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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ist so ziemlich das Beste, was man zum Frühstück essen kann.«
    »Iss, solange du kannst.« Eve hielt sich an ihren Grundsatz und biss noch einmal hinein. »Es wird ein langer Tag werden.« Sie wandte sich an Jamie. »Also fangen wir am besten sofort an. Solange kein Sorgeberechtigter und kein Anwalt bei dir ist, kann ich dich nicht offiziell befragen. Hast du das verstanden?«
    »Ich bin kein Idiot. Und ich bin auch kein kleines Kind mehr. Ich kann – «
    »Du kannst die Klappe halten«, fiel ihm Eve ins Wort. »Denn auch wenn ich dich nicht verhören kann, kann ich dich wegen des unbefugten Betretens eines Privatgrundstücks einbuchten lassen. Falls Roarke die Sache zur Anzeige bringt – «
    »Eve, bitte – «
    »Halt du ebenfalls die Klappe«, fauchte sie ihren Gatten frustriert und müde an. »Das hier ist kein Kinderspiel. Hier geht es um Mord. Und die Medien haben von der Sache bereits Wind bekommen. Du wirst also nicht mehr vor deine eigene Haustür treten können, ohne dass dir dort irgendwelche Journalisten auflauern.«
    »Denkst du, dass mich das stört?«
    »Mich stört es. Es stört mich sogar sehr. Meine Arbeit gehört nicht hierher. Sie gehört einfach nicht hierher.« Sie drehte sich zornig um.
    Genau das, wurde ihr mit einem Mal bewusst, war es, was sie störte, was sie mühsam um Beherrschung ringen ließ. Ihr Heim war blutbesudelt, und sie hatte dieses Blut hierher gebracht.
    Ein wenig ruhiger wandte sie sich den anderen wieder zu. »Aber um all das geht es momentan nicht. Du wirst uns einiges erklären müssen«, sagte sie zu Jamie. »Willst du das hier tun oder lieber auf der Wache, nachdem ich deine Mutter angerufen habe?«
    Einen Moment lang sah er sie schweigend an. Es war derselbe Blick, erkannte sie, mit dem er sie angesehen hatte, als sie mit der Nachricht vom Tod seiner Schwester zu ihm gekommen war. Er war durch und durch erwachsen, vollkommen beherrscht.
    »Ich kenne den Toten. Sein Name ist Lobar und er ist eins der Schweine, die meine Schwester ermordet haben. Ich habe ihn gesehen.«

9
    E ve stemmte sich mit den Händen auf dem Tisch ab, beugte sich nach vorn und blickte ruhig in Jamies zornblitzende Augen. »Willst du mir etwa erzählen, du hättest gesehen, wie Lobar deine Schwester getötet hat?«
    Jamies Mund arbeitete, als kaue er auf irgendwelchen bitteren Worten herum. »Nein. Aber ich weiß es. Ich weiß, dass er einer von ihnen war. Ich habe ihn mit ihr zusammen gesehen. Ich habe sie alle gesehen.« Seine bebenden Lippen und seine krächzende Stimme erinnerten sie daran, dass er erst sechzehn war. Doch sein Augenausdruck blieb weiter alterslos. »Ich war an einem Abend dort. In dieser Wohnung in der Stadt. «
    »In welcher Wohnung?«
    »Von der unheimlichen Selina und diesem Arschloch Alban.« Sein Schulterzucken war weniger eine Geste des Gleichmuts als der Nervosität. »Ich habe eine ihrer teuflischen Shows gesehen.« Mit leicht zitternder Hand griff er nach seiner Tube Pepsi und trank sie vollends aus.
    »Sie haben dich bei einer ihrer Zeremonien zusehen lassen? «
    »Sie haben mich gar nichts lassen. Sie wussten gar nicht, dass ich da war. Man könnte sagen, dass ich mich selbst dort hereingelassen habe.« Er blickte zu Roarke. »Ihr Sicherheitssystem ist bei weitem nicht so ausgeklügelt wie das, das Sie hier haben.«
    »Das ist eine gute Nachricht.«
    »Du warst anscheinend ziemlich aktiv, Jamie«, meinte Eve unbeeindruckt. »Ziehst du womöglich eine Karriere als Einbrecher in Betracht?«
    »Nein«, antwortete er ohne zu lächeln. »Ich gehe zur Polizei. Genau wie Sie.«
    Eve stöhnte hörbar, fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und setzte sich auf einen Stuhl. »Polizisten, die es sich zur Gewohnheit machen, illegal irgendwo einzudringen, landen für gewöhnlich hinter Gittern.«
    »Sie hatten meine Schwester in ihrer Gewalt.«
    »Ist sie gegen ihren Willen dort festgehalten worden?«
    »Sie hatten sie beeinflusst. Das ist ja wohl dasselbe.« Dies war ein gefährliches Terrain, sagte sich Eve. Sie konnte unmöglich in die Vergangenheit zurück, und den Einbruch des Jungen ungeschehen machen. Sein Großvater, entsann sie sich, war ein guter, grundehrlicher Cop gewesen, und trotzdem hatte er es ebenfalls versucht. Nur hatte der Junge mehr Erfolg als er gehabt.
    »Weil ich deinen Großvater sehr mochte, tue ich dir den Gefallen und gebe diese Sache nicht zu Protokoll. Offiziell bist du also nie in diesem Haus gewesen. Hast du das verstanden?«
    »Klar.« Er

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