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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Haus lebt, deine CD herausbringt?«
    »Eclectic ist sein Unternehmen. Sie produzieren alles von Klassik bis hin zu brain drain. Es ist die Plattenfirma schlechthin. Der absolute Marktführer, was auch der Grund war, weshalb ich von dem Angebot derart begeistert war.«
    Eclectic, dachte Eve. Die Plattenfirma schlechthin. Das klang tatsächlich ganz nach Roarke. »Ich habe von diesen Dingen keine Ahnung. Ich habe ihn nicht darum gebeten, etwas Derartiges für dich zu tun.«
    Mavis blinzelte und nahm langsam auf einer Sessellehne Platz. »Du hast ihn wirklich nicht darum gebeten?«
    »Ich habe ihn nicht darum gebeten«, wiederholte Eve, »und er hat mir nichts davon erzählt.« Was wieder einmal typisch für ihn war. »Aber ich muss sagen, wenn seine Firma dir einen Vertrag angeboten hat, dann ganz sicher nur deshalb, weil Roarke oder derjenige, den er mit derartigen Geschäften betraut hat, der Ansicht ist, dass es sich lohnt.«
    Mavis atmete vorsichtig durch. Um ihre Freundschaft zu Dallas nicht auszunutzen, hätte sie tatsächlich das selbstlose Opfer der Aufgabe ihres Platten Vertrages gebracht. »Eventuell hat er, um dir einen Gefallen zu tun, dafür gesorgt, dass sie mich nehmen.«
    Eve zog eine Braue in die Höhe. »Dazu ist Roarke viel zu sehr Geschäftsmann. Ich denke, dass er dir den Geschäftsvorschlag hat unterbreiten lassen, weil du ihn noch reicher machen wirst. Und selbst wenn er es nur getan hätte, um mir einen Gefallen zu erweisen – was ich stark bezweifle –, musst du ihm halt beweisen, dass es sich für ihn lohnt. Das wirst du doch wohl tun, oder Mavis?«
    »Natürlich.« Mavis atmete erleichtert auf. »Wart’s nur ab. Ich werde es ihnen allen beweisen.« Sie schenkte der Freundin ein breites Lächeln. »Vielleicht könnt ihr ja heute Abend noch ins Down and Dirty kommen. Ich habe ein paar neue Sachen und Roarke könnte sich seine neueste Investition noch einmal aus der Nähe ansehen.«
    »Heute Abend muss ich leider passen. Ich habe noch zu tun. Ich muss noch ins Athame.«
    Mavis verzog angewidert das Gesicht. »Was zum Teufel willst du denn dort? Ein widerlicher Ort.«
    »Du kennst es?«
    »Nur dem Namen nach, aber es hat einen wirklich schlechten Ruf.«
    »Es gibt dort jemanden, mit dem ich wegen eines Falles, an dem ich gerade arbeite, reden muss.« Sie musterte Mavis nachdenklich. Von all ihren Bekannten war sie noch am ehesten diejenige, die möglicherweise etwas von paranormalen Phänomenen verstand. »Kennst du zufällig irgendwelche Hexen, Mavis?«
    »Ja, wenn auch nicht gerade gut. Ein paar der Angestellten im Blue Squirrel hatten mit solchen Dingen zu tun. Außerdem habe ich, als ich mich noch mit kleinen Gaunereien über Wasser gehalten habe, Bekanntschaft mit ein paar Hexen gemacht.«
    »Glaubst du an dieses Zeug? An magische Gesänge, Zaubersprüche und Handlesen?«
    Mavis legte den Kopf schief. »Das ist doch alles der totale Schwachsinn.«
    »Du überraschst mich immer wieder«, erklärte ihr Eve. »Ich hätte gedacht, dass du dich für diese Dinge interessierst.«
    »Ich habe mich mal als Wahrsagerin versucht. Ich war Ariel, die Reinkarnation einer Feenkönigin. Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, wie viele ganz normale Leute mich dafür bezahlt haben, ihre toten Verwandten zu kontaktieren oder ihnen zu erzählen, wie die Zukunft für sie aussieht.«
    Zur Demonstration ließ sie den Kopf nach hinten fallen, flatterte mit den Lidern, bekam einen völlig schlaffen Mund und hob langsam mit nach oben gedrehten Handflächen die Arme in die Höhe. »Ich spüre die Anwesenheit eines starken, suchenden, unglücklichen Wesens.« Ihre Stimme war tiefer als gewöhnlich und hatte einen leichten fremdartigen Akzent. »Dunkle Kräfte haben sich gegen Sie gewandt. Sie verstecken sich vor Ihnen, warten, bis sie eine Gelegenheit bekommen, Ihnen etwas anzutun. Seien Sie auf der Hut.«
    Grinsend ließ sie die Arme wieder sinken. »Und dann erzählst du deinen Opfern, dass du ihr Vertrauen brauchst, um sie vor den dunklen Kräften beschützen zu können. Sie müssen nur, sagen wir, tausend Dollar in bar – denn nur Bares ist Wahres – in einen Umschlag stecken und ihn mit dem speziellen Wachs versiegeln, das du ihnen verkaufst. Dann beschwörst du den Umschlag mit irgendeinem Gesang, vergräbst ihn bei Neumond an einem geheimen Ort und beim nächsten Neumond, wenn die dunklen Mächte längst mit der Kohle verschwunden sind, gräbst du den Umschlag wieder aus und gibst ihn den Leuten

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