zimmer umgewandelt. Ohne jeden Schnickschnack. Nehmen Sie das Zimmer auf.«
    Peabody trat einen Schritt nach vorn und filmte einen kleinen Raum, dessen Wände weiß gestrichen waren und auf dessen Holzboden ein weißes, sorgfältig von weißen Kerzen gerahmtes Pentagramm gezeichnet war. Auf einem kleinen Tisch standen eine Kristallkugel, eine Schale, ein Spiegel und ein Messer mit einem dunklen Griff und einer kurzen, stumpfen Klinge.
    Eve schnupperte, roch jedoch weder Kerzenwachs noch Rauch. »Was meinen Sie, was sie hier getan hat?«
    »Ich denke, dass es eine Art Ritualzimmer zur Meditation oder für irgendwelche Zaubereien war. «
    »Himmel.« Kopfschüttelnd trat Eve einen Schritt zurück. »Belassen wir es fürs Erste dabei und gucken nach ihrem Link. Wenn niemand hier war, von dem sie aus der Wohnung vertrieben worden ist, dann hat sie ja vielleicht einen Anruf bekommen, der sie erschreckt hat. Zuerst ist sie ins Schlafzimmer gekommen«, murmelte Eve und kehrte zu dem kleinen Link auf dem Nachtschränkchen zurück. »Möglicherweise hatte sie die Absicht, in das kleine Zimmer zu gehen und Hexe zu spielen, nachdem sie sich umgezogen und beruhigt hatte. Sie ist nicht hierher gekommen, um etwas zu holen und wieder zu gehen. Sie war aufgebracht, sie wollte nach Hause. «
    Eve stellte das Link an, fragte den letzten Anruf ab und plötzlich erklang ein dunkler, rhythmischer Gesang.
    »Was zum Teufel ist das denn?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Unbehaglich trat Peabody einen Schritt näher.
    »Wiederholung«, befahl Eve.
    Hör die Namen. Hör die Namen und erbebe. Loki, Beelzebub, Baphomet. Ich bin die Vernichtung. Ich bin die Rache. In nomine Dei nostri Santanas Licuferi excelsi. Rache für dich, der du von den Gesetzen abgewichen bist. Höre die Namen und erbebe.
    »Stopp«, sagte Eve erschaudernd. »Beelzebub, das ist doch irgendwelcher Teufelskram, nicht wahr? Diese Schweine haben mit ihr gespielt, haben sie gequält. Und sie war bereits vollkommen außer sich vor Angst. Kein Wunder, dass sie aus der Wohnung gelaufen ist. Wo warst du, du Hurensohn, wo warst du? Ermittlung des letzten Anrufers. Display.« Mit zusammengepressten

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