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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich – «
    »Tja, dann geht dich diese Sache wohl nichts an.«
    »Du willst mir doch wohl nicht weismachen, dass dir Mavis’ Musik ernsthaft gefällt.«
    »Musik ist ein Wort, von dem ich nicht sicher bin, ob es Mavis’ Talente zutreffend beschreibt.«
    »Da haben wir’s.« Sie bohrte ihm einen Finger in die Rippen.
    »Allerdings kann ich mir vorstellen, dass ihre Talente durchaus vermarktungsfähig sind. Eclectic hat das Ziel, Künstler zu produzieren und anschließend zu vermarkten, die gut verkäuflich sind.«
    Sie lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingern auf eines ihrer Knie. »Dann geht es also ums Geschäft. Ausschließlich ums Geschäft.«
    »Natürlich. Ich nehme meine Geschäfte äußerst ernst.«
    »Vielleicht bindest du mir mit allem, was du sagst, ja einen Bären auf«, sagte sie nach einem Moment. »Schließlich bist du ein hervorragender Lügner. «
    »Das ist richtig.« Stolz darauf, einer der wenigen zu sein, denen es tatsächlich ab und zu gelang, sie auf den Arm zu nehmen, sah er sie lächelnd an. »So oder so ist der Vertrag inzwischen unterzeichnet. War das alles, worüber du mit mir hast reden wollen?«
    »Nein.« Sie atmete zischend aus, beugte sich dann jedoch zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss. »So oder so, hab vielen Dank.«
    »Nichts zu danken.«
    »Als Nächstes geht es darum, dass ich heute Abend ins Athame muss, um dort jemanden zu überprüfen.« Sie sah das Flackern in seinen Augen, erklärte: »Ich hätte es gerne, dass du mitkommst«, und musste sich auf die Zunge beißen, um nicht lauthals loszuprusten, als er sie mit zusammengekniffenen Augen argwöhnisch von der Seite ansah.
    »Einfach so? Derartige Ermittlungen sind Sache der Polizei und trotzdem wehrst du dich nicht mit Händen und Füßen dagegen, dass ich dich begleite?«
    »Nein. Denn erstens denke ich, dass du mir eventuell helfen könntest, und zweitens spare ich auf diese Weise jede Menge Zeit. Andernfalls würden wir endlos darüber streiten und du kämst am Ende trotzdem mit. Wenn ich dich hingegen bitte, mitzukommen und du es wirklich tust, ist dir von Anfang an bewusst, dass ich diejenige bin, die die Entscheidungen trifft.«
    »Du bist wirklich clever.« Er nahm ihre Hand und zog sie auf die Füße. »Einverstanden. Aber erst nach dem Essen. Ich habe schon heute Mittag nichts gekriegt.«
    »Eins noch. Warum hast du ein keltisches Schutzsymbol in meinen Ehering eingravieren lassen?«
    Er ließ sich nicht anmerken, wie überrascht er von dieser letzten Frage war. »Wie bitte?«
    »Nein, dieses Mal warst du nicht schnell genug.« Es freute sie, dass ihr sein meisterhaft verstecktes Erschrecken aufgefallen war. »Du weißt genau, wovon ich rede. Eine der netten Hexen aus der Gegend hat mich heute darüber aufgeklärt.«
    »Ich verstehe.« Erwischt, dachte er verlegen und versuchte, dadurch etwas Zeit zu gewinnen, indem er ihre Hand ergriff und sich den Ring genauer ansah. »Es ist einfach ein schönes Muster. «
    »Red keinen Unsinn. Vergiss nicht, ich bin ein Profi.« Sie zwang ihn, ihr wieder ins Gesicht zu sehen. »Du scheinst wirklich daran zu glauben. Du scheinst allen Ernstes zu glauben, an diesem ganzen Hokuspokus wäre irgendetwas dran.«
    »Darum geht es nicht.« Ihr Stirnrunzeln verriet ihm, dass der Kampf für ihn verloren war.
    »Du bist ja richtig verlegen.« Sie war überrascht und gleichzeitig belustigt. »Das warst du bisher noch nie. Egal, worum es ging. Wirklich seltsam. Und gleichzeitig irgendwie süß. «
    »Ich bin nicht verlegen.« Er schämte sich beinah zu Tode, doch das gäbe er nicht mal unter der Folter zu. »Nur kann ich es nicht… richtig erklären. Ich liebe dich«, erklärte er und sofort erstarb ihr leises Kichern. »Einfach indem du du bist, setzt du täglich dein Leben, ein Leben, das mir wichtig ist, aufs Spiel. Das hier…« – er strich mit seinem Daumen über ihren Ring – »soll ein kleines und ganz persönliches Schutzschild für dich sein. «
    »Das ist nett, Roarke. Ehrlich. Aber du glaubst doch wohl nicht wirklich an all diesen Unsinn von weißer und schwarzer Magie.«
    Er hob seinen Kopf und während die Dämmerung dem abendlichen Dunkel wich, blitzten seine Augen. Wie die eines Wolfes, dachte sie urplötzlich.
    Und einem Wolf sollte sie laut Isis vertrauen.
    »Deine Welt ist relativ klein, Eve. Man kann sie nicht behütet nennen, aber sie ist begrenzt. Du hast bisher weder den Tanz eines Riesen gesehen noch die Kraft der

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